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Dokument Computergeschichte - Abschnitt 1 Revision: 1.1.2.16
Autor:  Matthias Kleine
Formatierung:  Matthias Kleine
Lizenz:  GFDL
 

1 Analoges

Man kann die Geschichte der Computer erst mit dem Aufkommen digitaler Rechengeräte beginnen lassen, aber wer sich einmal mit analogen Rechengeräten beschäftigt hat, wird dies sicher schade finden. Selbst die verschiedensten historischen Mess- und Zeichengeräte möchte man als Vorläufer des heutigen universalen Computers betrachten. Zirkel, Lineale, Rädertriebe u.ä. wurden bereits in der Antike verwendet und leisteten für ihre Verhältnisse unschätzbare Dienste in Geometrie, Landvermessung, Navigation und Astronomie - sicher alles Tätigkeitsfelder, in denen heute der Computer Einzug gehalten hat.

Um sich bei der Berechnung großer Zahlen zu behelfen, hat der Mensch zahlreiche Hilfsmittel erdacht, die mitunter skurril anmuten, aber dennoch teilweise erstaunlich leistungsfähig waren. Der mittelalterliche Abakus lässt mit Leichtigkeit Berechnungen bis in den Milliardenbereich zu. Noch heute lernen z.B. in China die Absolventen kaufmännischer Berufe mit einem ganz ähnlichen Gerät zu rechnen.

Eine ganz eigene Welt öffnet sich mit dem Aufkommen mechanischer Addiermaschinen. Basierten die ersten dieser Geräte noch auf handgefeilten Zahnrädern und produzierten somit noch gewisse Ungenauigkeiten, leisteten spätere Varianten mit "verbesserter Hardware" doch schon Erstaunliches. Insbesondere das Problem des Zehnerübertrags lässt die Walzen und Hebel einer solchen Maschine mitunter phantastische Prozeduren durchlaufen. In heutigen Rechenchips hat sich dieses Problem in Form von "Übertragsbits" erhalten - die Zeiten ändern sich, aber die Probleme bleiben ...

Ein interessantes Gebiet, das heute zu den wichtigsten in der Informatik gehört, ist die  Verschlüsselung von Information, bevorzugt Textinformation. Frühe Algorithmen, die vorwiegend auf Substitution basieren, bieten bereits einige über 3000 Jahre alte Geheimschriften der Ägypter und Mesopotamier an. Später entwickelten sich dynamischere Zeichenzuordnungen, indem z.B. verstellbare Ringe zur Chiffrierung und Dechiffrierung verwendet wurden. In der Neuzeit gewinnen Chiffriergeräte insbesondere im militärischen Bereich an Bedeutung. Hier sei etwa an die Geschichte der ENIGMA erinnert - ursprünglich gebaut aus zwei elektrischen Schreibmaschinen, die durch ein Bündel von Drähten verbunden wurden. Eine Weiterentwicklung dieses Geräts wurde im zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht verwendet - über 100.000 ENIGMAs ließ sie bauen und vertraute nahezu blind auf die Sicherheit ihrer Verschlüsselung. Die Tatsache, dass die Briten die Verschlüsselung der ENIGMA durch den Einsatz tausender Mathematiker brechen konnten, spielte keine unerhebliche Rolle für den weiteren Verlauf der Ereignisse.



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