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Dokument Computergeschichte - Abschnitt 4 Revision: 1.1.2.16
Autor:  Matthias Kleine
Formatierung:  Matthias Kleine
Lizenz:  GFDL
 

4 Die Entwicklung des Massenmarktes bis zum heutigen PC

Der erste echte "Minicomputer" auf der Basis von Transistoren war die PDP 1 der Digital Equipment Corporation (DEC). Die PDP 1 kam 1961 auf den Markt. Sie war zwar "nur" halb so schnell wie die damals schnellste Rechenmaschine, die IBM 7090, kostete dafür aber nur einen Bruchteil der IBM, nämlich $ 120.000. DEC verkaufte Dutzende PDP 1. Ein richtiger Renner hingegen sollte einige Jahre später die PDP 8 werden, die nur noch $ 12.000 kostete und über 50.000 Mal verkauft wurde. DEC war zur damaligen Zeit der Markführer im Minicomputer-Geschäft.

Mit der PDP 8 wurde eine interessante Neuerung eingeführt. Es wurden alle Komponenten der PDP 8 über einen einzigen Bus, den so genannten Omnibus, miteinander verbunden. Die Kommunikation der CPU mit Speicher und Geräten geschieht also über ein gemeinsames Bündel paralleler Drähte. CPU, Speicher und E/A-Geräte müssen sich diesen Bus teilen und sich darüber abstimmen, wer wann Daten über den Bus schicken darf. Die Idee eines solchen Busses finden wir auch heute noch in gewöhnlichen PCs, z.B. als PCI-Bus oder auch als USB-Bus.

Etwa ab 1965 bot IBM eine neue Serie von Rechnern auf der Basis von integrierten Schaltungen an, die sogenannte 360er Serie. Es handelte sich dabei um eine ganze Familie von Rechnern, welche die gesamte Bandbreite der Anforderungen vom wissenschaftlichen Supercomputer bis zum Einsatz im kommerziellen Bereich abdecken sollte. Erstmals achtete IBM darauf, dass Software, die für die kleineren Modelle geschrieben wurde, auch auf den größeren laufen konnte und umgekehrt. Das Konzept der Rechnerfamilie war geboren und sollte sich bald durchsetzen.

Die 360er Rechner wiesen eine weitere Neuerung auf, den sogenannten Mehrprogrammbetrieb. Dabei können sich zu einem Zeitpunkt mehrere Programme gleichzeitig im Speicher befinden. Diese Möglichkeit führte zu einer besseren Ausnutzung der CPU, weil jeweils ein anderes Programm ausgeführt werden konnte, wenn ein Programm in seinem Ablauf unterbrochen wurde, um beispielsweise eine langsame Ein-/Ausgabe durchzuführen.

Trotz DECs Bemühungen, die Preise auf dem Minicomputer-Markt zu drücken (mittlerweile war die PDP 11 insbesondere an Universitäten sehr erfolgreich), blieben Computer bis ca. 1980 für Normalsterbliche unerschwinglich. Die immer dichter mit Transistoren bepackten Chips führten unterdessen dazu, dass Rechenleistung und Speicher immer erschwinglicher wurden. Damit begann die Ära des Personal Computers (PC).

Lassen wir die wenigen Vorläufer unseres heutigen PCs (wie z.B. die frühen Apple-Computer, die Commodores, Amigas und Ataris, deren ehemaligen Besitzern noch heute ein Glänzen in die Augen steigt, wenn von ihnen die Rede ist) sträflich außer acht und steuern direkt auf die Neuzeit zu. IBM hatte diesen Markt eine Weile beobachtet und dann entschieden, selbst einzusteigen. Da keine Zeit zu verlieren war, baute man den IBM-PC aus Teilen, die bereits auf dem Markt erhältlich waren. 1981 führte IBM seine Konstruktion auf dem Markt ein und verbuchte damit sofort einen überwältigenden Erfolg.

Nun tat IBM etwas, was im Nachhinein vielleicht als Fehler zu bezeichnen ist. Um anderen Herstellern die Entwicklung von Steckkarten für seinen PC zu ermöglichen, veröffentlichte es sämtliche Pläne und Schaltdiagramme des IBM-PCs. Da alle Teile ohnehin auf dem Markt erhältlich waren, fanden sich schnell alternative Anbieter, die Klone des PCs herstellten. Damit war ein neuer und milliardenschwerer Markt geboren.

Ungefähr um diese Zeit begann auch der Aufstieg eines kleinen Unternehmens namens Microsoft. Diese Geschichte zu erzählen, wollen wir jedoch anderen überlassen.

Da sich an der grundlegenden PC-Architektur seit der Einführung des IBM-PCs nichts Wesentliches mehr geändert hat, sind wir bereits in der Gegenwart angelangt und wollen unseren kurzen Streifzug durch die Computergeschichte an dieser Stelle beenden. Wir tun dies in dem Bewusstsein, viele großartige Meilensteine nicht einmal erwähnt zu haben.



5 Mit eigenen Augen

Wer sich für einen tieferen Einblick in die Geschichte der Datenverarbeitung interessiert, dem sei das de Heinz Nixdorf Museums-Forum in Paderborn empfohlen. Die Ausstellung des Museums erzählt mit über 2000 Objekten die Geschichte der Informationstechnik.



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