CVS mag zuweilen wie ein wüster Haufen improvisierter Standards
erscheinen. Da sind das RCS-Format, diverse Ausgabeformate (history,
annotate, log, update usw.), diverse Formate für die
Verwaltungsdateien der Archive und Arbeitskopien, das
Client/Server-Protokoll, das Lock-Datei-Protokoll ... (Und? Ist es
Ihnen schon langweilig geworden? Wissen Sie, Ich könnte fröhlich
weitermachen.)
Erfreulicherweise bleiben diese Standards von Version zu Version recht
konsistent - wenn Sie also ein Programm zur Nutzung mit CVS schreiben,
dann brauchen Sie zumindest nicht zu befürchten, auf ein bewegliches
Ziel schießen zu müssen. Zu jedem internen Standard gibt es
üblicherweise eine Reihe von Leuten auf der
infocvs@gnu.org ( infocvs@gnu.org)-Mailingliste, die sich mit diesem sehr gut auskennen.
(Einige von ihnen halfen mir weiter, während ich an diesem Buch
schrieb.) Weiterhin ist da die Dokumentation (in Englisch), die mit
der CVS-Distribution geliefert wird (insbesondere doc/cvs.texinfo,
doc/cvsclient.texi und doc/RCSFILES). Zuletzt ist da immer noch der
CVS-Quelltext selbst, das letzte Wort zu jeder Frage bezüglich
Implementation oder Verhalten von CVS.
Mit all diesen Informationen zu Ihrer Verfügung gibt es keinen Grund
zu zögern. Wenn Sie sich irgendein Programm vorstellen können, das Ihr
Leben mit CVS einfacher machen könnte, dann los, schreiben Sie es -
die Chancen stehen gut, dass andere Leute das auch schon immer haben
wollten. Anders als eine Veränderung an CVS selbst kann ein kleines
eigenständiges Hilfsprogramm sich sehr schnell weit verbreiten, was
schnellere Rückmeldung für seinen Autor und zügigere Behebung von
Fehlern für alle Benutzer bedeutet.
1. Anm. d. Übers: Spiegeln (mirroring): das Erstellen des Abbildes
einer kompletten Verzeichnisstruktur an anderer Stelle
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