» SelfLinux » Programmierung » CVS » Übersicht CVS » Abschnitt 2 SelfLinux-0.10.0
zurück   Startseite Kapitelanfang Inhaltsverzeichnis GPL   weiter

SelfLinux-Logo
Dokument Übersicht CVS - Abschnitt 2 Revision: 1.1.2.16
Autor:  Karl Fogel
Formatierung:  Matthias Hagedorn
Lizenz:  GPL
 

2 Ein Tag mit CVS

Der folgende Teil des Buches gibt eine Einführung in die grundlegende Benutzung von CVS, gefolgt von einer beispielhaften Sitzung, welche die typischsten CVS-Operationen beinhaltet. Im Laufe dessen werden wir auch beginnen, die interne Arbeitsweise von CVS zu betrachten.

Obwohl Sie zur Benutzung die Implementation von CVS nicht bis ins kleinste Detail verstehen müssen, ist ein Grundwissen über dessen Funktionsweise unschätzbar wertvoll, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. CVS verhält sich eher wie ein Fahrrad als ein Auto, denn seine Mechanismen sind für jeden transparent, der einen aufmerksamen Blick darauf wirft. Wie mit einem Fahrrad kann man einfach aufspringen und sofort anfangen zu fahren. Wenn man sich jedoch einen Augenblick Zeit nimmt, um genauer zu betrachten, wie das Getriebe funktioniert, kann man wesentlich besser fahren. (Im Falle von CVS bin ich mir nicht sicher, ob diese Transparenz ein bewusstes Entwicklungsziel oder ein Unfall gewesen ist, aber es scheint eine Eigenschaft zu sein, die auf viele freie Programme zutrifft. Durchschaubare Implementationen haben den Vorteil, Benutzer dazu zu motivieren, zu dem Projekt beitragende Entwickler zu werden, indem sie von Anfang an mit den internen Prozessen konfrontiert werden.)

Unsere Führung findet in einer Unix-Umgebung statt. CVS läuft auch unter Windows oder dem Macintosh Betriebssystem, und Tim Endres von Ice Engineering hat sogar einen Java-Client geschrieben, der überall dort läuft, wo auch Java läuft. Dennoch wage ich die grobe Schätzung, dass die Mehrheit der CVS-Benutzer wahrscheinlich mit einer Unix Kommandozeilenumgebung arbeiten. Sollten Sie kein solcher sein, so sollten die Beispiele dieser Führung dennoch leicht auf andere Oberflächen übertragbar sein. Haben Sie die Konzepte einmal verstanden, können Sie sich an jede CVS-Oberfläche setzen und damit arbeiten (vertrauen Sie mir, ich habe dies schon oft gemacht).

Die Beispiele der Führung orientieren sich an Benutzern, die CVS für Programmierprojekte einsetzen werden. Trotzdem sind CVS-Operationen auf alle Textdokumente anwendbar, nicht nur auf Quelltexte.

In der Führung wird auch davon ausgegangen, dass Sie CVS bereits installiert haben (es ist bei vielen bekannten freien Unix-Systemen bereits enthalten, wodurch Sie es bereits haben könnten, ohne es zu wissen) und dass Sie Zugriff auf ein Archiv haben. Auch wenn Sie diese Voraussetzungen nicht erfüllen, können Sie dennoch von dieser Führung profitieren. In  Kapitel 4 werden Sie lernen, wie man CVS installiert und wie Archive angelegt werden.

Davon ausgehend, dass CVS installiert ist, sollten Sie sich einen Augenblick Zeit nehmen, die Online-Dokumentation zu CVS zu finden. Gewöhnlich als das Cederqvist bekannt (nach Per Cederqvist, dem ursprünglichen Autor), liegt es dem Quelltextpaket von CVS bei und ist die wohl aktuellste verfügbare Referenz. Der Text ist im Texinfo-Format geschrieben und sollte auf Unix-Systemen in der Info-Hierarchie zu finden sein. Sie können dieses entweder mit dem Kommandozeilen info-Programm lesen

user@linux ~$ info cvs

oder durch die Tastenkombination CTRL+H und dann i in Emacs. Wenn keines derer bei Ihnen funktioniert, fragen Sie den nächsten Unix-Guru (oder lesen Sie  Kapitel 4, Installation). Wenn Sie regelmäßig mit CVS arbeiten wollen, sollten Sie auf jeden Fall das Cederqvist zur Hand haben.



zurück   Seitenanfang Startseite Kapitelanfang Inhaltsverzeichnis GPL   weiter