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Dokument Domain Name System - Abschnitt 13 Revision: 1.1.2.9
Autor:  Steffen Dettmer
Formatierung:  Peter Schneewind
Lizenz:  GFDL
 

16 ROOT-SERVERS konfigurieren

Wenn der DNS-Server selbst rekursiv fragen können soll (also in allen Fällen, außer "forward only;"), muß er natürlich die ROOT-SERVER kennen. Das sind die Server für die Zone ".". Diese Zone konfiguriert man in der Regel wie folgt:

/etc/named.conf
zone "." {
        type hint;                 // ist keine "richtig" Zone
	file "root.hint";          // Datei mit den  ROOT-SERVERS 
	};
  

In "root.hint" stehen die "A" (Address) Records (RRs) der ROOT-SERVER, das sieht z.B. so aus:

/var/named/root.hint
.                        3600000  IN  NS    A.ROOT-SERVERS.NET.
A.ROOT-SERVERS.NET.      3600000      A     198.41.0.4

.                        3600000      NS    B.ROOT-SERVERS.NET.
B.ROOT-SERVERS.NET.      3600000      A     128.9.0.107
  

Das sollte jetzt verständlich sein: Für "." gibt es in der Klasse IN einen Nameserver mit sehr langer TTL, der A.ROOT-SERVERS.NET. heißt, und dessen IP-Adresse.

Da sich die IP-Adressen auch ändern können, muß diese Datei gepflegt werden. Dazu eignet sich das Dienstprogramm dig aus der BIND-Distribution.
Hat man bereits ein System, das funktionierend Namen auflösen kann (z.B. wenn es einfach einen DNS-Server vom Provider in der /etc/resolv.conf konfiguriert hat, die "dns" in /etc/nsswitch.conf hinter "hosts" steht), braucht man nur ein:

user@linux $ dig . ns

zu machen, und erhält eine aktuelle Liste. Man kann auch explizit einen DNS-Server angeben, mit:

user@linux $ dig @ns.isp.com . ns

Betreibt man einen nur cachenden Server (mindestens ein solcher gehört eigentlich in jedes Netzwerk, um die Performance zu erhöhen), ist damit die Konfiguration im Prinzip fertig. Hat man gute Verbindung zu DNS-Servern mit gutem Cache (also DNS-Server, die häufig gefragt werden), so kann man diese als Forwarder konfigurieren. Hat man die besondere Situation eines sich über Wählleitungen einwählenden Netzes oder auch Hosts, macht es Sinn, die DNS-Server des Providers als Forwarders zu verwenden (wie man es auch als Client tun würde - außer natürlich, diese sind überlastet). Forwarders sind auch nützlich, wenn der DNS-Server öfter herruntergefahren wird. Verwendet man mehrere verschiedene Provider, so verwendet man am besten keine Forwarder, um Probleme mit Zugriffsbeschränkungen zu vermeiden.



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