Der Name "localhost" sollte immer mit der IP 127.0.0.1
verknüpft sein. Um dies per DNS zu erreichen, gibt es zwei
grundlegende Herangehensweisen, die in der Praxis auftauchen.
Einmal denkt man sich "localhost" zu einer Zone
zugehörig, zum Beispiel als "localhost.selflinux.de.".
In diesem Fall wird der Name einfach als Address-Record in das
entsprechende Zonefile eingetragen.
Eine andere Möglichkeit ist, den Namen als "localhost."
zu interpretieren. Aus Sicht des DNS handelt es sich dabei um
eine Toplevelzone (mit einer IP-Adresse, aber keinen weiteren
darunterliegenden Records). Das verletzt allerdings etwas das
Konzept von den Toplevel-Domains, funktioniert in der Praxis
jedoch sehr gut. Um dies zu erreichen, erzeugt man ein
entsprechendes Zonefile:
/var/named/localhost.zone |
$TTL 1d
localhost. IN SOA pri-ns.selflinux.de. admin.selflinux.de. (
2000012501 ; Serial (Seriennummer)
3H ; Refresh (Aktualisierung)
1H ; Retry (neuer Versuch)
1M ; Expire (ungültig nach)
1D ) ; min. TTL (mindeste Gültigkeit)
IN NS ns1.selflinux.de.
IN NS ns2.selflinux.de.
IN A 127.0.0.1
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Eine zugehörige Reverse-Zone:
/var/named/0.0.127.zone |
$TTL 1d
0.0.127.in-addr.arpa. IN SOA pri-ns.selflinux.de. admin.selflinux.de. (
2000012501 ; Serial (Seriennummer)
3H ; Refresh (Aktualisierung)
1H ; Retry (neuer Versuch)
1M ; Expire (ungültig nach)
1D ) ; min. TTL (Mindestgültigkeit)
IN NS ns1.selflinux.de.
IN NS ns2.selflinux.de.
1 IN PTR localhost.
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In der named.conf werden beide Zonen eingetragen:
/etc/named.conf |
zone "localhost" {
type master;
file "localhost.zone";
};
zone "0.0.127.in-addr.arpa" {
type master;
file "0.0.127.zone";
};
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Wird die erste Methode verwendet, also localhost als Host einer
Domain interpretiert, so wird nur die Reverse-Zone benötigt (da
es ja keine Toplevel-Zone "localhost." gibt). In dieser
muß der PTR-Record dann konsistenterweise auf die Domain zeigen,
beispielsweise "localhost.selflinux.de.". Man kann auch
eine Mischung aus beiden Methoden konfigurieren. Dazu wird eine
Zone "localhost." erzeugt, und ein Hosteintrag in der
Domain. Dieser Eintrag im Zonefile der Domain ist
sinnvollerweise ein CNAME auf "localhost.":
/var/named/localhost.zone |
localhost IN CNAME localhost.
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Die Reverse-Zone sieht damit wie im Beispiel aus.
Vergleicht man beide Methoden, stellt man fest, dass deren
Funktion von der Konfiguration der Clients abhängt. Normalerweise
muß eine Maschine in der Lage sein, "localhost"
aufzulösen. Verwendet man die erste Methode, muß also eine
Suchliste definiert sein, bei der unter mindestens einer Domain
der Host "localhost" existiert. Hier liegt also ein
Vorteil der zweiten Methode. Der Hauptnachteil der zweiten
Methode ist, dass man eine "localhost."-Topleveldomain
definiert, was das Toplevel-Konzept etwas verletzt, und dadurch
von einigen Administratoren als unsauber bezeichnet wird. In
der Praxis hat sich jedoch die zweite Methode bewährt, die
zudem etwas performanter ist, und findet breiten Einsatz.
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