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Dokument GnuPG im Alltagsgebrauch - Abschnitt 6 Revision: 1.1.2.6
Autor:  Mike Ashley
Formatierung:  Matthias Hagedorn
Lizenz:  GFDL
 

6 Verwaltung Ihres Web of Trust

Genauso wie beim Schutz Ihres geheimen Schlüssels müssen Sie auch bei der Verwaltung Ihres Web of Trust zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit abwägen. Wenn Sie GnuPG lediglich zum Schutz gegen mehr oder weniger zufälliges Mitlesen und Dokumentenfälschungen benutzen, dann können Sie relativ vertrauensvoll hinsichtlich der digitalen Signaturen anderer Leute sein. Wenn Sie sich allerdings Sorgen machen, dass ein zu allem entschlossener Angreifer an Ihren Firmendaten oder am Eindringen in Ihre Privatsphäre interessiert ist, dann sollten Sie die Unterschriften anderer sorgfältig prüfen.

Ungeachtet Ihrer eigenen Sicherheitsbedürfnisse sollten Sie jedoch beim Unterschreiben anderer Schlüssel immer Sorgfalt walten lassen. Im Sinne des Web of Trust ist es nicht ratsam, einen Schlüssel zu unterschreiben, dessen Authentizität Sie gerade noch so weit vertrauen, wie es für Ihr eigenes Sicherheitsbedürfnis ausreichend ist. Andere, die einen höheren Sicherheitsbedarf haben, sollten sich auf Ihre Unterschrift verlassen können. Wenn man sich auf Ihre Signatur nicht verlassen kann, dann schwächt dies das Web of Trust und macht die Kommunikation für alle Benutzer von GnuPG schwieriger.

Tip:

Lassen Sie also beim Unterschreiben von Schlüsseln dieselbe Sorgfalt walten, die Sie von anderen auch angewandt sehen möchten, wenn Sie sich auf deren Unterschriften verlassen.

Bei der Verwaltung Ihres Web of Trust sollten Sie sich auf zwei Dinge konzentrieren: Einerseits auf die Frage, wessen Schlüssel Sie genügend vertrauen, um sie selber zu signieren, und andererseits auf das Abstimmen der Optionen --marginals-needed und --completes-needed. Jeder Schlüssel, den Sie persönlich signieren, wird als gültig betrachtet, deshalb ist es - außer in kleinen Gruppen - keine gute Praxis, persönlich den Schlüssel jeder Person zu unterschreiben, mit der Sie kommunizieren. Sinnvoller ist es, sich daran zu gewöhnen, den Unterschriften anderer zu vertrauen.

Es ist wahrscheinlich die beste Strategie, beim Unterzeichnen von Schlüsseln genau die Authentizität des Schlüssels bzw. die Identität des Schlüsselbesitzers zu überprüfen und ansonsten durch Optionen zu bestimmen, wie sorgfältig GnuPG bei der Authentisierung sein soll. Ein konkretes Beispiel: Sie mögen einigen wenigen engen Freunden voll vertrauen, von denen Sie wissen, dass diese beim Unterschreiben von Schlüsseln sorgfältig vorgehen; den weiteren Schlüsselbesitzern in Ihrem Schlüsselbund vertrauen Sie in dieser Hinsicht nur teilweise. Danach können Sie --completes-needed auf 1 und --marginals-needed auf 2 setzen. Wenn Sie hinsichtlich der Sicherheit stärker besorgt sind, können Sie auch die Werte 1 bzw. 3 oder 2 bzw. 3 wählen. Wenn Sie allerdings mit einem weniger großen Vertrauen hinsichtlich der Authentizität auskommen wollen und nicht so sehr mögliche Angriffe auf Ihre Privatsphäre oder Firmendaten befürchten, dann können Sie die Werte 1 und 1 einsetzen. Je höher die Werte für diese Optionen sind, desto schwieriger ist es, Ihnen einen gefälschten Schlüssel unterzuschieben.



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