» SelfLinux » Anwendungs-Software » LaTex » LaTeX-Schnelleinführung » Abschnitt 2 SelfLinux-0.10.0
zurück   Startseite Kapitelanfang Inhaltsverzeichnis GPL   weiter

SelfLinux-Logo
Dokument LaTeX-Schnelleinführung - Abschnitt 2 Revision: 1.1.2.9
Autor:  Andreas Kalbitz
Formatierung:  Matthias Hagedorn
Lizenz:  GPL
 

2 Die Arbeit mit den LaTeX-Standards


2.1 Der Grundaufbau eines LaTeX-Dokuments

Jedes LaTeX-Hauptdokument wird in Präambel und Body aufgeteit. In der Präambel werden LaTeX-Klasse und LaTeX-Styles sowie einige zusätzliche Angaben zu bestimmten Dokumentarten angegeben. In den Body wird der Inhalt mit Befehlen strukturiert eingegeben.

Quelltext 1: Grobgerüst eines deutschsprachigen Artikels
\documentclass[a4paper,11pt]{article}
\usepackage{ngerman}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\begin{document}
Hier wird der Text des Dokumentes eingefügt.
\end{document}
	 

Der Befehl \documentclass[]{} definiert die Art des Dokumentes. Mehr dazu steht im nächsten Abschnitt. Die Dokumentklasse wird in den geschweiften Klammern angegeben. Die eckigen Klammern nehmen Optionen entgegen. In unserem Beispiel sind das die Voreinstellungen für den Druck auf DIN-A4-Papier mit einer 11pt-Standardschriftgröße. Jedes Hauptdokument darf nur eine Dokumentklasse aufrufen. Die \usepackage[]{}-Befehle binden alle gewünschten Zusatzpakete ein.



2.2 Die Standard-Klassen

LaTeX stellt standardmäßig die Klassen article, book, report, proc und plain zur Verfügung. Jede hat ihre Besonderheiten. Sie unterscheiden sich in der Art, wie die Gliederung verarbeitet wird, ja sogar die Gliederungsbefehle sind nicht in allen Klassen gleich.
So macht es beim Satz eines Buches Sinn, den Befehl \part{Titel} zu benutzen, wenn es in mehrere Teile aufgeliedert werden soll, die dann wiederum Kapitel, Sektionen usw. beinhalten. Dieser Befehl steht darüberhinaus in der Klasse report zur Verfügung. Alle anderen Klassen können darauf verzichten. Eine weitere Besonderheit ist die Voreinstellung der book-Klasse, Kapitelüberschriften auf eine einzelne Seite zu setzen. Beschränken wir uns hier auf diese Angaben zum part-Befehl. Alle anderen Gliederungsebenen sind gleich verwendbar.

Quelltext 2: Gliederungsbefehle innerhalb eines 1. Kapitels
\begin{document}
\chapter{Kapiteltitel}
\section{Thementitel}
\subsection{Titel eines Unterthemas}
\subsubsection{Titel eines Unterthemas der nächst tieferen
Gliederungsstufe}
\paragraph[optinaler hervorhebbarer Absatzanfang] Absatztext der
nicht gesondert hervorgehoben wird.
Hier wird der Text des Dokumentes eingefügt.
\section{Thementitel}
\subsection{Titel eines Unterthemas}
\subsubsection{Titel eines Unterthemas der nächst tieferen
Gliederungsstufe}
\paragraph*{} Absatz der nicht extra in die Gliederung
aufgenommen wird.
\end{Document}
	 

So ausgerüstet bin ich in der Lage einen reinen Text zu schreiben, Dessen Layout ich eigentlich nicht beeinflusst habe. Latex übernimmt einige Standardeinstellungen die der Fortgeschrittene Benutzer zu modifizieren weiß.



2.3 Bilder im Text

Bilder können auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. So gibt es zum einen die bereits erwähnte Möglichkeit direkt über entsprechende Befehle Grafiken zu erzeugen. Das gehört aber in keine Kurzbeschreibung. Um schnell ein Bild in einen Text einzubinden, muss man die Präambel erweitern.

Quelltext 3: Änderungen in der Präambel und im Textkörper zum
Einfügen einer eps-Grafik.
....
\usepackage[dvips]{graphicx}
\usepackage{epsfig}
....
\begin{document}
....
\includegraphics[width=13cm]{Bilddatei}\\
....
\end{document}
	 

Dabei wird das Bild in den Absatz eingefügt. Und ein Zeilenumbruch angehängt. So erscheint der Text ober und unterhalb des Bildes. Einen Textumlauf erreichen wir damit noch nicht. In diesem Beispiel haben wir eine eps-Grafik verwendet. (Encapsulated Postscript). Das Paket graphicx sorgt für die Konvertierung und Einbindung in die DVI-Datei.



2.4 Farbe im Text

Um Farbe in den Text zu bringen, brauchen wir das Zusatzpaket color in der Präambel. Quelltext 4 demonstriert, wie man einen Kasten erzeugt, der 3 verschiedene Farbwerte für den Rand, das Innere und den Text eines Kastens akzeptiert.

Quelltext 4: Änderungen in der Präambel und im Textkörper für die Benutzung farbiger Rahmen und farbiger Texte
....
\usepackage{color}
....
\begin{document}
....
\fcolorbox{Rahmenfarbe}{Füllfarbe}{\textcolor{Textfarbe}{Text im
Kasten.}}
....
\end{document}
	 

Leider stoßen wir hier auf ein Problem. Der Befehl \fcolorbox färbt nur die Elemente einer Zeile. Ist der Text zu lang, bricht die Box aus dem normalen Text aus und wird über den rechten Rand verlängert. Es gibt also keinen Zeilenumbruch mehr. Abhilfe schafft hier zum Beispiel die parbox-Umgebung.

Quelltext 5: Parbox innerhalb einer farbigen Box
...
\fcolorbox{red}{blue}{\parbox{\textwidth}{\textcolor{white}{
Textinhalt der weit über die Textbreite hinausragt.
belegt werden können.}}}
....
	 

Mit der Angabe \textwidth benutzen wir eine LaTeX-Variable die den Wert der Textbreite enthält. Hier kann auch eine Breitenangabe wie 10cm stehen. Die Parbox nimmt den Text auf und sorgt für den Zeilenumbruch. Ob der Text darin nun gefärbt wird oder nicht, hat auf das Verhalten der Parbox keine Auswirkung. Parbox funktioniert übrigens auch ohne den fcolorbox-Befehl.



2.5 Tabellen im Text

Tabellen sind Gestaltungselemente die für Übersicht sorgen sollen. Wer einen Tabellenquellcode liest, der viele Spalten und Zeilen enthält kann schnell mal den Überblick verlieren. Dennoch sieht in der Ausgabedatei später alles so aus, wie in einer richtigen Tabelle.

Es gibt in LaTeX verschiedene Möglichkeiten, Tabellen zu erzeugen. Die einfachste für kleine tabellarische Übersichten ist die Tabular-Umgebung.

Quelltext 6: Beispieltabelle mit der Tabular-Umgebung
...
\begin{tabular}{|l|c|r|}
\hline
linksbündig & zentriert & rechtsbündig \\
\hline
1 & 2 & 3,141\\
\hline
\end{tabular}
...
	 

Die Angaben in den geschweiften Klammern nach dem \begin{tabular}-Befehl dienen der Formatierung der Tabelle. Die senkrechten Striche stehen für die senkrechten Spaltenbegrenzungen der Tabelle. Lässt man sie weg, werden die Spalten ohne Linien formatiert. Die Buchstaben l, c und r stehen für die Ausrichtung der Zelleninhalte. Der Befehl \hline fügt horizontale Linien in die Tabelle ein. Jede Tabellenzeile darf nur so viele Feldinhalte haben, wie formatierte Felder in der Format-Klammer stehen. Ein {rrrr} ergibt also eine Tabelle mit vier rechtsbündig ausgerichteten Spalten. Eine Zelle wird von der anderen durch das &-Zeichen getrennt. Jede Tabellenzeile schließt mit einem \\ (=Zeilenumbruch) ab.

Will man die Tabelle für die Formatierung längerer Textpassagen benutzen, kann in der Format-Klammer anstelle von l, c oder r auch ein Absatz mit fester länge eingegeben werden.

Quelltext 6: Beispieltabelle Absatz-Zellen
...
\begin{tabular}{|p{3cm}|p{7cm}|}
\hline
Zeit & Ereignis \\
\hline
2001 & Linuxtag in Stuttgart\\
2002 & Linuxtag in Karlsruhe\\
2003 & Linuxtag in Karlsruhe\\
\hline
\end{tabular}
...
	 

Die Absatzbreiten sollten hier auf jeden Fall so gewählt werden, dass sie in der Summe die Textbreite nicht überschreiten.




zurück   Seitenanfang Startseite Kapitelanfang Inhaltsverzeichnis GPL   weiter