Programmieren ist Fun - natürlich, Bergsteigen, Schifahren oder
Zeichnen gefällt den Leuten, die sich dafür interessieren, ganz
hervorragend. Hingegen gibt es andere Zeitgenossen, die damit
gar nichts anzufangen wissen. So verhält es sich auch mit dem
Programmieren. Dennoch sollte man dies nicht zum Anlass nehmen,
nicht herauszufinden, zu welche Sorte Mensch in Bezug aufs
Programmieren man denn gehört - sonst verpasst man den erhabenen
Einblick in "eine innere Welt, wo niemand jemals zuvor gewesen ist".
Ein paar Programmierkenntnisse helfen in vielen Situationen,
stumpfsinnige Arbeit zu vermeiden. Beispiel: man hat eine Seite
aus dem WWW heruntergeladen, die man gerne ausdrucken und ablegen
möchte; leider stellt sich beim Drucken heraus, dass die kleinste
Schriftart etwas zu fusselig geworden ist. Mann kann jetzt "von
Hand" bei jedem zu kleinen Absatz die Schriftgröße erhöhen - ab
mittlerer Dokumentlänge keine Tätigkeit, die einen zum Jauchzen
bringt; aber mit der geeigneten Programmiersprache ist in
Minutenschnelle ein Skript geschrieben, dass die stumpfsinnige Arbeit
im Nu verrichtet. "Die Faulen arbeiten, die Intelligenten optimieren".
Programmieren erweitert die Möglichkeiten, das Gerät Computer besser
zu beherrschen; man bekommt ein Gespür dafür, was geht und was nicht
und traut sich plötzlich Dinge in Angriff zu nehmen, die einem vor
kurzen noch nicht lösbar erschienen sind.
Je mehr man in die Programmierung eintaucht, desto besser versteht
man die Funktionsweise des Rechners und des Betriebssystems. Zu den
schönsten Momenten eines Programmierenden gehören jene, wo ein
bislang undurchschaubares Phänomen sich auflöst in eine elegante
Gedankenkonstruktion.
Linux ist nicht vom Himmel gefallen; Linux wurde uns gebracht
von einer großen Gemeinde an Freiwilligen, die
unentgeltlich Schwerstarbeit leisten. In vielen zufriedenen
Benutzern schlummert daher der Wunsch, der Entwicklergemeinde etwas
zurückgeben zu können - und die beste Möglichkeit hierfür ist, aktiv
zur Weiterentwicklung von Linux beizutragen.
Um ein altes Vorurteil auszuräumen: um programmieren zu können, ist es
nicht nötig, die Mathematik gut zu kennen. Natürlich muss man sich
eine gewisse Form des Denkens antrainieren, die auch beim Verständnis
der Mathematik hilfreich ist, aber diese Fähigkeit muss sich nicht
unbedingt in mathematischer Begabung äußern. Wer z. B.
gerne Kreuzworträtsel oder Denksportaufgaben löst, ein
analytisches Ohr für Musik besitzt oder gut Schach spielt, beherrscht
dieses Denken höchstwahrscheinlich auch, während z. B. die Fähigkeit,
diskrete Faltungssummationen über unendliche nichtkonvergente Reihen
auszurechnen über das Programmiertalent noch nicht viel verrät.
Was aber nicht verschwiegen werden soll: ohne grundlegende Kenntnisse
der englischen Sprache geht so gut wie nichts; natürlich gibt es
Einführungsbücher in allen möglichen Sprachen, aber bei der
Komplexität heutiger Entwicklungssysteme führt kein Weg an
Dokumentationen vorbei, die nunmal nur in Englisch vorliegen. Man
sollte in der Lage sein, diese so flüssig zu lesen, dass es nicht
sonderlich anstrengt, zu verstehen, was drin steht.
|