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Dokument Swappen über Netzwerk - Abschnitt 2 Revision: 1.1.2.6
Autor:  Matthias Kleine
Formatierung:  Matthias Kleine
Lizenz:  GFDL
 

2 Konfiguration des entfernten Rechners


2.1 Systemseitige Konfiguration

Richten wir zunächst den Rechner ein, der den Swapspace zur Verfügung stellen soll. Durch das obige modprobe-Kommando haben wir NBD-Support eingebunden. Jetzt legen wir das neue Device an. Hierzu verwenden wir mknod:

root@linux /root# mknod /dev/nd0 b 43 0

/dev/nd0 ist der neue Devicename. b zeigt an, dass es sich um ein Blockdevice handelt. 43 ist die sogenannte "major number". Alle Devices sind unter Linux in Gruppen eingeteilt, denen jeweils besondere major numbers zugeordnet sind. Die einzelnen Geräte werden dann durch eine "minor number" unterschieden. Diese wird hier als das letzte Argument, also "0" an mknod übergeben. Das neue Device können wir uns nun anschauen:

root@linux /root# ls -l /dev/nd0
brw-rw-r--   1 root     root      43,   0 Feb 27 15:49 /dev/nd0

Major und minor number listet ls dort, wo normalerweise die Dateigröße zu finden ist. Das Device ist jetzt angelegt und kann verwendet werden. Für weitere Devices würden wir einfach eine fortlaufende minor number vergeben:

root@linux /root# mknod /dev/nd1 b 43 1
root@linux /root# mknod /dev/nd2 b 43 2
root@linux /root# mknod /dev/nd3 b 43 3


2.2 Installation und Konfiguration des NBD-Servers

Um eine Datei zu exportieren, kann der NBD-Server von Pavel Machek verwendet werden. Pavel ist auch der Autor des Network Block Devices. Das Programm kann über http://atrey.karlin.mff.cuni.cz/~pavel/nbd/nbd.html bezogen werden. Hier (und unter /usr/src/linux/Documentation/nbd.txt) finden sich übrigens auch weitere Informationen zum Thema.

Nach dem Download kompilieren wir den Server einfach mittels

root@linux /root# configure && make

Dabei sollten zwei Binaries ndb-server und nbd-client erzeugt werden. Auf dem Rechner, der den Swapspace zur Verfügung stellt, brauchen wir nur den nbd-server. Dieselbe Prozedur werden wir später auf dem Rechner wiederholen, der das neue Swapdevice erhalten soll. Auf diesem werden wir nur den nbd-client benötigen.

Nun erzeugen wir eine Datei, die wir später exportieren können. Hierzu verwenden wir die Spezialdatei /dev/zero, die uns beliebig viele Nullbytes liefert. Quick and dirty geht es so:

root@linux /root# cat /dev/zero > /tmp/swapfile

Um die Größe der Datei festzulegen, verwendet man allerdings besser dd für diesen Zweck, zum Beispiel so:

root@linux /root# dd if=/dev/zero of=/tmp/swapfile bs=1024 count=65536

Nun müssen wir dem nbd-server noch mitteilen, dass er diese Datei exportieren soll. Ein einfacher Aufruf ohne Parameter liefert uns folgendes Usage:

root@linux /root# nbd-server
Usage: port file_to_export [size] [-r]
       -r read only

Wir suchen also einen freien Port und geben diesen mit der zugehörigen Swapdatei an:

root@linux /root# nbd-server 1024 /tmp/delme
Export size recognized as 34254848.

Die Datei ist exportiert.




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