"TCP/IP" ist einer dieser typischen Begriffe, die im Zusammenhang
mit Netzwerken immer wieder auftauchen, mit denen man aber selten
etwas anzufangen weiß. Diesen Begriff zu klären soll Ziel der
folgenden Abschnitte sein. Hier wird mit "TCP/IP" immer die
Protokollversion 4 gemeint.
Als erstes ist TCP/IP eine Abkürzung für Transmission Control Protocol /
Internet Protocol, was die Deutung auch nicht unbedingt erleichtert.
Allerdings scheint es sich hier um ein Protokoll zu handeln. Genauer
gesagt handelt es sich nicht um ein Protokoll, sondern um eine ganze
Gruppe von Netzwerk- und Transportprotokollen,
die unter dem Begriff TCP/IP
zusammengefaßt werden. Zu TCP/IP gehört so immer das Protokoll
ICMP und auch UDP wird von IP Implementationen grundsätzlich
angeboten.
Genau diese Gruppe von Protokollen bildet die Grundlage für alle
Netzwerkaktivitäten unter Linux bzw. UNIX. Doch auch unter anderen
Betriebssystemen findet es immer mehr Verbreitung (schließlich
baut das gesamte Internet auf TCP/IP auf).
TCP/IP entstand mit dem Internet seit 1983 und hat mehrere Ziele:
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Hardwareunabhängigkeit
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keine zentrale Verwaltung, kein zentraler Knoten, dadurch
höhere Ausfallsicherheit
-
applikationsunabhängig, es kann also für verschiedenste Zwecke
genutzt werden
Mit dem Begriff Internet wird das größte zusammenhängende
IP Netzwerk bezeichnet. Das Internet ging aus einem ARPANET, später
DARPANET genannten Forschungsnetz hervor, dessen Grundlagen 1969
erarbeitet wurden.
TCP/IP ist anders als das ISO/OSI-Schichtenmodell nicht offiziell
standardisiert, Aufbau der Protokolle wird in den sogenannten RFC's
beschrieben (Request for Comment). Verfügbar sind diese z.B. unter
http://www.rfc-editor.org.
Da es von der Hardware unabhängig ist, kann es auf den verschiedensten
Netzwerktypen eingesetzt werden. Doch bevor wir uns detailliert den
einzelnen Schichten von TCP/IP zuwenden, wollen wir uns damit beschäftigen,
wie sich die Rechner im TCP/IP-Netz gegenseitig ansprechen.
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