|
MPlayer benützt einen komplexen Abspielbaum. Er besteht aus globalen
Optionen am Anfang (z.B. mplayer -vfm 5) und Optionen nach dem
Dateinamen, welche nur für die jeweilige Datei/URL/etc gelten (z.B.
mplayer -vfm 5 movie1.avi movie2.avi -vfm 4).
Mit { und } können Dateinamen/URL-Grupen gebildet werden. Dies ist mit
der Option -loop nützlich: mplayer { 1.avi -loop 2 2.avi } -loop 3
spielt die Dateien in dieser Reihenfolge: 1 1 2 1 1 2 1 1 2
Datei
|
mplayer [Optionen] [Pfad/]Dateiname |
Datei
|
mplayer [standard Optionen] [Pfad/]Dateiname [Optionen für
datei1] datei2 datei3 [Optionen für datei3]
|
VCD
|
mplayer [Optionen] -vcd Tracknr [-cdrom-device
/dev/cdrom]
|
DVD
|
mplayer [Optionen] -dvd Titelnr [-dvd-device
/dev/dvd]
|
Netz
|
mplayer [Optionen] http://site.com/datei.asf (playlist kann auch
benutzt werden)
|
Die neusten Versionen von MPlayer akzeptieren auch VCD- und
DVD-Tracks im URL-Format, so wie z.B. auch Xine: mplayer dvd://1
oder mplayer vcd://1
user@linux ~$
mplayer -vo x11 /mnt/Filme/Contact/contact2.mpg
user@linux ~$
mplayer -vcd 2
user@linux ~$
mplayer -afm 3 /mnt/DVDtrailers/alien4.vob
user@linux ~$
mplayer -dvd 1
user@linux ~$
mplayer -abs 65536 -delay -0.4 -nobps ~/movies/test.avi
|
|
MPlayer besitzt eine vollständig konfigurierbare, durch Befehle
angesteuerte Steuerungsschicht (control layer), der es erlaubt,
MPlayer mit Tastatur, Maus, Joystick oder Fernbedienung (unter
Verwendung von LIRC) zu steuern. Schau in die man-page. Dort steht
eine vollständige Liste aller Tastaturkommandos.
MPlayer ermöglicht es, dass du jede Taste/jeden Button mit einem
MPlayer-Befehl verbindest. Dieses wird in einer simplen
Konfigurationsdatei festgelegt. Die Syntax besteht einfach aus einem
Tastennamen gefolgt vom auszuführenden Befehl. Die
Standardkonfigurationsdatei ist $HOME/.mplayer/input.conf, aber
diese Position kann auch mit der Option -input geändert werden.
Pfadangaben beziehen sich hier relativ zu $HOME/.mplayer).
Beispiel:
Beispiel .mplayer
|
##
## MPlayer input control file
##
RIGHT seek +10
LEFT seek -10
- audio_delay 0.100
+ audio_delay -0.100
q quit
> pt_step 1
< pt_step -1
ENTER pt_step 1 1
|
Mit folgendem Befehl erhälst du eine vollständige Liste:
mplayer -input keylist
Tastatur
-
Irgendein druckbares Zeichen
-
SPACE
-
ENTER
-
TAB
-
CTRL
-
BS
-
DEL
-
INS
-
HOME
-
END
-
PGUP
-
PGDWN
-
ESC
-
RIGHT
-
LEFT
-
UP
-
DOWN
Maus (wird nur unter X unterstützt)
-
MOUSE_BTN0 (Linke Taste)
-
MOUSE_BTN1 (Rechte Taste)
-
MOUSE_BTN2 (Mittlere Taste)
-
MOUSE_BTN3 (Mausrad)
-
MOUSE_BTN4 (Mausrad)
-
...
-
MOUSE_BTN9
Joystick (Joystick-Unterstützung muss bei der Kompilierung
aktiviert sein)
-
JOY_RIGHT oder JOY_AXIS0_PLUS
-
JOY_LEFT oder JOY_AXIS0_MINUS
-
JOY_UP oder JOY_AXIS1_MINUS
-
JOY_DOWN oder JOY_AXIS1_PLUS
-
JOY_AXIS2_PLUS
-
JOY_AXIS2_MINUS
-
....
-
JOY_AXIS9_PLUS
-
JOY_AXIS9_MINUS
|
Mit folgendem Befehl erhälst du eine vollständige Liste:
mplayer -input cmdlist
-
seek (int) Wert [(int)
type=0]
Sucht bis zu einer gewissen
Stelle im Film. Type 0 ist
eine relative Suche von +/- Wert Sekunden.
Type 1 sucht bis Wert % im Film.
-
audio_delay (float)
Wert
Korrigiert die Audioverzögerung um Wert
Sekunden
-
quit Beendet MPlayer
-
pause Wechselt
zwischen Pause und Weiterspielen
-
grap_frames Weiß das
jemand?
-
pt_step (int) Wert
[(int) force=0]
Springt zum
nächsten/vorherigen Eintrag im playtree. Das Vorzeichen von
Wert bestimmt die Richtung.
Wenn kein
neuer Eintrag mehr vorhanden ist, geschieht gar nichts, es sei
denn, force ist nicht 0.
-
pt_up_step (int) Wert
[(int) force=0]
Wie pt_step, springt jedoch
zum nächsten/vorherigen Eintrag in der übergeordneten Liste.
Dies ist nützlich, um eine innere Schleife im playtree zu
unterbrechen.
-
alt_src_step (int)
Wert
Wenn mehr als eine Quelle vorhanden ist, wählt
dies die nächste/vorherige (nur unterstützt für asx
Wiedergabelisten).
-
sub_delay (float) Wert
[(int) abs=0]
Korrigiert die
Untertitel-Verzögerung um +/- Wert Sekunden oder setzt sie auf
Wert Sekunden, wenn abs nicht null ist.
-
osd [(int)
level=-1]
Wechselt den OSD-Modus oder setzt in auf
level, wenn level > 0.
-
volume (int) dir
Erhöht/erniedrigt die Lautstärke
-
contrast (int) Wert
[(int) abs=0]
-
brightness (int) Wert
[(int) abs=0]
-
hue (int) Wert [(int)
abs=0]
-
saturation (int) Wert
[(int) abs=0]
Setzt/korrigiert die
Video-Parameter. Die Wertreichweite reicht von -100 bis 100.
-
frame_drop [(int)
type=-1]
Wechselt den Framedrop-Modus.
-
sub_pos (int)
Wert
Korrigiert die Untertitel-Position.
-
vobsub_lang
ändert die Sprache der VobSub-Untertitel.
-
vo_fullscreen
Wechselt den Vollbildschirm-Modus.
-
tv_step_channel (int)
dir
Wählt nächsten/vorherigen Tv-Kanal.
-
tv_step_norm
ändert TV-Norm.
-
tv_step_chanlist
ändert Kanalliste.
-
gui_loadfile
-
gui_loadsubtitle
-
gui_about
-
gui_play
-
gui_stop
-
gui_playlist
-
gui_preferences
-
gui_skinbrowser
|
|
|
Linux Infrared Remote Control - verwendet einen einfach zu bauenden,
selbstgebauten IR-Empfänger, (fast) jede beliebige Fernbedienung und
steuere deinen Linux-Rechner damit. Mehr dazu auf
www.lirc.org.
Wenn du das lirc-Paket installiert hast, erkennt es configure
automatisch. Wenn alles gut geht, gibt MPlayer während des Starts eine
Nachricht wie etwa Setting up lirc support... aus. Wenn ein Fehler
auftritt, wird dies auch gemeldet. Wenn gar nichts gesagt wird, ist
auch keine LIRC-Unterstützung einkompiliert. Das ist alles :-)
Der Anwendungsname für MPlayer ist - oh, ein Wunder - mplayer. Du
kannst jeden beliebigen MPlayer-Befehl benutzen und sogar mehrere
nacheinander ausführen lassen, indem du sie durch \n voneinander
trennst. Vergiss nicht, die repeat-Option in der .lircrc zu
benutzen, wenn es Sinn macht (beim Suchen, bei der Lautstärke etc.).
Hier ist ein Auszug aus meiner .lircrc:
.lircrc
|
begin
button = VOLUME_PLUS
prog = mplayer
config = volume 1
repeat = 1
end
begin
button = VOLUME_MINUS
prog = mplayer
config = volume -1
repeat = 1
end
begin
button = CD_PLAY
prog = mplayer
config = pause
end
begin
button = CD_STOP
prog = mplayer
config = seek 0 1\npause
end
|
Wenn du die Standard-Position der LIRC-Konfigurationsdatei (~/.lircrc)
nicht magst, verwende die Option -lircconf <Dateiname>, um eine
andere Datei anzugeben.
|
Der Slave-Modus erlaubt es dir, ein einfaches Frontend für MPlayer zu
erstellen. Wenn er mit der Option -slave aktiviert wurde, dann liest
MPlayer durch neue Zeilen unterbrochene Befehle (\n) von der
Standardeingabe.
|
|
MPlayer kann Videos über Netzwerke unter Verwendung des HTTP- MMS-
oder RTSP/RTP-Protokolls abspielen.
Abspielen geht einfach durch das Hinzufügung der URL zu der
Kommandozeile. MPlayer berücksichtigt auch die
http_proxy-Umgebungsvariable und benutzt einen Proxy, falls vorhanden.
Der Proxygebrauch kann auch erzwungen werden:
user@linux ~$
mplayer http_proxy://proxy.micorsops.com:3128/http://micorsops.com:80/stream.asf
|
MPlayer kann auch von stdin lesen (nicht von benannten Pipes). Dies ist
ein Beispiel für die Verwendung, um von FTP abzuspielen:
user@linux ~$
wget ftp://micorsops.com/etwas.avi -O - <command> mplayer -
|
Hinweis:
Bei der Wiedergabe übers Netzwerk empfiehlt sich, den Cache
zu aktivieren:
|
user@linux ~$
wget ftp://micorsops.com/etwas.avi -O - <command> mplayer -cache 8192 -
|
|
|
|