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Dokument MPlayer - The Movie Player for Linux - Abschnitt 6 Revision: 1.1.2.19
Autor:  Moritz Bunkus
Formatierung:  Matthias Hagedorn
Lizenz:  GPL
 

6 Features


6.1 Unterstützte Formate

Es ist wichtig, einen häufigen Fehler zu berichtigen. Wenn Leute eine Datei mit .AVI-Erweiterung sehen denken sie sofort, dass es keine MPEG- Datei ist. Das ist nicht wahr. Zumindest nicht vollständig. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht kann solche eine Datei MPEG1-Video enthalten.

Ein Codec ist nicht dasselbe wie ein Dateiformat.
Beispiele für Video-Codecs sind: MPEG1, MPEG2, DivX, Indeo5, 3ivx.
Beispiele für Dateiformate sind: MPG, AVI, ASF.

Theoretisch kannst du ein OpenDivX-Video und MP3-Audio in einer .MPG-Datei vereinigen. Die meisten Player könnten es jedoch nicht abspielen, da sie MPEG1-Video und MP2-Audio erwarten (im Gegensatz zu AVI besitzt MPG nicht die nötigen Felder, die die Video- und Audio-Streams beschreiben). Oder du könntest ein MPEG1-Video in ein .AVI geben. en ffmpeg und  MEncoder können solche Dateien erzeugen.


6.1.1 Videoformate


6.1.1.1 MPEG-Dateien

MPEG-Dateien kommen in unterschiedlichen Erscheinungen:

  • MPG: Dies ist die grundlegende Form des MPEG Dateiformates. Es enthält MPEG1-Video und MP2-(MPEG-1 layer 2) oder selten MP1- Audio.
  • DAT: Dies ist dasselbe Format wie MPG mit einer unterschiedlichen Endung. Es wird auf Video CDs benutzt. Auf Grund der Tatsache, wie VCDs erzeugt werden und wie Linux entworfen wurde, kann man die DAT- Dateien einer VCD weder abspielen noch kopieren. Du musst die -vcd-Option zum Abspielen verwenden.
  • VOB: VOB ist das MPEG Dateiformat bei DVDs. Es ist das gleiche wie MPG mit zusätzlicher Unterstützung für Untertitel oder nicht-MPEG-(AC3)-Audio. Es enthält MPEG2-Video und normalerweise AC3- Audio, aber auch DTS, MP2 und unkomprimierte LPCMs sind erlaubt. Lies die  DVD-Sektion !

Serien von Frames bilden unabhängige Gruppen in MPEG-Dateien. Das bedeutet, dass du eine MPEG-Datei mit einem Standard-Dateitool (wie dd oder cut) schneiden und zusammenfügen kannst und dieses trotzdem vollständig funktionsfähig bleibt.

Ein wichtiges Feature von MPGs ist, dass sie ein Feld besitzen, das das Breiten-/Höhenverhältnis des Video-Streams angibt. SVCDs haben zum Beispiel Video mit einer Auflösung von 480x480, und im Header ist dieses Feld auf 4:3 gesetzt. Also wird es als 640x480 abgespielt. AVI-Dateien haben dieses Feld nicht, sodass diese während des Encodierens skaliert werden müssen oder die Option -aspect bei der Wiedergabe verwendet werden muss.



6.1.1.2 AVI-Dateien

AVI (Audio Video Interleaved) ist ein von Microsoft entworfenes und weitverbeitetes Multifunktionsformat, das zur Zeit hauptsächlich für DivX und DivX4 Videos verwendet wird. Es hat einige bekannte Nachteile,und ihm fehlen ein paar wichtige Features (zum Beispiel Streaming). Es unterstützt einen Videostream und 0 bis 99 Audiostreams. Die Dateien können bis zu 2 GB groß sein. Es existiert eine Erweiterung für größere Dateien, genannt OpenDMS. Microsoft rät von der Verwendung stark ab und propergiert ASF/WMV. Als ob das irgendwen kratzen würde.

Es gibt einen Hack, der es AVI-Dateien erlaubt, Ogg Vorbis Audio-Streams zu enthalten, sie aber auch inkompatibel zu Standard-AVIs macht.MPlayer unterstützt die Wiedergabe solcher Dateien. Eine Spulfunktion ist auch implementiert, jedoch wird diese stark von schlecht konvertierten Dateien mit verwirrenden Headers gestört. Leider schreibt der einzige Encodierer, der fähig ist, solche Dateien zu erzeugen (NanDub), solch problematischen Header.

Hinweis:

DV-Kameras können Raw-DV-Streams erzeugen, welche von DV-Aufnahmetools in zwei unterschiedliche Typen von AVI-Dateien konvertiert werden. Die AVI-Datei enthält dabei entweder separate Audio- und Video-Streams, die MPlayer wiedergeben kann, oder den unveränderten DV-Stream. An dessen Unterstützung wird gerade gearbeitet.

Es gibt 2 Arten von AVI-Dateien:

  • Interleaved: Audio- und Video-Inhalt werden paketweise ineinandergeschachtelt. Die ist üblich, wird empfohlen und auch meist verwendet. Einige Tools erzeugen interleaved AVIs mit schlechtem Sync. MPlayer erkennt diese als interleaved, was zum Verlust von A/V-Sync führen kann (evtl. erst beim Vor-/Zurückspueln). Diese Dateien sollten non-interleaved (mit der -ni-Option) abgespielt werden.
  • Non-interleaved: Als erstes kommt der ganze Videostream, dann dann der ganze Audiostream. Dies erfordert viel Suchen in der Datei, was die Wiedergabe vom Netzwerk oder von CDROM schwierig macht.

MPlayer unterstützt zwei Arten des timings für AVI-Dateien:

  • bps-basiert: Diese Methode basiert auf der Bitrate/Samplerate des Video-/Audio-Streams. Diese Methode wird von den meisten Playern verwendet, inklusive en avifile und Windows Media Player. Dateien mit kaputten Headern und Datein, welche mit VBR-Audio aber nicht VBR-unterstützendem Encoder erstellt wurden, führen zu A/V-Desync mit dieser Methode (meistens beim Spulen).
  • interleaving-basiert: Diese Methode benutzt nicht mehr den Wert der Bitrate sondern die relative Position des Audio-Paketes zum aktuellen Video-Paket, was einige falsch codierte Dateien mit VBR-Audio abspielbar macht.

Jeglicher Audio- und Video-Codec ist erlaubt. Aber bedenke, dass VBR-Audio von den meisten Playern nicht gut unstützt wird. Das Dateiformat macht es möglich, VBR-Audio zu verwenden, aber die meisten Player erwarten CBR- Audio, weswegen VBR-Audio nicht funktioniert. VBR ist ungewöhnlich, und Microsofts Spezifikation zu AVI beschreiben nur CBR-Audio. Bedenke auch, dass die meisten AVI-Encoder/Multiplexer schlechte Dateien mit VBR-Audio erzeugen. Es gibt nur zwei Ausnahmen: NanDub und  MEncoder.



6.1.1.3 ASF/WMV-Dateien

ASF (Active Streaming Format) kommt von Microsoft. Sie habe zwei Arten von ASF entwickelt, v1.0 und v2.0. v1.0 wird von ihren Media Tools (Windows Media Player und Windows Media Encoder) verwendet und ist sehr geheim. v2.0 ist veröffentlicht und patentiert :). Natürlich sind sie unterschiedlich und besitzten überhaupt keine Gemeinsamkeiten (es ist nur ein weiteres Spiel mit den Gesetzen). MPlayer unterstützt nur v1.0, weil noch niemand v2.0 Dateien gesehen hat :). Beachte, dass .ASF-Dateien heute auch mit der Extension .WMA oder .WMV vorkommen.



6.1.1.4 QuickTime/MOV-Dateien

Diese Formate sind von Apple designt und können jeden beliebigen Codec enthalten, CBR oder VBR. Normalerweise haben sie die Endung .QT oder .MOV. Seitdem die MPEG4-Gruppe QuickTime als das empfohlene Dateiformat für MPEG4 ausgewählt hat, kommen ihre .MOV-Dateien mit den Endungen .MPG oder .MP4. (Interessanterweise sind bei diesen Dateien die Video- und Audiostreams richtige MPG- und AAC-Dateien. Mit den den Optionen -dumpvideo und -dumpaudio kannst du sie sogar extrahieren.).

Hinweis:

Die meisten QuickTime-Dateien benutzen Sorenson- Video und QDesign-Audio. Lies dazu die  Sorenson-Codec-Sektion.


6.1.1.5 VIVO-Dateien

MPlayer demuxt nun auch fröhlich VIVO-Dateiformate. Der grösste Nachteil des Formates ist, dass es keinen Index-Block besitzt, auch keine fixe Paketgröße oder Sync-Bytes. Die meisten Dateien besitzen nicht mal Keyframes, also vergiss das Spulen!

Der Videocodec von VIVO/1.0-Datei ist Standard-h.263. Der Videocodec der VIVO/2.0 Dateien ist veränderter, nichtstandard-h.263. Bei Audio ist es dasselbe, es ist g.723 (Standard) oder Vivo Siren.

In den  VIVO-Videocodec- und  VIVO-Audiocodec -Sektionen findest du Installationsanweisungen.



6.1.1.6 FLI-Dateien

FLI ist ein sehr altes vom Autodesk Animator benutztes Dateiformat. Es ist aber immer noch ein im Internet gebräuchliches Dateiformat für kurze Animationen. MPlayer demuxt und decodiert FLI-Filme und ist sogar fähig, in ihnen vor- und zurückzuspulen (nützlich, wenn man looping mit der -loop-Option aktiviert hat). FLI-Dateien haben keine Keyframes, was zu verunstalteten Bildern kurz nach dem Spulen führt.



6.1.1.7 RealMedia-(RM)-Dateien

Ja, MPlayer kann RealMedia (.rm) Dateien lesen (demuxen). Spulen (seeking) funktioniert, jedoch muss die -forceidx-Option verwendet werden (das Format unterstüzt Keyframes). Hier ist die Liste der unterstützten  RealVideo- und  RealAudio-Codecs.



6.1.1.8 NuppelVideo-Dateien

NuppelVideo ist, soweit ich weiss, ein TV-Aufnahmeprogramm. MPlayer kann dessen .NUV- Dateien (nur NuppelVideo 5.0) lesen. Diese Dateien können unkomprimierte YV12-, komprimierte YV12+RTJpeg-, komprimierte YV12-RTJpeg+lzo- und komprimierte YV12+lzo-Frames enthalten, welche MPlayer alle dekodiert (und diese auch mit MEncoder zu DivX/etc! encodiert). Spulen (seeking) funktioniert.



6.1.1.9 yuv4mpeg-Dateien

en yuv4mpeg / yuv4mpeg2 ist ein Dateiformat, das von den en mjpegtools- Programmen verwendet wird. Du kannst damit Video in diesem Format einlesen, produzieren, filtern oder encodieren. Das Dateiformat ist eigentlich eine Sequenz von unkomprimierten YUV 4:2:0 Bildern.



6.1.1.10 FILM-Dateien

Dieses Format wird auf alten Sega Saturn CD-Rom-Spielen verwendet.



6.1.1.11 RoQ-Dateien

RoQ-Dateien sind Multimedia-Dateien, welche in gewissen ID-Spielen wie Quake III und Return to castle Wolfenstein benutzt werden.



6.1.1.12 OGG/OGM-Dateien

Dies ist ein neues Dateiformat von en Xiphophorus. Es kann beliebige Video- und Audio-Codecs enthalten, sowohl CBR als auch VBR. Man benötigt dazu installierte libogg- und libvorbis-Bibliotheken vor der Kompilierung von MPlayer, um sie wiedergeben zu können.



6.1.1.13 SDP-Dateien

en SDP ist ein IETF-Standardformat, das Video- und/oder Audio-RTP-Streams beschreibt. (Dazu werden die en LIVE.COM Streaming Media -Bibliotheken benötigt.)



6.1.1.14 PVA-Dateien

PVA ist MPEG-ähnliches Format, das von verschiedenen Windowsprogrammen benutzt wird, die bei DVB-TV-Karten mitgeliefert werden (z.B. MultiDec, WinTV).

Die PVA-Spezifikationen können an der folgenden Adresse heruntergeladen werden: de http://www.technotr end.de/download/av_format_v1.pdf



6.1.1.15 GIF-Dateien

Das GIF-Format ist ein weit verbreitetes Format für Grafiken im Web. Es gibt zwei Versionen der GIF-Spezifikationen, GIF87a und GIF89a. Der größte Unterschied liegt darin, dass GIF89a Animationen unterstützt. MPlayer unterstützt beide Formate mit Hilfe der libungif-Bibliothek oder einer anderen libgif-kompatiblen Bibliothek. Nicht animierte GIFs werden als Ein-Bild-Videos dargestellt. (Mit den Optionen -loop und -fixed-vo können solche GIFs länger angezeigt werden.)

Momentan unterstützt MPlayer nicht das Spulen in GIF-Dateien. Die einzelnen Bilder in GIF-Dateien haben nicht zwangsläufig die gleichen Dimensionen, und auch nicht eine feste Bildrate. Jedes Bild hat vielmehr seine eigenen Dimensionen und soll an einer bestimmten Position auf einem Bereich angezeigt werden, der selber aber eine feste Größe hat. Die Bildrate wird von einem optionalen Block vor jedem Bild kontrolliert, der die Anzeigedauer des nachfolgenden Bildes in Zentisekunen angibt.

Standard-GIF-Dateien enthalten 24 Bit RGB-Bilder mit einer indizierten Palette, die höchstens bis 8 Bit geht. Die Bilder sind normalerweise mit dem LZW-Algorithmus komprimiert. Es gibt aber auch GIF-Encoder, die unkomprimierte Bilder erzeugen, um die Patentprobleme mit dem LZW-Algorithmus zu umgehen.

Detaillierte technische Informationen findest du in den en GIF89a-Spezifikationen.




6.1.2 Audio Formate

MPlayer ist ein Movie-(Film-) und kein Media-Player. Er kann auch einige Audioformate wiedergeben (diese sind in der unteren Sektion beschrieben). Dies wird jedoch nicht empfohlen, und du solltest besser en xmms verwenden.


6.1.2.1 MP3-Dateien

Du hast vielleicht Probleme mit der Wiedergabe einigen MP3-Dateien, die MPlayer falsch als MPEGs erkennt und dementsprechend falsch oder gar nicht wiedergibt. Dies kann nicht gelöst werden, ohne die Unterstützung für einige kaputte MPEG-Dateien aufzugeben und wird desshalb bis auf weiteres so bleiben. Die Option -demuxer, welche in der Manpage beschrieben wird, könnte dir in diesen Fällen helfen.



6.1.2.2 WAV-Dateien



6.1.2.3 OGG/OGM-Dateien (Vorbis)

Benötigt richtig installierte libogg und libvorbis.



6.1.2.4 WMA/ASF-Dateien



6.1.2.5 MP4-Dateien



6.1.2.6 CD-Audio

MPlayer kann die Bibliotheken von cdparanoia benutzen, um CDDA-Dateien wiederzugeben. Alle Kommandozeilenparameter von cdparanoia aufzuzählen gehört nicht zu den Aufgaben dieser Dokumentation. Schau in der Manpage bei der Option -cdda nach, wie mit ihr Parameter an cdparanoia übergeben werden können.



6.1.2.7 XMMS

MPlayer kann XMMS-Inputplugins benutzen, um eine Vielzahl von Dateiformaten abzuspielen. Es gibt Plugins für SNES-Spielemusik, SID-Musik (vom guten alten Commodore 64), viele Amiga-Formate, .xm, .it, VQF, musepack, Bonk shorten und viele weitere. Du findest sie auf der Seite für en XMMS-Inputplugins.

Um dieses Feature benutzen zu können, brauchst du XMMS und musst MPlayer mit ./configure --enable-xmms kompilieren. Funktioniert das nicht, dann musst du eventuell die Pfade für die XMMS-Plugings und die XMMS-Bibliotheken explizit mit --with-xmmsplugindir und --withxmmslibdir angeben.





6.2 Unterstützte Codecs


6.2.1 Video-Codecs

Siehe en Codec-Status -Seite für die komplette, täglich generierte Liste. Eine Vielzahl von Codecs kann von unserer Homepage runtergeladen werden. Du findest sie auf der en Codec-Seite.

Die wichtigsten Video-Codecs:

  • MPEG1- (VCD) und MPEG2-Video (DVD)
  • eingebauter Dekoder für DivX ;-), OpenDivX, DivX4, DivX5, M$ MPEG4 v1, v2 und andere MPEG4-Varianten
  • eingebauter Decoder für Windows Media Video 7/8 (WMV1/WMV2) und Win32-DLL-Decoder für Windows Media Video 9 (WMV3). Beide werden in .wmv-Dateien verwendet.
  • eingebauter Sorenson 1 (SVQ1) Decoder
  • Win32/QT Sorenson 3 (SVQ3) Decoder
  • 3ivx-Decoder für v1 und v2
  • Cinepak und Intel Indeo Codecs (3.1, 3.2, 4.1, 5.0)
  • MJPEG, AVID, VCR2, ASV2 und andere Hardwareformate
  • VIVO 1.0, 2.0, I263 und andere h263(+)-Varianten
  • FLI/FLC
  • RealVideo 1.0 von libavcodec und RealVideo 2.0, 3.0 und 4.0 durch die RealPlayer-Libraries
  • eingebauter Decoder für HuffYUV
  • Verschiedene alte, einfache RLE-ähnliche Formate

Wenn du einen Win32-Codec hast, der noch nicht aufgelistet und unterstützt ist, dann lies  Win32 Codec-Importierungs-HOWTO und hilf uns, die Unterstützung hinzuzufügen.


6.2.1.1 DivX4/DivX5

Diese Sektion enthält Informationen über den DivX4- und Divx5-Codec vom en Project Mayo. Ihre ersten verfügbaren alpha-Versionen waren OpenDivX 4.0 alpha 47 und 48. Unterstützung dafür war früher standardgemäß in MPlayer eingebaut. Es wurde auch deren Postprocessing Code verwendet, um optional die Bildqualität von MPEG1/2-Filmen zu verbessern. Nun benutzen wir unseren eigenen für alle Dateitypen.

Die neue Version dieses Codecs heisst DivX4Linux und kann sogar Filme decodieren, die mit dem berüchtigten DivX-Codec (DivX 3 ;-)) erzeugt wurden! Dazu ist sie noch um einiges schneller als die traditionelle Win32-DivX-DLL aber immer noch langsamer als libavcodec. Vom Gebrauch dieses Codecs wird desshalb abgeraten. Er lässt sich jedoch trotzdem zum Encodieren verwenden. Ein Nachteil diese Codecs ist, dass er zurzeit nicht unter einer OpenSource-Lizenz verfügbar ist.

MPlayer erkennt automatisch, ob DivX4/DivX5 korrekt installiert ist, du kannst ihn wie gewöhnlich kompilieren. Wenn es nicht erkannt wird, wurde es nicht korrekt installiert oder konfiguriert.

DivX4Linux arbeitet in zwei verschiedenen Modi:

-vc odivx

Spricht den Codec so wie den alten OpenDivX-Codec an. In diesem Fall produziert der Codec YV12-Bilder in seinem eigenen Puffer, und MPlayer nimmt die Farbraumkonvertierung mittels libvo vor (schneller und empfohlener Modus!).

-vc divx4

Benutzt die Farbraumkonvertierung des Codecs. In diesem Modus kannst du auch YUY2/UYVY benutzen (LANGSAM).

Der -vc odivx-Modus ist normalerweise schneller da er die Daten in einem YV12-Format (planares YUV 4:2:0) übermittelt, was weniger Bandbreite für den Bus bedeutet. Für gepackte YUV-Formate (YUY2, UYVY) verwende den -vc divx4-Modus. Für den RGB-Modus ist die Geschwindigkeit gleich und hängt am ehesten von deiner momentanen Farbtiefe ab.

Hinweis:

Wenn der -vo-Treiber direct rendering unterstützt, ist -vc divx4 wahrscheinlich die schnellere oder sogar die schnellste Lösung.

Die binäre DivX4/5-Bilbiothek kann von en avifile oder en divx.com heruntergeladen werden. heruntergeladen werden. Entpacke ihn, starte ./install.sh als root, und vergiss nicht, /usr/local/lib deiner /etc/ld.so.conf hinzuzufügen und ldconfig aufzurufen.

Besorge dir die CVS-Version der ALTEN OpenDivX-Kernbibliothek wie folgt:

  1. cvs -d:pserver:anonymous@cvs.projectmayo.com:/cvsroot login
  2. cvs -d:pserver:anonymous@cvs.projectmayo.com:/cvsroot co ivxcore
  3. Diese Kernbibliothek inst in eine Dekodierbibliothek und eine Enkodierbibliothek aufgeteilt, sie separat kompiliert werden müssen. Bei der Dekodierbibliothek gibst du einfach folgendes ein:

    cd divxcore/decore/build/linux
    make
    cp libdivxdecore.so /usr/local/lib
    ln -s /usr/local/lib/libdivxdecore.so /usr/local/lib/libdivxdecore.so.0
    cp ../../src/decore.h /usr/local/include

  4. Für die Enkodierbibliothek gibt es leider kein Linux-Makefile, und der MMX-optimierte Code funktioniert auch nur unter Windows. Du kannst die Bibliothek aber trotzdem kompilieren, wenn du dieses Makefile benutzt:

    cd ../../../encore/build
    mkdir linux
    cd linux
    cp path/Makefile .
    make
    cp libdivxencore.so /usr/local/lib
    ln -s /usr/local/lib/libdivxdecore.so /usr/local/lib/libdivxdecore.so.0
    cp ../../src/encore.h /usr/local/include

MPlayer findet DivX4/DivX5 automatisch, sofern es richtig installiert wurde. Kompiliere also einfach wie sonst auch. Wenn configure die Bibliothek nicht findet, dann hast du DivX4/5 einfach nicht richtig installiert.



6.2.1.2 FFmpeg's DivX/libavcodec

Das en FFmpeg-Projekt enthält ein Open-Source-Codec-Paket, das fähig ist, mit H263/MJPEG/RV10/DivX3/DivX4/DivX5/MP41/MP42/WMV1/WMV2/HuffYUV codiertes Video und mit WMA (Windows Media Audio) codiertes Audio zu decodieren. Man kann nicht nur einige dieser Codecs zum Encodieren benutzen, sondern die Geschwindigkeit ist sogar um einiges häher als die der Win32-Codecs oder der ProjectMayo DivX4/5-Bibliothek!

FFmpeg beinhaltet auch viele nette Codecs. Die wichtigsten sind die MPEG4-Varianten: DivX3, DivX4, DivX5, Windows Media Video 7 (WMV1). Ein weiterer sehr interessanter Decoder ist der für WMA.

Wenn ein offizielles MPlayer-Release verwendet wird, befindet sich libavcodec (die Codec-Bilbiothek des FFmpeg-Projektes) bereits im Paket, welches normal kompiliert werden kann. Wenn du die MPlayer-Sourcen per CVS runterlädst, musst du die libavcodec vom FFmpeg CVS-Server verwenden, da das offizielle FFmpeg-Release 0.4.5 nicht mit MPlayer zusammen läuft. Um dies zu erreichen gibst du folgendes ein:

  1. cvs -d:pserver:anonymous@cvs.ffmpeg.sourceforge.net:/cvsroot/ffmpeg login
  2. cvs -d:pserver:anonymous@cvs.ffmpeg.sourceforge.net:/cvsroot/ffmpeg co ffmpeg
  3. Das libavcodec-Verzeichnis von den FFmpeg-Sourcen muss in's Hauptverzeichnis des MPlayer CVS-Baums verschoben/kopiert werden. Es sollte etwa so aussehen:
    main/libavcodec

    Das Erstellen eines symbolischen Links ist nicht genug; es muss kopiert/verschoben werden!
  4. Es folgt die Kompilierung. configure sollte Probleme vor der Kompilierung erkennen.

Hinweis:

Die MPlayer-Sourcen im CVS enthalten ein libavcodec- Unterverzeichnis. Es enthält jedoch nicht den Quellcode von libavcodec! Du musst - wie oben beschrieben - dir die CVS- Version von FFmpeg besorgen.

Mit FFmpeg und meiner Matrox G400 kann ich sogar DivX-Filme in hoher Auflösung auf meinem K6/2 500 ohne Framedrops betrachten.



6.2.1.3 XAnim-Codecs

Vorwort:

Es ist darauf hinzuweisen, dass die XAnim-Binary-Codecs mit einem Textstück geliefert werden, das eine legal bindende Softwarelizenz sein soll, welche (neben einigen anderen Einschränkungen) dem Benutzer das Verwenden der Codecs mit anderen Programmen als XAnim verbietet. Der XAnim-Autor hat jedoch noch keine rechtliche Schritte gegen irgendjemanden wegen Codec bezogenen Fragen unternommen.

Installation und Bedienung:
MPlayer kann XAnims Codecs für das Decodieren verwenden. Um diese zu aktivieren, solltest folgenden Anweisungen folgen:

  1. Lade dir die Codecs, die du verwenden willst, von der en XAnim-Seite herunter. Der 3ivx Codec befindet sich nicht dort. Er kann jedoch von der en 3ivx-Seite heruntergeladen werden.
  2. ODER lade dir das Codec-Paket von unserer en Codecseite herunter.
  3. Verwende die --with-xanimlibdir-Option, um configure zu sagen, wo es die XAnim-Codecs finden kann. Normalerweise werden diese in /usr/local/lib/xanim/mods, /usr/lib/xanim/mods/ und /usr/lib/xanim gesucht. Weiterhin kannst du auch die Umgebungsvariable XANIM_MOD_DIR auf den Verzeichnisnamen der XAnim-Codecs setzen.
  4. Entferne/Symlinke die Dateinamen, wobei du das Architektur-Zeugs löschst, sodass die Dateinamen etwa so aussehen: vid_cvid.xa, vid_h263.xa, vid_iv50.xa.

XAnim ist die Videocodec-Familie xanim. Du kannst also die -vfm xanim-Option verwenden, um MPlayer zu sagen, dass er sie, wenn möglich, verwenden soll.

Die getesteten Codecs beinhalten: Indeo 3.2, 4.1, 5.0, CVID, 3ivX, h263.



6.2.1.4 VIVO-Video

MPlayer kann VIVO (1.0 und 2.0) Videos abspielen. Der beste geeignete Codec für 1.0-Dateien ist FFmpegs H263-Decoder. Du kannst ihn mit der -vc ffh263-Option aufrufen. Für v2.0-Dateien musst du die Win32-DLLs mit der Option -vc vivo benutzen. Wenn du keine expliziten Angaben zum Codec auf der Kommandozeile machst, so wählt MPlayer automatisch den besten aus.



6.2.1.5 MPEG 1/2-Video

MPEG1 und MPEG2 werden von der eingebauten Multiplatform-Bibliothek libmpeg2 decodiert, deren Source in MPlayer enthalten ist. Wir spielen fehlerhafte MPEG1/2-Videos durch das Abfangen des sig11 (segmentation fault) und die anschließend schnelle Neuinitialisierung des Codecs ab. Dadurch kann exakt an der Stelle des Fehlers fortgefahren werden. Es ist dabei kein Geschwindigkeitsverlust messbar.



6.2.1.6 MS Video 1

Dies ist ein sehr alter und sehr schlechter Codec von Microsoft. In der Vergangenheit wurde es mit dem msvidc32.dll Win32-Codec decodiert, aber nun haben wir einen Open-Source-Codec (von Mike Melanson mailto:melanson@pcisys.net)) eingebaut.



6.2.1.7 Cinepak CVID

MPlayer verwendet normalerweise seinen eigenen, Open-Source multiplatformfähigen Cinepak-Decoder, der von Dr. Tim Ferguson mailto:timf@csse.monash.edu.au) geschrieben wurde. Er unterstützt YUV-Ausgabe, was Hardwarescaling ermöglicht, wenn dies vom Videoausgabetreiber unterstützt wird.



6.2.1.8 RealVideo

MPlayer unterstützt die Dekodierung aller Versionen von RealVideo:

  • RealVideo 1.0 (fourcc RV10) - En/Dekodierung durch libavcodec unterstützt
  • RealVideo 2.0, 3.0, 4.0 (fourcc RV20, RV30, RV40) - Dekodierung durch die RealPlayer Libraries unterstützt

Es wird empfohlen, RealPlayer8 oder RealONE herunterzuladen und zu installieren, da MPlayer deren Bibliotheken verwenden kann, um RealVideo 2.0, 3.0 oder 4.0 zu decodieren. Das configure-Script von MPlayer sollte die RealPlayer-Bibliotheken an der normalen Stelle der Vollinstallation finden. Falls nicht, kannst du configure über die Option --with-reallibdir mitteilen, wo sie zu suchen/finden sind.

Hinweis:

Momentan funktionieren die RealPlayer-Bibliotheken nur mit Linux, FreeBSD, NetBSD und Cygwin auf der x86 oder der Alpha-Plattform.


6.2.1.9 XviD

en XviD ist eine abgespaltene Entwicklung des OpenDivX-Codecs. Es geschah, als ProjectMayo OpenDivX in das ClosedSource-Projekt DivX4 (jetzt DivX5) änderte, woraufhin die Leute, die an OpenDivX aber nicht beim ProjectMayo arbeiteten, sauer wurden und XviD starteten. Beide Projekte haben also den selben Urpsrung.

Vorteile:

  • Open Source
  • Das API ist kompatibel mit DivX4, sodass es leicht ist, Unterstützung dafür einzubauen.
  • 2-Pass Encodierungs-Unterstützung
  • gute Encodierungsqualität, höhere Geschwindigkeit als DivX4 (man kann es während des Kompilierens für den jeweiligen Rechner optimieren)

Nachteile:

  • Es decodiert momentan nicht alle DivX/DivX4-Dateien sauber (kein Problem, da man sie ja immer noch mit der libavcodec abspielen kann).
  • Man muss sich beim Kompilieren für die DivX4- ODER XviD-Unterstützung entscheiden.
  • in der Entwicklung

Installation der XVID-CVS-Version:

XviD ist momentan nur als CVS erhältlich. Hier sind die Download- und Installations-Anweisungen:

  1. cvs -z3 -d:pserver:anonymous@cvs.xvid.org:/xvid login
  2. cvs -z3 -d:pserver:anonymous@cvs.xvid.org:/xvid co xvidcore
  3. cd xvidcore/build/generic
  4. ändere Makefile.linux deinen Bedürfnissen entsprechend
  5. make -f Makefile.linux
  6. Nimm die encore2.h und decore.h vom Divx4linux-Paket und kopiere diese nach /usr/local/include/.
  7. kompiliere MPlayer neu mit --with-xvidcore=/pfad/zu/libcore.a.


6.2.1.10 Sorenson

Sorenson ist eine von Sorenson Media entwickelte und von Apple lizensierte Videocodecfamilie. Wir sind momentan in der Lage, alle Videos zu decodieren, die mit einer der folgenden Sorenson-Versionen erstellt wurden:

  • Sorenson 1 (fourcc /SVQ1/) - Decodierung durch selbstentwickelte Codecs. Tatsächlich gibt es zwei (qualitativ nahezu identische) Decoder für SVQ1: Einer ist der in MPlayer enthaltene OpenSource-Codec, der andere ist der in libavcodec vorhandene Decoder. Du kannst sie mit -vc svq1 respektive -vc ffsvq1 benutzen. Manche Dateien funktionieren eventuell nur mit einem der beiden Decoder. Probier als bei problematischen Dateien beide Decoder aus. Der Decoder wurde von den en xine-Autoren geschrieben.
  • Sorenson 3 (fourcc /SVQ3/) - Decodierung mit den Win32-QuickTime-Bibliotheken


6.2.1.11 Kompilierung von MPLAYER mit Unterstützung für Quicktime-Bibliotheken

Anmerkung:

Momentan wird nur die 32bit-Intel-Architektur unterstützt.
  • Lade die CVS-Version von MPlayer herunter.
  • Kompiliere MPlayer mit: ./configure --enable-qtx-codecs
  • Lade dir das QuickTime-DLL-Paket von en  http://www.mplayerhq.hu/MPlayer/releases/codecs herunter.
  • Entapcke die QuickTime-DLLs in dein Win32-Codec-Verzeichnis, das standardmäßig /usr/lib/win32 ist.



6.2.2 Audio-Codecs

Die wichtigsten Audiocodecs als erstes:

  • MPEG layer 2 und layer 3 (MP3) Audio (eingebauter Code, mit MMX/SSE/3DNow!-Optimierungen)
  • MPEG layer 1 Audio (eingebauter Code, mit libavcodec)
  • Windows Media Audio 9 (WMAv3) (mit der DMO-DLL)
  • AC3 Dolby Audio (eingebauter Code, mit MMX/SSE/3DNow!-Optimierungen)
  • Ogg Vorbis Audiocodec (eingebaute Bibliothek)
  • RealAudio: DNET (AC3 mit niedriger Bitrate), Cook, Sipro, Atrac
  • QuickTime: Qualcomm und QDesign Audiocodecs
  • VIVO Audio (G723, Vivo Siren)
  • Voxware Audio (Verwendung der DirectShow-DLL)
  • alaw, MSGSM, PCM und andere einfache, alte Audioformate

6.2.2.1 AC3-Decodierung in Software

Dieser ist der standardmäße Decoder für Dateien mit AC3-Audio.

Der AC3 Dekoder kann die Audio-Ausgabe für 2, 4 oder 6 Lautsprecher erzeugen. Wenn er für 6 Lautsprecher konfigieriert ist, unterstützt dieser Decoder die Ausgabe aller AC3-Kanäle an den Soundtreiber. Damit ermöglicht er die vollständige "Surround Sound"-Erfahrung ohne einen externen AC3-Decoder, der bei der Verwendung des hwac3-Codecs nötig ist.

Verwende die -channels-Option um die Anzahl der Ausgabekanäle zu wählen. Verwende -channels 2 für Downmix auf Stereo. Für Downmix auf 4 Kanäle (links vorne, rechts vorne, links Surround und rechts Surround) verwende -channels 4. In diesem Fall werden alle Center-Känale gleichmäßig den Frontkanälen beigemischt. -channels 6 gibt alle AC3-Kanäle wie Aufgezeichnet in der Reihenfolge links, rechts, links Surround, rechts Surround, Center und LFE aus.

Die Standardanzahl der Ausgabekanäle ist 2.

Um mehr als 2 Kanäle zu verwenden, musst du OSS verwenden und eine Soundkarte besitzen, die die Anzahl der Ausgabekanäle via SNDCTL_DSP_CHANNELS ioctl unterstützt. Ein Beispiel eines passenden Treibers ist emu10k1 (verwendet bei SB Live! Karten) vom August 2001 oder neuer (ALSA CVS sollte auch funktionieren).



6.2.2.2 AC3 Decodierung in Hardware

Du brauchst eine AC3-fähige Soundkarte mit einem Digitalausgang (SP/DIF). Der Treiber muss das AFMT_AC3 Format richtig unterstützen (wie z.B. der für die C-Media-Karten). Verbinde den AC3-Decoder mit dem SP/DIF-Ausgang, und benutze die Option -ac hwac3. Dieser Code ist noch experimentell, läuft aber bekanntermaßen mit C-Media-Karten, SoundBlaster Live!-Karten mit dem ALSA-Treiber (aber nicht mit dem OSS-Treiber) und mit den DXR3/Hollywood+-MPEG-Decoderkarten.



6.2.2.3 libmad-Unterstützung

en libmad ist eine Multiplattform-Bibliothek für die Decodierung von MPEG-Audio. Sie verarbeitet kaputte Dateien nicht so gut und hat teilweise Probleme mit dem Suchen. Um die Unterstützung zu aktivieren, verwende configure mit der Option --enable-mad.



6.2.2.4 VIVO-Audio

Der verwendete Audiocodec in VIVO-Dateien hängt davon ab, ob es eine VIVO/1.0- oder VIVO/2.0-Datei ist. VIVO/1.0-Dateien verwenden g.723-Audio und VIVO/2.0-Dateien Vivo-Siren-Audio. Beide werden unterstützt.



6.2.2.5 RealAudio

MPlayer unterstützt die Dekodierung fast aller RealAudio-Versionen:

  • RealAudio DNET - Decodierung durch liba52
  • RealAudio Cook/Sipro/Atrac - Decodierung durch die RealPlayer-Bibliotheken

Wie die RealPlayer Libraries installiert werden können, wird in der  RealVideo-Sektion behandelt.



6.2.2.6 QDesign-Codecs

QDesign-Audio (fourcc: QDMC, QDM2) findest du in MOV/QT-Dateien. Beide Versionen dieses Codecs können mit den QuickTime-Bibliotheken decodiert werden. Schau in der  Sorenson-Video-Codec-Sektion für Installationsanweisungen nach.



6.2.2.7 Qualcomm-Codec

Qualcomm-Audiostreams (FourCC: Qclp) finden sich in MOV/QT-Dateien. Sie können mit den Quicktime-Bibliotheken decidiert werden. Installationsanweisungen findest du in der Sektion über den  Sorenson Videocodec.




6.2.3 Win32 Codec-Importierungs-HOWTO


6.2.3.1 VfW-Codecs

VfW (Video for Windows) ist die alte Video-Schnittstelle für Windows. Diese Codecs haben die Erweiterung .DLL oder (eher selten) .DRV. Wenn MPlayer mit folgender Meldung fehlschlägt, ein AVI abzuspielen:

UNKNOWN video codec: HFYU (0x55594648)

...bedeutet es, dass das AVI mit einem Codec erstellt wurde, der den fourcc HFYU besitzt (HFYU = HuffYUV-Codec, DIV3 = DivX Low Motion, usw...). Jetzt musst du nur noch herausgefunden, welche DLL Windows lädt, um diese Datei abzuspielen. In diesem Fall enthält die System.ini diese Information in solch einer Zeile:

VIDC.HFYU=huffyuv.dll

Also braucht man die Datei huffyuv.dll.

Hinweis:

die Audio-Codecs werden durch das MSACM-Prefix angegeben:

msacm.l3acm=L3codeca.acm

Dies ist ein MP3 Codec. Da du nun alle nötigen Informationen hast (fourcc, Codec-Datei, AVI-Beispiel), solltest du per Mail um Unterstützung für diesen Codec bitten und die Dateien auf folgenden FTP-Server hochladen:

ftp://ftp.mplayerhq.hu/MPlayer/incoming/[codecname]/

Anmerkung:

Auf Windows NT/2000/XP-Systemem solltest du in der Registry nach diesen Informationen suchen, also z.B. nach "VIDC.HFYU". Um herauszufinden, wie das geht, lies die Sektion "alte DirectShow-Methode".


6.2.3.2 DirectShow Codecs

DirectShow ist die neuere Video-Programmierschnittstelle, welche noch schlimmer als ihr Vorgänger ist. Den Namen der DLL herauszufinden ist bei DirectShow schwieriger, weil...

  • die system.ini nicht mehr die benötigten Informationen enthält (stattdessen stehen diese in der Registry), und weil man die GUID des Codecs braucht.

Neue Methode: mittels Microsoft GraphEdit (schnell)

  1. Besorg dir GraphEdit entweder aus dem DirectX-SDK oder von en Doom9.
  2. Starte graphedit.exe.
  3. Wähle im Menü "Graph -> Insert Filters".
  4. Klappe DirectShow Filters auf.
  5. Suche und wähle den richtigen Codec, dann klappe auch diesen auf.
  6. Der Eintrag DisplayName enthält die gesuchte GUID. Diese steht nach dem Backslash (\) in geschweiften Klammern und besteht aus fünf Blöcken mit Ziffern und Buchstaben, die jeweils mit Punkten voneinander getrennt sind. Schreib diese GUID auf.
  7. Der Dateiname des Codecs steht im Eintrag Filename.

Anmerkung:

Wenn es keinen Eintrag namens Filename gibt und der DisplayName-Eintrag etwas in der Art device:dmo enthält, so handelt es sich um einen DMO-Codec.

Alte Methode: Atme tief durch und beginne mit dem Durchsuchen der Registry...

  1. Starte regedit
  2. Drücke Strg+f, deaktiviere die ersten beiden Auswahlfelder und aktiviere das Dritte. Nun gib den fourcc des Codecs ein (z.B.: TM20).
  3. Du solltest ein Feld sehen, welches den Pfad und Dateinamen enthält (z.B.: C:\WINDOWS\SYSTEM\TM20DEC.AX).
  4. Jetzt da man die Datei hat, braucht man die GUID. Versuche erneut zu suchen, aber nun nach dem Codec-Namen, nicht nach der fourcc. Der Codec-Name kann bei der Wiedergabe mit dem Windows Media Player herausgefunden werden, indem man unter Datei -> Eigenschaften -> Erweitert nachschaut. Falls dies nichts bringt, hast du Pech. Versuche zu raten (suche z.B. nach: TrueMotion).
  5. Wenn die GUID gefunden wurde, sollte ein FriendlyName- und ein CLSID-Feld auftauchen. Schreibe die 16 Byte lange CLSID auf, dies ist die von uns benötigte GUID.

Hinweis:

Wenn die Suche fehlschlägt, versuche alle Auswahlfelder zu aktivieren. Du wirst möglicherweise falsche Ergebnisse finden, aber vielleicht hast du auch Glück...

Da du nun alle nötigen Informationen hast (fourcc, GUID, Codec-Datei, AVI-Beispiel), solltest du per Mail um Unterstützung für diesen Codec bitten und die Dateien auf folgenden FTP-Server hochladen: ftp://ftp.mplayerhq.hu/MPlayer/incoming/[codecname]/





6.3 Video & Audio-Ausgabegeräte


6.3.1 Video-Ausgabe-Geräte


6.3.1.1 MTRR

Du solltest UNBEDINGT sicherstellen, dass die MTRR-Register richtig belegt sind, denn sie können eine großen Geschwindigkeits-Schub bringen.

Mache ein cat /proc/mtrr:

user@linux ~$ cat /proc/mtrr
reg00: base=0xe4000000 (3648MB), size= 16MB: write-combining, count=9
reg01: base=0xd8000000 (3456MB), size= 128MB: write-combining, count=1

Diese Anzeige ist richtig. Sie zeigt meine Matrox G400 mit 16MB Speicher. Ich habe die Einstellung von XFree 4.x.x, was die MTRR-Register automatisch einstellt.

Wenn nichts funktioniert, musst du sie manuell setzen. Als erstes musst du die Basisadresse finden. Dazu gibt es drei Möglichkeiten:

  • durch die X11 Start-Meldungen, zum Beispiel:
(--) SVGA: PCI: Matrox MGA G400 AGP rev 4, Memory @ 0xd8000000, 0xd4000000
(--) SVGA: Linear framebuffer at 0xD8000000
       
  • durch /proc/pci (verwende lspci -v):
root@linux ~# lspci -v
01:00.0 VGA compatible controller: Matrox Graphics, Inc.: Unknown device 0525
Memory at d8000000 (32-bit, prefetchable)
  • durch die mga_vid Kerneltreiber-Meldungen (verwende dmesg):
root@linux ~# dmesg
mga_mem_base = d8000000

So, nun gilt es, die Speichergröße zu finden. Dies ist sehr einfach, konvertiere einfach die Video-RAM-Größe nach Hexdezimal oder verwende diese Tabelle:

1 MB 0x100000
2 MB 0x200000
4 MB 0x400000
8 MB 0x800000
16 MB 0x1000000
32 MB 0x2000000

Du weißt die Base-Adresse und die Speichergröße? Lass uns die MTRR Register einstellen! Für die Matrox Karte von oben (base=0xd8000000) mit 32MB RAM (size=0x2000000) führst du einfach das Folgende aus:

root@linux ~# echo "base=0xd8000000 size=0x2000000 type=write-combining" >| /proc/mtrr

Nicht alle CPUs unterstützen MTRRs. Zum Beispiel ältere K6-2s [die bei ca. 266MHz, stepping 0] unterstützen kein MTRR, aber stepping 12 CPUs tun es (cat /proc/cpuinfo gibt Aufschluss).



6.3.1.2 Videoausgabegeräte für traditionelle Grafikkarten


6.3.1.2.1 Xv

Mit XFree86 4.0.2 oder neureren Versionen kannst du die Hardware-YUV-Unterstützung deiner Grafikkarte mit Hilfe der XVideo-Erweiterungen benutzen. Das ist die Technik, die -vo xv benutzt. Dieser Treiber unterstützt darüber hinaus die Anpassung von Helligkeit/Kontrast/Sättigung etc (es sei denn, du benutzt den alten und langsamen DirectShow DivX-Codec, welcher diese Anpassungen unabhängig vom Videoausgabetreiber unterstützt). Schau in der Manpage nach.

Um Xv zum Laufen zu bringen, musst du auf die folgenden Punkte achten:

  • Du musst XFree86 4.0.2 oder eine neuere Version benutzen, da die älteren Versionen XVideo noch nicht kannten.
  • XVideo) Deine Grafikkarte muss Hardware-Unterstützung für YUV bieten, was alle modernen Karten tun.
  • X muss die XVideo-Erweiterung auch tatsächlich laden, was zu Meldungen ähnlich den folgenden führt:
(II) Loading extension XVideo
        

Anmerkung:

Diese Meldung besagt nur, dass die XFree86-Erweiterung geladen wird. Bei einer guten Installation sollte das immer der Fall sein. Das heißt allerdings noch nicht, dass die XVideo-Unterstützung der Grafikkarte auch geladen wurde!
  • Deine Karte muss unter Linux Xv-Unterstützung haben. Du kannst dich dessen mit xvinfo vergewissern, das Teil der XFree86-Distribution ist. Es sollte einen längeren Text ausgeben, der ungefähr so aussieht:
X-Video Extension version 2.2
screen #0
  Adaptor #0: "Savage Streams Engine"
    number of ports: 1
    port base: 43
    operations supported: PutImage
    supported visuals:
      depth 16, visualID 0x22
      depth 16, visualID 0x23
    number of attributes: 5
(...)
    Number of image formats: 7
      id: 0x32595559 (YUY2)
        guid: 59555932-0000-0010-8000-00aa00389b71
        bits per pixel: 16
        number of planes: 1
        type: YUV (packed)
      id: 0x32315659 (YV12)
        guid: 59563132-0000-0010-8000-00aa00389b71
        bits per pixel: 12
        number of planes: 3
        type: YUV (planar)
(...etc...)
        
  • Damit MPlayer Xv benutzen kann, müssen die Pixelformate "YUY2 packed" und "YV12 planar" unterstützt werden.
  • Stell als letztes sicher, dass MPlayer mit Unterstützung für Xv kompiliert wurde. configure gibt eine entsprechende Meldung aus.

6.3.1.2.1.1 3dfx-Karten

ältere 3dfx-Treiber hatten bekanntermaßen Probleme mit der XVideo-Beschleuningung, die entweder YUY2 oder YV12 nicht unterstützte. Stell sicher, dass du XFree86 Version 4.2.0 oder neuer verwendest, da diese Versionen mit YV12 und YUY2 keine Probleme haben. Vorherige Versionen, auch 4.1.0, sind bei Verwendung von YV12 abgestürzt. Wenn du merkwürdige Effekte bei der Verwendung von -vo xv bemerktst, dann probier aus, ob mit SDL, das ebenfalls XVideo benutzen kann, diese Effekte verschwinden. In der  SDL-Sektion stehen Details darüber.

Alternativ kannst du auch den NEUEN tdfxfb-Treiber mit -vo tdfxfb verwenden! Lies dazu die tdfxfb- Sektion.



6.3.1.2.1.2 S3-Karten

S3 Savage3D-Karten sollten problemlos funktionieren, aber bei Savage4- Chips solltest du XFree86 4.0.3 oder neuer verwenden. Probier bei Problemen den 16bpp-Farbmodus aus. Und der S3 Virge... Es gibt für ihn zwar Xv- Unterstützung, aber die Karte selber ist so langsam, dass du sie besser verkaufst.

Anmerkung:

Momentan ist nicht ganz klar, welche Savage-Modelle keine Unterstützung für YV12 in Hardware haben, sodass bei ihnen der Treiber diese Konvertierung sehr langsam vornimmt. Wenn du deine Karte deswegen verdächtigst, dann besorg dir einen neueren Treiber, oder frag auf der MPlayer-Users-Mailingliste freundlich nach einem Treiber, der MMX/3DNow unterstützt.


6.3.1.2.1.3 nVidia-Karten

nVidia ist für Linux keine optimale Wahl (auch wenn das laut nVidia nicht stimmt <users_against_developers.html#nvidia>). Du wirst die binären Closed-Source-Treiber benutzen müssen, die auf nVidias Webseite verfügbar sind. Die Standard-XFree86-Treiber bieten aufgrund der nicht öffentlichen Quellen und auch nicht öffentlich erhältlichen Spezifikationen der nVidia-Chips keine XVideo- Unterstützung für diese Karten.

Soweit ich weiß enthalten die neuesten in XFree86 enthaltenen Treiber XVideo-Unterstützung für GeForce2- und GeForce3-Modelle.

Riva128-Karten bieten nicht einmal mit den binären nVidia-Treibern XVideo-Unterstützung (beklag dich bei nVidia).



6.3.1.2.1.4 Xv mit ATI-Karten

  • Die en GATOS-Treiber, die du einsetzen solltest, sofern du keine Rage128- oder Radeon-Karte hast, haben standardmäßig VSYNC angeschaltet. Das bedeutet, dass die Decodiergeschwindigkeit zur Bildwiederholrate des Monitors synchronisiert wird. Wenn dir die Wiedergabe langsam vorkommt, dann versuch, irgendwie VSYNC abzuschalten, oder setze die Bildwiederholrate des Monitors auf n (fps des Films) Hz.
  • Radeon VE - Momentan bietet nur die CVS-Version von XFree86 diese Karten, Version 4.1.0 tut dies noch nicht. Außerdem gibt es keine Unterstützung für den TV-Ausgang. Natürlich bekommst du mit MPlayer hardwarebeschleunigte Wiedergabe, das ganze wahlweise mit oder ohne TV-Ausgang, und es werden dabei nicht einmal weitere Bibliotheken oder X selber benötigt. Lies dazu die  VIDIX-Sektion.


6.3.1.2.1.5 NeoMagic-Karten

Diese Chips befinden sich in vielen Laptops. Leider unterstützt der in X 4.2.0 enthaltene Treiber nicht Xv, aber wir haben einen veränderten Treiber mit Xv-Unterstützung für dich. Lade ihn hier herunter. Dieser Treiber wird von Stefan Seyfried zur Verfügung gestellt.

Um die Wiedergabe von Video in DVD-Auflösung zu ermöglichen, ändere deine XF86Config wie folgt:

XF86Config
Section "Device"
    /[...]/
    Driver "neomagic"
    Option "OverlayMem" "829440"
    /[...]/
EndSection
         


6.3.1.2.1.6 Xv mit Trident-Karten

Wenn du Xv mit einer Trident-Grafikkarte benutzen willst, dann installiere XFree86 4.2.0, sofern Xv nicht schon mit 4.1.0 funktioniert. Version 4.2.0 enthält Unterstützung für Xv im Vollbild für Cyberblade XP-Karten.



6.3.1.2.1.7 Kyro/PowerVR-Karten

Wenn du Xv mit Kyro-Karten (wie z.B. der Hercules Prophet 4000XT) verwenden möchstest, dann solltest du die Treiber von der en PowerVR-Seite benutzen.




6.3.1.2.2 DGA

Einleitung:

Dieser Abschnitt versucht, in wenigen Worten zu beschreiben, was DGA generell ist, und was der DGA-Videotreiber in MPlayer erreichen kann, und was nicht.

Was ist DGA?:

DGA ist die Abkürzung für Direct Graphics Access (direkter Zugriff auf die Grafikhardware) und gibt Programmen die Möglichkeit, unter Umgehung des X-Servers direkt den Framebuffer der Grafikkarte zu verändern. Technisch gesehen wird das dadurch realisiert, dass der Framebuffer in den virtuellen Adressraum des jeweiligen Prozesses abgebildet wird. Das wird vom Kernel aber nur dann zugelassen, wenn der Prozess Superuserprivilegien besitzt. Dazu musst du dich entweder als root anmelden oder das SUID-bit des MPlayer-Binaries setzen (was nicht empfohlen wird).

Von DGA gibt es zwei Versionen: DGA1 kommt mit XFree 3.x.x, und DGA2 wurde mit XFree 4.0.1 eingeführt.

DGA1 bietet nur den oben beschriebenen Zugriff auf den Framebuffer. Die Umschaltung des Videomodus klappt nur mit der XVidMode-Erweiterung.

DGA2 beinhaltet die Features der XVidMode-Erweiterung und erlaubt außerdem, die Farbtiefe zu ändern. Damit kannst du also auf 32bit Farbtiefe umschalten, auch wenn der X-Server gerade mit 15bit Farbtiefe läuft.

DGA hat aber auch ein paar Nachteile. Die Funktionsweise scheint ein wenig von der Grafikkarte und dem Grafikkartentreiber im X-Server abhängig zu sein. Es fuktioniert also nicht auf jedem System...

DGA-Unterstützung für MPLAYER Installieren:

Stell als erstes sicher, dass X die DGA-Erweiterung lädt. Schau in /var/log/XFree86.0.log nach:

/var/log/XFree86.0.log
(II) Loading extension XFree86-DGA
         

Wie du siehst ist XFree86 4.0.x oder neuer SEHR ZU EMPFEHLEN! MPlayers DGA-Treiber wird von ./configure automatisch erkannt. Alternativ kannst du seine Kompilierung mit --enable- dga erzwingen.

Falls der Treiber nicht zu einer kleineren Auflösung wechseln konnte, dann experimentier mit den Optionen -vm (nur bei X 3.3.x), -fs, -bpp, -zoom, um einen Videomodus zu finden, in den der Film reinpasst. Momentan gibt es keinen Konverter :(

Werde root. DGA bruacht root-Privilegien, um direkt in den Grafikspeicher zu schreiben. Wenn du MPlayer als normaler Benutzer starten möchtest, dann installiere MPlayer mit dem SUID-Bit:

root@linux ~# chown root /usr/local/bin/mplayer
root@linux ~# chmod 750 /usr/local/bin/mplayer
root@linux ~# chmod +s /usr/local/bin/mplayer

Jetzt funktioniert es auch als normaler Benutzer.

Warnung: Sicherheitsrisiko!

Dieses ist ein großes Sicherheitsloch. Tue das niemals auf einem Server oder auf einem Computer, auf dem auch andere Leute Zugriff haben, da sie durch einen SUID-root-MPlayer root-Privilegien erlangen können.

Benutze jetzt die Option -vo dga, und ab geht's (hoffe ich zumindest :))! Du solltest auch ausprobieren, ob bei dir die Option -vo sdl:dga funktioniert. Sie ist viel schneller.

Ändern der Auflösung:

Der DGA-Treiber ermöglicht es, die Auflösung zu ändern. Damit entfällt die Notwendigkeit der langsamen Softwareskalierung und bietet gleichzeitig ein Vollbild. Idealerweise würde DGA in die gleiche Auflösung schalten, die das Video (natürlich unter Beachtung des Höhen-/Breitenverhältnisses) hat, aber der X-Server lässt nur Auflösungen zu, die vorher in der /etc/X11/XF86Config bzw. /etc/X11/XF86Config-4 definiert wurden. Diese werden durch sogenannte Modelines festgelegt und hängen von den Fähigkeiten deiner Grafikhardware ab. Der X-Server liest diese Konfigurationsdatei beim Start ein und deaktiviert alle Modelines, die sich nicht mit deiner Hardware vertragen. Du kannst die "überlebenden" Modelines anhand der X11- Logdatei herausfinden (normalerweise /var/log/XFree86.0.log).

Diese Einträge funktionieren mit einem Riva128-Chip und dem nv.o-X-Server-Treibermodul.

Riva128-Chip
  Section "Modes"
    Identifier    "Modes[0]"
    Modeline    "800x600"  40     800 840 968 1056  600 601 605 628
    Modeline    "712x600"  35.0   712 740 850 900   400 410 412 425
    Modeline    "640x480"  25.175 640 664 760 800   480 491 493 525
    Modeline    "400x300"  20     400 416 480 528   300 301 303 314 Doublescan
    Modeline    "352x288"  25.10  352 368 416 432   288 296 290 310
    Modeline    "352x240"  15.750 352 368 416 432   240 244 246 262 Doublescan
    Modeline    "320x240"  12.588 320 336 384 400   240 245 246 262 Doublescan
  EndSection
         

DGA & MPLAYER:

DGA wird bei MPlayer an zwei Stellen benutzt: beim SDL-Treiber mit -vo sdl:dga oder beim DGA-Treiber selber (-vo dga). Das oben gesagte gilt für beide Treiber. In den folgenden Abschnitten erkläre ich, wie der DGA-Treiber von MPlayer selber arbeitet.

Features des DGA-Treibers:

Der DGA-Treiber wird durch die Option -vo dga aktiviert. Sein Standardverhalten sieht vor, dass er in die Auflösung schaltet, die der Videoauflösung am nächsten kommt. Der Treiber ignoriert absichtlich die Optionen -vm (Videomodusumschaltung aktivieren) und - fs (Vollbildmodus erzwingen) - er versucht immer, so viel des Bildes wie möglich durch eine änderung der Auflösung zu bedecken. Dadurch wird nicht ein einziger weitere CPU-Takt für die Skalierung des Bildes verwendet. Wenn du mit dem Modus nicht zufrieden bist, den der Treiber gewählt hat, dann kannst du ihn zwingen, denjenigen Modus zu wählen, der am besten zu dem mit den Optionen -x und -y angegebenen Werten passt. Die Option -v veranlasst den DGA-Treiber, neben einigen anderen Dingen auch alle von deiner XF86-Konfiguration unterstützen Videomodi aufzulisten. Wenn DGA2 verwendet wird, dann kannst du mit der -bpp-Option die Verwendung einer bestimmten Farbtiefe erzwingen. Gültige Werte sind 15, 16, 24 und 32. Es hängt dann von deiner Hardware ab, ob der Modus nativ unterstützt wird, oder ob eine (möglicherweise langsame) Konvertierung stattfindet.

Wenn du Glück hast und dir genug unbenutzter Grafikspeicher zur Verfügung steht, um ein komplettes Bild aufzunehmen, dann wird der DGA-Treiber Doppelpufferung verwenden, was zu regelmäßigerer Wiedergabe führt. Der DGA-Treiber wird dir mitteilen, ob Doppelpufferung angeschaltet ist oder nicht.

Doppelpufferung bedeutet, dass das nächste Bild deines Videos bereits an einer anderen Stelle im Grafikspeicher aufgebaut wird, während das aktuelle Bild angezeigt wird. Wenn das nächste Bild fertig ist, so wird dem Grafikchip nur noch mitgeteilt, wo er das neue Bild im Speicher finden kann. Somit holt sich der Chip seine Daten einfach von dort. In der Zwischenzeit wird der andere, jetzt unbenutze Puffer wieder mit neuen Videodaten gefüllt.

Doppelpufferung kann mit der Option -double aktiviert und mit -nodouble deaktiviert werden. Momentan ist die Doppelpufferung standardmäßig deaktiviert. Wenn der DGA-Treiber verwendet wird, dann funktioniert das Onscreen-Display (ODS) nur dann, wenn auch die Doppelpufferung aktiviert ist. Andererseits kann die Doppelpufferung auch einen großen Einbruch bei der Geschwindigkeit hervorrufen, was sehr von der DGA-Implementierung der Treiber für deine Hardware abhängt (auf meinem K6-II+ 525 benötigt Doppelpufferung weitere 20% CPU-Zeit!).

Punkte bezüglich der Geschwindigkeit:

Generell gesehen sollte der Zugriff auf den DGA-Framebuffer genauso schnell sein wie der X11-Treiber, wobei man zusätzlich noch ein Vollbild erhält. Die prozentualen Geschwindigkeitswerte, die MPlayer ausgibt,müssen mit Vorsicht genossen werden, da sie z.B. beim X11- Treiber nicht die Zeit beinhalten, die der X-Server tatsächlich zum Anzeigen des Bildes benötigt. Klemme ein Terminal an deinen seriellen Port und starte top, wenn du wissen willst, wie's wirklich mit der Geschwindigkeit aussieht.

Allgemein betrachtet hängt die Geschwindigkeitsverbesserung von DGA gegenüber dem "normalen" X11-Treiber sehr von deiner Grafikkarte und davon ab, wie gut das X-Servermodul optimiert ist.

Wenn du ein langsames System hast, dann benutze besser eine Farbtiefe von 15 oder 16bit, da sie nur die halbe Bandbreite des 32bit-Farbmodus benötigen.

Eine gute Idee ist auch die Verwendung von 24bit Farbtiefe selbst dann, wenn deine Grafikkarte nativ nur 32bit unterstützt, da bei 24bit 25% weniger Daten über den Bus transferiert werden müssen.

Ich habe schon gesehen, wie einige AVI-Dateien auf einem Pentium MMX 266 wiedergegeben werden konnten. AMD K6-2-CPUs werden ab ca. 400 MHz oder höher funktionieren.

Bekannte Fehler:

Die Entwickler von XFree sagen selber, dass DGA ein ganz schönes Monstrum ist. Sie raten eher davon ab, es zu benutzen, da seine Implementation bei bestimmten Treibern nicht immer ganz fehlerfrei war.

  • Bei der Kombination aus XFree 4.0.3 und dem nv.o-Treiber gibt es einen Fehler, der zu merkwürdigen Farben führt.
  • Die ATI-Treiber müssen den Videomodus mehrmals zurückstellen, nachdem der DGA-Modus verlassen wurde.
  • Einige Treiber schaffen es manchmal einfach nicht, in die vorherige Auflösung zurückzuschalten. Benutze in solch einem Fall Ctrl+Alt+Keypad + und -, um manuell die Auflösung zu ändern.
  • Einige Treiber zeigen einfach nur merkwürdige Farben an.
  • Einige Treiber lügen, was die von ihnen in den Prozessorspeicher eingeblendete Menge Grafikspeicher anbelangt, weswegen vo_dga nicht die Doppelpufferung verwendet (SIS?).
  • Einige Treiber schaffen es nicht einmal, auch nur einen einzigen gültigen Grafikmodus bereitzustellen. In solchen Fällen gibt der DGA-Treiber schwachsinnige Modi wie z.B. 100000x100000 oder so ähnlich aus.
  • Das OSD funktioniert nur, wenn auch die Doppelpufferung aktiviert ist.


6.3.1.2.3 SDL

SDL (Simple Directmedia Layer, Simpele Schicht für den direkten Zugriff auf Mediageräte) bietet grundsätzlich eine einheitliche Schnittstelle zu Audio- und Videogeräten. Programme, die die SDL benutzen, kennen nur die SDL und brauchen kein Wissen darüber, welche Video- oder Audiotreiber die SDL tatsächlich benutzt. So kann z.B. eine Doom-Portierung mit der SDL die Svgalib, aalib, X11, fbdev und andere Treiber benutzen. Dazu musst du z.B. nur den Videotreiber angeben, indem du die Umgebungsvariable SDL_VIDEODRIVER setzt. So lautet zumindest die Theorie.

Bei MPlayer benutzten wir damals die Softwareskalierroutinen der X11-Treiber von SDL bei Grafikkarten, die keine Unterstützung für XVideo hatten, bis wir unsere eigenen schrieben, die schneller und hübscher waren. Wir benutzten damals außerdem SDLs aalib-Ausgabe. Auch davon haben wir selber eine komfortablere Version geschrieben. SDLs DGA-Code war besser als unserer - zumindest bis vor kurzem. Verstehst du, worauf ich hinauswill? :)

SDL ist auch bei einigen fehlerbehafteten Treibern/Karten nützlich, wenn das Video ruckelig abgespielt wird (und es nicht an einem langsamen System liegt), oder wenn der Ton hinterherhinkt.

Die SDL-Videoausgabe unterstützt die Anzeige von Untertiteln unterhalb des Films auf den schwarzen Balken (sofern diese vorhanden sind).

Es gibt einige Kommandozeilenparameter bezüglich SDL:

-vo sdl:name

Gibt den Namen des SDL-Videotreibers an (z.B. aalib, dga, x11)

-ao sdl:name

Gibt den Namen des SDL-Audiotreibers an (z.B. dsp, esd, arts)

-noxv

Deaktiviert die XVideo-Hardwarebeschleunigung

-forcexv

Versucht, die Verwendung der XVideo-Beschleunigung zu erzwingen
SDL-Tasten: Funktion:
F Umschalten zwischen Vollbild/Fenstermodus
C Wechselt zwischen den vorhandenen Vollbildmodi
W/S gleiche Funktionen wie und / (Mixersteuerung)

Bekannte Fehler:

  • Tasten, die bei sdl:aalib einmal gedrückt werden, bleiben aus Sicht des Programmes gedrückt (benutz also -vo aa!). Das ist ein Fehler in SDL, den ich nicht beheben kann (mit SDL 1.2.1 getestet).
  • Benutze AUF KEINEN FALL SDL mit dem GUI! Das funktioniert nicht so, wie es sollte.


6.3.1.2.4 SVGAlib

Installation:

Du must zuerst die svgalib und die dazugehörigen Devel-Pakete installieren, bevor du MPlayer kompilierst, da es die Svgalib sonst nicht automatisch findet und den Treiber dazu nicht kompiliert (das kann aber trotzdem erzwungen werden). Vergiss auch nicht, in /etc/vga/libvga.config richtige Werte für deine Grafikkarte & deinen Monitor anzugeben.

Anmerkungen:

Verwende nicht die -fs-Option, da sie die Benutzung des Softwareskalierers erzwingt, und das ganze dann langsam wird. Wenn du diese Option wirklich brauchst, dann verwende auch -sws 4, welche zwar schlechte Qualität produziert, dafür aber auch ein wenig schneller ist.

EGA(4bpp)-Unterstützung:

SVGAlib beinhaltet die EGAlib, und MPlayer kann damit jeden Film in 16 Farben bei den folgenden Modi anzeigen:

  • EGA-Karte mit EGA-Monitor: 320x200x4bpp, 640x200x4bpp, 640x350x4bpp
  • EGA-Karte mit CGA-Monitor: 320x200x4bpp, 640x200x4bpp

Der bpp-Wert (Bits pro Pixel) muss von Hand auf vier gesetzt werden:

-bpp 4

Die Auflösung des Films muss wahrscheinlich verkleinert werden, damit er in den EGA-Modus reinpasst:

-vop scale=640:350 oder
-vop scale=320:200

Dafür brauchen wir eine schnelle, aber schlechte Qualität produzierende Skalierroutine:

-sws 4

Eventuell muss die automatische Anpassung des Höhen-/Breitenverältnisses ausgeschaltet werden:

-noaspect

ANMERKUNG:

Die besten Ergebnisse bei EGA-Bildschirmen erhält man meiner Erfahrung nach, wenn man die Helligkeit ein wenig verringert: -vop eq=-20:0. Ich musste auch die Audiosamplerate erniedrigen, weil bei 44KHz der Sound nicht richtig funktionierte: -srate 22050.

Du kannst das OSD und Untertitel mit dem expand-Filter aktivieren. Die man-Page enthält die exakten Parameter.



6.3.1.2.5 Framebuffer-Ausgabe (FBdev)

./configure erkennt automatisch, ob es den Framebuffertreiber (fbdev) kompilieren soll oder nicht. Lies die Framebufferdokumentation in den Kernelquellen (Documentation/fb/); dort stehen mehr Informationen.

Falls deine Karte den VBE 2.0-Standard nicht unterstützt (wie z.B. ältere ISA-/PCI-Karten wie die S3 Trio64) oder nur VBE 1.2 und älter unterstützt: Tja, dann kannst du immer noch VESAfb benutzen, benötigst aber den SciTech Display Doctor (ehemals UniVBE), der vor dem Booten von Linux geladen werden muss. Benutze dazu eine DOS-Bootdiskette oder was auch immer. Vergiss nicht, deine Kopie von UniVBE zu registrieren ;).

Die fbdev-Ausgabe kenn neben den üblichen Parametern noch einige andere:

-fb

Gibt das zu benutzende Framebuffergerät an (Standard /dev/fb0)

-fbmode

Gibt zu benutzenden Modusnamen an (wie sie in /etc/fb.modes stehen)

-fbmodeconfig

Konfigurationsdatei für die Modi (Standard /etc/fb.modes)

-monitor_hfreq
-monitor_vfreq
-monitor_dotclock

Wichtige Werte, schau dir die example.conf an.

Wenn du in einen speziellen Modus wechseln willst, dann benutze

user@linux ~$ mplayer -vm -fbmode (Modusname) Dateiname
  • -vm ohne weitere Optionen wird den am besten passenden Modus aus /etc/fb.modes auswählen. Kann auch zusammen mit -x und -y benutzt werden. Die Option - flip wird nur dann unterstützt, wenn das Pixelformat des Films mit dem Pixelformat des Videomodus übereinstimmt. Pass auf den bpp-Wert auf. fbdev wird den aktuell eingestellten benutzen, wenn du nicht mit -bpp einen bestimmten angibst.
  • -zoom wird nicht unterstützt (Softwareskalierung ist langsam).
    -fs wird nicht unterstützt. Du kannst keine Modi mit 8bpp oder weniger benutzen.
  • Wahrscheinlich wirst du den Cursor (echo -e '\033[?25l' oderr setterm -cursor off) und den Bildschirmschoner (setterm -blank 0) deaktivieren wollen. Um den Cursor wieder zu aktivieren: echo -e '\033[?25h' oder setterm - cursor on.

Anmerkung:

fbdev kann den Videomodus in Verbindung mit dem VESA- Framebuffer nicht ändern. Frag auch nicht danach - das ist keine Einschränkung seitens des MPlayers.


6.3.1.2.6 Matrox-Framebuffer (mga_vid)

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Unterstützung für den BES (Back-End Scaler, Hardwareskalierungseinheit) bei Karten mit dem Matrox-G200/G400/G450/G550-Chip durch das mga_vid-Kernelmodul. Es wird von A'rpi aktiv entwickelt und bietet Unterstützung für Hardware- VSYNC und Dreifachpufferung. Dieser Treiber funktioniert sowohl unter der Framebufferconsole als auch unter X.

Anmerkung:

Das Modul ist nur für Linux-Systeme verfügbar! Auf nicht-Linux-Systemen solltest du statt dessen  VIDIX benutzen!

Installation:

  1. Um den Treiber benutzen zu können, musst du erstmal mga_vid.o kompilieren:
    cd drivers
    make
  2. Jetzt erstelle das Gerät /dev/mga_vid:
    mknod /dev/mga_vid c 178 0
    und lade das Kernelmodul:
    insmod mga_vid.o
  3. Du solltest sicherstellen, dass das Modul die Größe des Grafikkartenspeichers korrekt ermittelt hat. Benutze dazu dmesg. Wenn die Angabe nicht stimmt, dann gib nach rmmod mga_vid mithilfe der Option mga_ram_size die Größe explizit an:
    insmod mga_vid.o mga_ram_size=16
  4. Wenn das Modul automatisch geladen und entladen werden soll, sobald es benötigt wird, so füge die folgende Zeile in der Datei /etc/modules.conf ein:
    alias char-major-178 mga_vid
    Jetzt kopiere mga_vid.o in das entsprechende Verzeichnis unterhalb von /lib/modules/<Kernelversion>/irgendwo. Jetzt gib ein:
    depmod -a
  5. Schließlich musst du noch MPlayer (erneut) kompilieren. configure wird automatisch /dev/mga_vid finden und den 'mga'-Treiber erstellen. Die entsprechende Option für MPlayer lautet -vo mga, wenn du mit dem matroxfb auf der Console arbeitest, oder -vo xmga, wenn du unter XFree 3.x.x oder XFree 4.x.x arbeitest.

Der mga_vid-Treiber kooperiert mit Xv.

Das /dev/mga_vid-Gerät kann z.B. mit cat /dev/mga_vid ausgelesen werden, um ein paar Informationen über den aktuellen Zustand zu erhalten. Die Helligkeit kann zusätzlich mit z.B. echo "brightness=120" > /dev/mga_vid angepasst werden.



6.3.1.2.7 3dfx-YUV-Unterstützung (tdfxfb)

Dieser Treiber benutzt den tdfx-Framebuffertreiber des Kernels, um Filme mit YUV-Beschleunigung abzuspielen. Deswegen benötigst du einen Kernel mit tdfxfb-Unterstütztung. Danach musst du MPlayer kompilieren und configure mit der Option --enable-tdfxfb aufrufen.



6.3.1.2.8 OpenGL-Ausgabe

MPlayer unterstützt die Ausgabe von Filmen via OpenGL. Wenn aber deine Plattform/dein Treibe Xv unterstützt (was bei PCs mit Linux praktisch immer der Fall ist), dann benutze besser Xv, da die OpenGL- Geschwindigkeit deutlich geringer als die von Xv ist. Wenn du dagegen eine X11-Implementation hast, die Xv nicht unterstützt, so mag OpenGL eine brauchbare Alternative sein.

Leider unterstützden nicht alle Treiber die erforderlichen Features. Die Utah-GLX-Treiber (für XFree86 3.3.6) unterstützen sie für alle Karten. Auf en http://utah- glx.sourceforge.net findest du Details zur Installation.

XFree86(DRI) 4.0.3 oder neuer unterstützt OpenGL mit Matrox- und Radeon-Karten, 4.2.0 und neuer unterstützen zustätzlich Rage128. Auf http://dri.sourceforge.net findest du Details zur Installation.



6.3.1.2.9 AAlib - Ausgabe im Textmodus

AAlib ist eine Bilbiothek, mit der Grafiken im Textmodus angezeigt werden, wobei ein mächtiger Textmodusrenderer benutzt wird. Es gibt SEHR viele Programme, die das bereits unterstützen, wie z.B. Doom, Quake etc. MPlayer enthält einen sehr gut brauchbaren Treiber für AAlib. Wenn ./configure feststellt, dass die AAlib installiert ist, dann wird anschließend der AAlib-Treiber gebaut.

Du kannst diese Tasten im AA-Fenster benutzen, um die Render-Optionen zu beeinflussen:

1 Kontrast verringern
2 Kontrast erhöhen
3 Helligkeit verringern
4 Helligkeit erhöhen
5 Schnelles Rendern an-/ausschalten
6 Wahl des Farbverteilungsmodus (keiner, Fehlerverteilung, Floyd Steinberg)
7 Bild invertieren
a schaltet zwischen den MPlayer- und den AA- Tastenbelegungen um

Die folgenden Kommandozeilenparamter stehen zur Verfügung:

-aaosdcolor=V

OSD-Farbe ändern

-aasubcolor=V

Farbe der Untertitel ändern
V kann folgende Werte annehmen: (0/normal, 1/dark ( = dunkel), 2/bold ( = fett), 3/bold font ( = fette Schrift), 4/reverse ( = negative Farben), 5/special)

Die AAlib selber bietet ebenfalls eine große Anzahl von Optionen. Hier sind die wichtigsten:

-aadriver

wählt den empfohlenen aa-Treiber (X11, curses, Linux)

-aaextended

benutze alle 256 Zeichen

-aaeight

benutze auch ASCII-Zeichen mit dem achten Bit

-aahelp

gibt alle aalib-Optionen aus

Anmerkung:

Das Rendern ist sehr CPU-intensiv, vor allem, wenn AA unter X benutzt wird. AAlib braucht auf einer Nicht-Framebuffer-Console am wenigstens CPU-Zeit. Benutze SVGATextMode, um einen möglichst großen Textmodus zu wählen, und genieß den Film! (Hercules- Karten als zweitem Ausgebegerät rocken :)) (Kann irgendjemand fbdev/hgafb beibringen, Konvertierung/Farbverteilung vorzunehmen? Wäre nett :))
Wenn dein Computer nicht schnell genug ist, um alle Bilder anzuzeigen, dann benutz -framedrop.
Wenn du auf einem Terminal abspielst, dann erzielst du mit dem Linux- Treiber (-aadriver linux) bessere Ergebnisse als mit dem curses- Treiber. Allerdings benötigst du dafür auch Schreibrechte auf /dev/vcsa<terminal>. Das wird nicht automatisch von aalib festgestellt, aber vo_aa versucht, den besten Modus herauszufinden. Lies en http://aa- project.sourceforge.net/tune/ für weitere Tuningtipps.


6.3.1.2.10 VESA-Ausgabe über das VESA-BIOS

Dieser Treiber ist vom Design her ein generischer Treiber für alle Grafikkarten, deren Bios VESA VBE 2.0+ unterstützt. Ein weiterer Vorteil dieses Treibers liegt darin, dass er versucht, den TV-Ausgang anzuschalten.
VESA BIOS EXTENSION (VBE) Version 3.0 Date: September 16, 1998 (Seite 70) hat folgendes zu sagen:

Design für zwei Controller
VBE 3.0 unterstützt zwei Controller dadurch, dass angenommen wird, dass beide Controller vom gleichen OEM (Hardwarehersteller) stammen und unter Kontrolle desselben BIOS auf derselben Grafikkarte sitzen. Somit ist es möglich, die Tatsache, dass zwei Controller vorhanden sind, vor der Anwendung zu verbergen. Das verhindert zwar, dass beide Controller unabhängig voneinander gesteuert werden, erlaubt andererseits aber, dass Anwendungen weiterhin problemlos funktionieren, die vor Erscheinen der VBE-3.0-Spezifikation geschrieben wurden. Die VBE-Funktion 00h (Auskunft über die Controller, Return Controller Information) gibt dementsprechend die kombinierten Informationen über beide Controller zurück, was auch eine kobinierte Liste der vorhandenen Grafikmodi einschließt. Sobald eine Anwendung einen Grafikmodus wählt, wird der entsprechende Controller aktiviert. Alle weiteren VBE-Funtkionen werden dann auf diesem Controller ausgeführt.

Somit hast du also eine Chance, den TV-Ausgang mit diesem Treiber zum Laufen zu bringen. (Ich vermute, dass der TV-Ausgang normalerweise auf einer separaten Grafikkarte oder zumindest ein separater Ausgang ist.)

Vorteile:

  • Du hast die Möglichkeit, selbst dann Filme anzusehen, wenn Linux nichts von deiner Grafikhardware weiß.
  • Du musst keine einzige Grafikanwendung installiert haben (wie X11/XFree86, fbdev usw.). Dieser Treiber wird im Textmodus benutzt.
  • Die Chancen stehen gut, dass der TV-Ausgang funktioniert. (Es funktioniert nachweislich zumindest auf ATI-Karten.)
  • Dieser Treiber ruft wirklich die int 10h-Routine auf und ist dementsprechend kein Emulator - er ruft echte Funktionen des echten BIOS im Real-Modus auf (bzw. im vm68-Modus).
  • Du kannst den Treiber zusammen mit VIDIX benutzen und erhälst dadurch gleichzeitig hardwarebeschleunigte Grafikanzeige UND den TV-Ausgang! (für ATI-Karten empfohlen)
  • Wenn du ein VESA-VBE-3.0+-BIOS hast und irgendwo die Optionen monitor_hfreq, monitor_vfreq, monitor_dotclock angegeben werden (Kommandozeile, Konfigurationsdatei), dann bekommst du die höchstmögliche Bildwiederholrate (mit den generischen Timingformeln). Um dieses Feature zu aktivieren, müssen alle Monitoroptionen angegeben werden.

Nachteile:

  • Der Treiber funtkioniert nur auf x86-Systemen.
  • Er kann nur von root benutzt werden.
  • Momentan ist er nur für Linux verfügbar.

Benutz diesen Treiber nicht mit GCC 2.96! Das wird nicht funktionieren!

Bei VESA Verfügbare Kommandzeilenoptionen:

-vo vesa:opts

momentan erkannte Optionen dga, um den DGA-Modus zu erzwingen und nodga, um ihn zu deaktivieren. Im DGA-Modus kannst du den Doppelpuffermodus mit -double aktivieren. Anmerkung: Du kannst diese Parameter auch weglassen, um die automatische Erkennung des DGA-Modus zu ermöglichen.

Bekannte Probleme und wie man sie umgeht:

  • Wenn du unter Linux eine NLS-Schrift verwendest und du den VESA-Treiber aus dem Textmodus heraus aufrufst, dann wird nach dem Beenden von MPlayer die ROM-Schrift anstelle der nationalen geladen sein. Du kannst die nationale Schriftart erneut mit setsysfont-Tool laden, das z.B. bei Mandrake zur Distribution gehört.
    (Tipp: Das gleiche Tool wird für die Lokalisation von fbdev verwendet.)
  • Eine Linux-Grafiktreiber aktualisieren nicht den aktiven BIOS-Modus im DOS-Speicher. Wenn du also so ein Problem hast, dann benutze den VESA-Treiber nur aus dem Textmodus heraus. Andernfalls wird immer der Textmodus (#03) aktiviert werden, und du wirst den Computer neustarten müssen.
  • Oftmals siehst du nur einen schwarzen Bildschirm, wenn der VESA-Treiber beendet wird. Um die Anzeige wieder in den richtigen Zustand zu versetzen, wechsele einfach zu einer anderen Console (mit Alt+Fx) und wieder zurück.
  • Um eine funktionierenden TV-Ausgabe zu erhalten, musst du das TV-Kabel eingesteckt haben, bevor du deinen PC bootest, da das BIOS nur einmal während der POST-Phase initialisiert wird.


6.3.1.2.11 X11

Vermeide diesen Treiber, wenn's geht. Er benutzt X11 (mit den Shared- Memory-Erweiterungen) ohne jegliche Hardwarebeschleunigung. Unterstützt MMX-/3DNow/SSE-beschleunigte Softwareskalierung mit den Optionen -fs - zoom, aber die ist trotzdem langsam. Die meisten Karten bieten Unterstützung für Hardwareskalierung. Benutze also -vo xv in den meisten fällen bzw. -vo xmga bei Matrox- Karten.

Ein Problem liegt darin, dass die meisten Grafikkartentreiber Hardwarebeschleunigung nicht beim zweiten Ausgang/beim TV-Ausgang unterstützen. In diesen Fällen siehst du nur ein grünes/blaues Fenster anstelle des Films. Hier ist der X11-Treiber ganz praktisch, aber du brauchst trotzdem eine schnelle CPU für die Softwareskalierung. Benutze nicht den SDL-Ausgabetreiber und SDLs Skalierer, da dieser eine schlechtere Qualität bietet!

Softwareskalierung ist sehr langsam. Versuch also besser, vorher in einen anderen Videomodus zu schalten. Das ist sehr einfach. Such die Modelines in der  DGA-Sektion und füge sie in deine XF86Config ein.

  • Wenn du XFree86 4.x.x hast, dann benutze die Option -vm. MPlayer wird dann die Auflösung in diejenige ändern, in die dein Film am besten hineinpasst. Wenn das nicht funktioniert:
  • Unter XFree86 3.x.x musst du mit CTRL+ALT+plus und -minus die Auflösung ändern.

Wenn du die soeben eingefügten Modi nicht wiederfindest, dann schau dir die Ausgabe von XFree86 an. Einige Treiber können nicht die niedrigen Pixelclock-Werte benutzen, die für niedrige Auflösungen von Nöten sind.



6.3.1.2.12 VIDIX

Einleitung:

VIDIX ist die Abkürzung für VIDeo Interface for niX (Video-Schnittstelle für nx). VIDIX wurde entworfen, um eine Schnittstelle für schnelle Userspacetreiber für Grafikkarten zur Verfügung zu stellen, so wie es mga_vid für Matroxkarten tut. VIDIX ist ebenfalls sehr portabel.

Diese Schnittstelle wurde als Versuch entworfen, den vorhandenen Schnittstellen für Videobeschleunigung (mga_vid, rage128_vid, radeon_vid, pm3_vid) ein einheitliches Dach zu geben. Sie stellt einen einheitlichen Highlevel-Zugang zu BES- und OV-Chips zur Verfügung (BackEnd Scaler und Video Overlays). Sie stellt keine Lowlevel-Funktionen für z.B. Grafikserver zur Verfügung. (Ich möchte nicht mit dem X11-Leuten in Sachen Grafikmodusumschaltung konkurieren.) Das Ziel dieser Schnittstelle liegt also einfach darin, die höchstmögliche Geschwindigkeit bei der Videowiedergabe zu erreichen.

Benutzung:

  • Du kannst den eigenständigen Videotreiber benutzen: -vo vidix Dieser Treiber wurde als das X11-Frontend für die VIDIX-Technologie entwickelt. Er benötigt dementsprechend einen X-Server und funktioniert auch nur unter X. Beachte, dass der Pixmap-Cache korumpiert werden kann, weil der Treiber unter Umgehung des X-Treibers direkt auf die Hardware zugreift. Du kannst das dadurch verhindern, dass du die von X verwendete Menge des Grafikspeichers verringerst. Benutze dafür die Option "VideoRam" in der "device"-Sektion der XF86Config. Du solltest dort die installierte Menge Grafikspeicher minus 4MB eintragen. Wenn du über weniger als 8MB Grafikspeicher verfügst, dann solltest du stattdessen die Option "XaaNoPixmapCache" in der "screen"-Sektion verwenden.
  • Du kannst auch das VIDIX-Untergerät verwenden, das bei vielen Treibern zur Verfügung steht: -vo vesa:vidix (nur unter Linux) und -vo fbdev:vidix

Es ist in der Tat nicht wichtig, welcher Videoausgabetreiber mit VIDIX verwendet wird.

Anforderungen:

  • Die Grafikkarte sollte sich gerade im Grafikmodus befinden (ich schreibe sollte, weil ich's mal im Textmodus ausprobiert habe - es funktioniert zwar, produziert aber hässliche Ausgabe ;) Benutze in diesem Fall AAlib).
    Anmerkung: Jeder kann diesen Trick ausprobieren, indem er den Moduswechsel im vo_vesa-Treiber auskommentiert.
  • MPlayers Videoausgabetreiber sollte den aktiven Videomodus kennen und in der Lage sein, dem VIDIX-Untergerät ein paar Charakteristika des X-Servers mitzuteilen.

Ich hoffe, dass jeder von MPlayers Videoausgabetreibern das :vidix-Untergerät erkennt.

Bedienung:

Wenn VIDIX als Untergerät (-vo vesa:vidix) benutzt wird, dann wird die Konfiguration des Videomodus vom Videoausgabegerät erledigt (kurz vo_server). Deswegen kannst du die gleichen Kommandozeilenparameter wie für vo_server verwenden. Zusätzlich ist die Option -double global verfügbar. (Ich empfehle diese Option zumindest bei VIDIX und ATI-Karten.) -vo xvidix erkennt momentan die folgenden Optionen: -fs -zoom -x -y -double.

Du kannst den VIDIX-Treiber auch direkt als drittes Teilargument auf der Kommandozeile angeben:

root@linux ~# mplayer -vo xvidix:mga_vid.so -fs -zoom -double file.avi

oder

root@linux ~# mplayer -vo vesa:vidix:radeon_vid.so -fs -zoom -double -bpp 32 file.avi

Das ist allerdings gefährlich, und du solltest das lieber nicht tun. Hierbei wird die Verwendung des angegebenen Treibers erzwungen, und das Resultat ist unklar (dein Computer könnte sogar abstürzen). Du solltest das wirklich NUR DANN tun, wenn du absolut sicher bist, dass es funktioniert und MPlayer es nicht eh schon automatisch auswählt. Berichte den Entwicklern von deinen Erfahrungen. Die korrekte Art, VIDIX zu benutzen, ist ohne das dritte Teilargument, sodass MPlayer automatisch den richtigen Treiber aussucht.

VIDIX ist eine sehr junge Technologie. Es ist deshalb gut möglich, dass sie auf deinem System nicht funktioniert. In diesem Fall liegt deine einzige Möglichkeit darin, VIDIX auf dein System zu portieren (hauptsächlich die libdha). Aber es gibt immer noch die Hoffnung, dass es auf den Systemen funktioniert, auf denen auch X11 funktioniert.

Da VIDIX direkten Zugriff auf die Hardware benötigt, musst du MPlayer entweder als root starten oder der Programmdatei das SUID-Bit setzen (WARNUNG: Das ist ein Sicherheitsrisiko!). Alternativ kannst du auch spezielle Kernelmodule benutzen:

  1. Lade dir die en Entwicklerversion der svgalib herunter (z.B. 1.9.17), ODER lade dir eine von Alex speziell für die Benutzung mit MPlayer modifizierte Version herunter (die nicht die svgalib-Sourcen zum Kompilieren benötigt): svgalib_helper-1.9.17-mplayer.tar.bz2.
  2. Kompiliere das Modul im svgalib_helper-Verzeichnis (das im svgalib-1.9.17/kernel/-Verzeichnis gefunden werden kann, wenn du die Sourcen von der svgalib-Seite heruntergeladen hast) und lade es mit insmod.
  3. Verschiebe dassvgalib_helper-Verzeichnis nach mplayer/main/libdha/svgalib_helper.
  4. Wenn du die Sourcen von der svgalib-Seite heruntergeladen hast, dann musst du den Kommentar vor der CFLAGS-Zeile entfernen, die "svgalib_helper" enthält, und die sich in libdha/Makefile befindet.
  5. Kompiliere und installiere libdha.

6.3.1.2.12.1 VIDIX mit ATI-Karten

Momentan werden die meisten ATI-Karten unterstützt, von der Mach64 bis hin zur neuesten Radeon.

Es gibt zwei Kompilierte Binaries: radeon_vid für Radeons und rage128_vid für Rage128-Karten. Du kannst entweder eine der beiden erzwingen oder das VIDIX-System automatisch alle verfügbaren Treiber ausprobieren lassen.



6.3.1.2.12.2 Matrox-Karten

Matrox G200,G400,G450 und G550 funktionieren. Der Treiber unterstützt Videoequalizer und sollte fast genauso schnell, wie der  Matrox-Framebuffer sein.



6.3.1.2.12.3 VIDIX mit Trident-Karten

Es gibt einen Treiber für den Trident Cyberblade/i1-Chipsatz, der auf VIA Epia-Mainboards eingesetzt wird.

Der Treiber wurde von Alastair M. Robinson geschrieben und weiterentwickelt, welcher auch die neuesten Treiberversionen auf seiner en  Homepage zum Download anbietet. Dieser Treiber wird bei MPlayer immer sehr schnell nach Updates implementiert, sodass die CVS-Version von MPlayer immer auf dem aktuellen Stand sein sollte.



6.3.1.2.12.4 DLabs-Karten

Auch wenn es einen Treiber für 3DLabs GLINT R3-Chips und Permedia3-Chips gibt, so hat noch niemand diese getestet. Feedback wird deswegen gern gesehen.




6.3.1.2.13 DirectFB

DirectFB ist eine Grafikbibliothek, deren Zielplattform eingebettete Systeme sind. Sie bietet maximale Hardwarebeschleunigung bei minimalem Ressourcenverbrauch und minimalem Overhead. - Zitat von en http://www.directfb.org.

Ich lasse die DirectFB-Features in dieser Sektion weg.

Obwohl MPlayer nicht als "Videoprovider" bei DirectFB unterstützt wird, bietet dieser Treiber Videowiedergabe mittels DirectFB. Die Wiedergabe ist - natürlich - hardwarebeschleunigt. Bei meiner Matrox G400 war der DirectFB genauso schnell wie XVideo.

Versuche, immer die neueste Version von DirectFB zu verwenden. Du kannst DirectFB-Optionen mit der -dfbopts-Option auf der Kommandozeile angeben. Layer-Auswahl erfolgt durch Angabe als Teilargument, z.B. mit -vo directfb:2 (Layer -1 ist der Standardwert: automatische Layerauswahl).



6.3.1.2.14 DirectFB/Matrox (dfbmga)

Bitte lies die  DirectFB-Sektion für generelle Informationen über DiretcFB.

Dieser Videoausgabetreiber wird auf einer Matrox G400 den CRTC2 (des zweiten Ausgangs) aktivieren und damit das Video unabhängig vom primären Ausgang anzeigen.

Anweisungen, um das zum Laufen zu bringen, stehen in der en Techniksektion.

Anmerkung:

Uns ist es nicht gelungen, das zum Laufen zu bringen, aber anderen schon. Wie auch immer, eine Portierung des CRTC2-Codes für mga_vid ist bereits in Arbeit.



6.3.1.3 MPEG-Dekoderkarten


6.3.1.3.1 DVB

MPlayer unterstützt Karten mit dem Siemens-DVB-Chipsatz von Herstellern wie Siemens, Technotrend, Galaxis oder Hauppauge. Die neuesten DVB-Treiber gibt's auf der en Linux TV- Seite. Wenn du in Transcodierung in Software machen willst, dann brauchst du eine CPU mit mindestens 1GHz.

configure sollte automatisch deine DVB-Karte erkennen. Wenn es das nicht tut, dann erzwinge DVB-Unterstützung mit

root@linux ~# ./configure --enable-dvb

Wenn die ost-Headerdateien nicht an ihrem normalen Platz liegen, dann gib explizit den Pfad zu ihnen an:

root@linux ~# ./configure --with-extraincdir=<DVB-Quellenverzeichnis>/ost/include

Dann kompiliere und installiere wie sonst auch.

Bedienung:

Hardwaredecodierung (Abspielen von Standard-MPEG1/2-Dateien) geschieht mit diesem Kommando:

user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes file.mpg | vob

Softwaredecodierung oder die Transcodierung verschiedener Formate nach MPEG1 klappt so:

user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes -vop lavc deinedatei.ext
user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes -vop fame,expand deinedatei.ext

Beachte, dass DVB-Karten nur bestimmte Bildhöhen unterstützen: 288 und 576 für PAL und 240 und 480 für NTSC. Du musst das Bild vorher skalieren, wenn die Höhe nicht einer der oben erwähnten entspricht: -vop scale=width:height. DVB-Karten unterstützen eine Vielzahl von horizontalen Auflösungen wie z.B. 720, 704, 640, 512, 480, 352 etc. Sie skalieren horizontal selber in Hardware, sodass du meistens nicht in horizontaler Richtung skalieren musst. Bei einem 512x384-DivX kannst du folgendes probieren:

user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes -vop lavc,scale=512:576

Wenn du einen Widescreen-Film hast und du ihn nicht auf die volle Höhe skalieren möchtest, dann kannst du den expand=w:h-Filter benutzen, um schwarze Balken hinzuzufügen. Um ein 640x384-DivX anzuschauen:

user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes -vop lavc,expand=640:576 file.avi

Wenn deine CPU für 720x576-DivX zu langsam ist, dann skalier herunter:

user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes -vop lavc,scale=352:576 file.avi

Wenn sich die Geschwindigkeit nicht verbessert, dann skalier auch in vertikaler Richtung:

user@linux ~$ mplayer -ao mpegpes -vo mpegpes -vop lavc,scale=352:288 file.avi

Für ein OSD und Untertitel kannst du das OSD-Feature des expand- Filters benutzen. Anstelle von expand=w:h oder expand=w:h:x:y benutzt du dafür expand=w:h:x:y:1 (der fünfte Parameter :1 schaltet die OSD-Anzeige an). Eventuell willst du das Bild ein wenig nach oben schieben, um unten mehr Platz für die Untertitel zu haben. Vielleicht willst du auch die Untertitel hochschieben, wenn sie ansonsten außerhalb des Sichtbereiches des Fernsehers liegen. Das kannst du mit -subpos <0-100> erreichen, wobei -subpos 80 meistens eine gute Wahl darstellt.

Um Filme mit weniger/mehr als 25 Bildern pro Sekunde auf einem PAL- Fernseher abzuspielen, oder wenn du eine langsame CPU hast, verwende die Option -framedrop.

Um das Höhen-/Breitenverhältnis des DivX beizubehalten und trotzdem die optimalen Skalierungsparameter zu verweden (Hardwareskalierung in horizontaler Richtung und Softwareskalierung in vertikaler Richtung unter Beibehaltung des richtigen Höhen-/Breitenverhältnisses), benutze den neuen dvbscale-Filter:

für 3:4 TV: -vop lavc,expand=-1:576:-1:-1:1,scale=-1:0,dvbscale
für 16:9 TV: -vop lavc,expand=-1:576:-1:-1:1,scale=-1:0,dvbscale=1024

Ausblick:

Wenn du Fragen hast oder an der Diskussion über zukünfitge Features teilnehen willst, dann melde dich an unserer en MPlayer-DVB Mailingliste an. Denk bitte daran, dass dort Englisch gesprochen wird.

Für die Zukunft kannst du mit der Möglichkeit, dass OSD und die Untertitel mit den eingebauten Funktionen der DVB-Karten anzuzeigen, mit flüssigerer Wiedergabe von Filmen mit weniger/mehr als 25 Bildern pro Sekunde und mit Echtzeittranscodierung zwischen MPEG2 und MPEG4 (partielle Decompression) rechnen.



6.3.1.3.2 DXR2

TODO: Bitte schreib hier jemand ein paar Informationen rein.



6.3.1.3.3 DXR3/Hollywood+

MPlayer unterstützt die hardwarebeschleunigte Wiedergabe mit den Karten Creative DXR3 und Sigma Designs Hollywood Plus. Beide Karten basieren auf dem em8300-MPEG-Decoderchip von Sigma Designs.

Als erstes brauchst du korrekt installierte DXR3/H+-Treiber, Version 0.12.0 oder neuer. Diese Treiber und weitere Installationsanweisungen findest du auf der Seite en DXR3 & Hollywood Plus for Linux . configure sollte die Karte automatisch finden. Die Kompilierung sollte auch problemlos funktionieren.

Bedienung:

-vo dxr3:prebuf:sync:norm=x:<device>

overlay aktiviert das Overlay anstelle des TV-Ausgangs. Dafür brauchst du ein korrekt konfiguriertes Overlaysetup. Am einfachsten konfigurierst du das Overlay mit dem Tool autocal. Danach starte MPlayer mit dxr3-Ausgabe und ohne Overlay anzuschalten. Starte dxr3view. Mit dxr3view kannst du die Overlayeinstellungen verändern und siehst die Auswirkungen sofort. Eventuell wird dieses Feature irgendwann vom MPlayer-GUI unterstützt. Wenn du das Overlay richtig eingestellt hast, dann brauchst du dxr3view nicht mehr laufen zu lassen. prebuf schaltet Prebuffering ein. Das ist ein Feature des em8300-Chips, das es ihm ermöglicht, mehr als nur ein Bild gleichzeitig zu speichern. Das bedeutet, dass MPlayer in diesem Modus versucht, den Puffer ständig mit Daten gefüllt zu halten. Wenn du einen langsamen Rechner hast, dann wird MPlayer wahrscheinlich die meiste Zeit über knapp oder genau 100% der CPU- Zeit belegen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn du echte MPEG-Streams (z.B. DVDs, SVCDs etc) abspielst, da MPlayer nicht nach MPEG encodieren muss und den Puffer sehr schnell wird füllen können.
Mit Prebuffering ist die Videowiedergabe viel weniger gegenüber anderen CPU-intensiven Programmen anfällig. Frames werden nur dann verworfen, wenn eine andere Applikation für eine sehr lange Zeit die CPU belegt.
Wenn kein Prebuffering verwendet wird, dann ist der em8300 viel anfälliger gegenüber CPU-Last. Somit wird dringend empfohlen, MPlayers -framedrop-Option zu verwenden, um die A/V- Sync zu erhalten. sync aktiviert die neue sync-Methode. Dieses Feature ist momentan noch experimentell. Bei dieser Methode beobachtet MPlayer ständig die interne Uhr des em8300-Chips. Weicht diese von MPlayers Uhr ab, so wird die des em8300-Chips zurückgesetzt, sodass dieser alle Frames verwirft, die hinterherhängen.
norm=x setzt den TV-Standard der DXR3-Karte, ohne dafür externe Programme wie em8300setup zu benötigen. Gültige Werte sind 5 = NTSC, 4 = PAL-60, 3 = PAL. Spezielle Standards sind 2 (automatische Erkennung mit PAL/PAL-60) und 1 (automatische Erkennung für PAL/NTSC), da sie den Standard in Abhängigkeit der FPS des Films setzen. norm = 0 (Standard) ändert den momentan eingestellten TV-Standard nicht. <device> = Gerätenummer wählt die zu verwendene em8300-Karte, falls du mehrere davon hast.
Jede dieser Optionen kann auch weggelassen werden.
:prebuf:sync scheint sehr gut zu funktionieren, wenn du DivX abspielst. Es gab Berichte von Leuten, die Probleme mit prebuf bei der Wiedergabe von MPEG1/2-Dateien hatten. Du solltest es also zuerst ohne Optionen probieren. Wenn du Sync-Probleme hast, dann probier :sync aus.

-ao oss:/dev/em8300_ma-X

Audioausgabe, wobei X die Gerätenummer ist (0 bei nur einer Karte). Der em8300 kann keine Sampleraten niedriger als 44100Hz abspielen.Wenn die Samplerate weniger als 44100Hz beträgt, dann wähle 44100Hz oder 48000Hz, je nachdem, welche davon besser passt. Beispiel: Wenn der Film 22050Hz benutzt, dann wähle 44100Hz, da 44100 / 2 = 22050 ist. Bei 24000Hz nimmst du 48000Hz etc. Das funktioniert nicht mit der digitalen Audioausgabe (-ac hwac3).

-vop lavc/fame

Wenn du nicht-MPEG-Filme mit dem em8300 ansehen möchtest (z.B. DivX oder RealVideo), dann musst du einen MPEG1-Videofilter wie lavcodec (lavc) oder libfame (fame) verwenden. Momentan ist lavc sowohl schneller als auch qualitativ besser, sodass die Empfehlung lavc lautet. Schau in der Manpage nach. Dort stehen weitere Informationen zu -vop lavc/fame.
Die Benutzung von lavc wird empfohlen. Momentan gibt es keine Möglichkeit, die Anzahl der Bilder pro Sekunde des em8300 zu setzen, was bedeutet, dass sie fest bei 29.97 liegt. Aus diesem Grund solltest du -vop lavc=<quality>:25 verwenden, besonders dann, wenn du auch Prebuffering verwendest. Warum aber 25 und nicht 29.97? Tja, die Sache ist, dass das Bild bei 29.97 unruhig wird. Wir wissen leider nicht, warum das so ist. Wenn du Werte zwischen 25 und 27 benutzt, dann wird das Bild stabil. Momentan können wir das nur als gegeben hinnehmen.

-vop lavc,expand=-1:-1:-1:-1:1

Obwohl der DXR3-Treiber ein OSD über das MPEG1-/2-/4-Video projezieren kann, ist es qualitativ deutlich schlechter als MPlayers traditionelles OSD, und es hat diverse Probleme mit der Erneuerung der Anzeige. Das oben angegebene Kommando konvertiert das Video erst nach MPEG4 (das ist leider erforderlich) und wendet dann den expand-Filter an, der zwar das Bild nicht vergrößert (-1: = Standardwerte) aber dafür das normale OSD auf das Bild stanzt (die "1" am Ende).

-ac hwac3

Der em8300 unterstützt die Audiowiedergabe von AC3-Streams (Surroundsound) über den digitalen Ausgang der Karte. Schau oben bei der -ao oss-Option nach. Sie muss angegeben werden, um den DXR3-Ausgang anstelle der Soundkarte anzugeben.



6.3.1.4 Andere Anzeigehardware


6.3.1.4.1 Zr

Dieser Treiber ist ein Anzeigetreiber (-vo zr), der verschiedeene MJPEG-Aufnahme-/-Wiedergabekarten unterstützt. Getestet wurde er mit DC10+ und Buz, und er sollte auch mit der LML33 und der Original-DC10 funktionieren. Dieser Treiber encodiert jedes Bild nach JPEG und schickt es dann an die Karte. Für die Encodierung wird libavcodec benutzt und dementsprechend auch benötigt. Mit dem speziellen /cinemara/-Modus kannst du Filme auch tatsächlich im Breitbildformat anschauen, wenn du zwei Beamer und zwei MJPEG-Karten hast. Abhängig von der Qualität und Auflösung braucht dieser Treiber eine Menge CPU-Power. Benutz also besser die -framedrop-Option, wenn deine Maschine zu langsam ist. Anmerkung: Mein AMD K6-2 350MHz ist durchaus in der Lage, Filme in VCD-Größe mit - framedrop wiederzugeben.

Dieser Treiber benutzt den Kerneltreiber, den du unter en http://mjpeg.sourceforge.net herunterladen kannst. Dieser muss also vorher schon funktionieren. configure erkennt automatisch vorhandene MJPEG-Karten. Wenn nicht, dann erzwinge zr mit

user@linux ~$ ./configure --enable-zr

Die Ausgabe kann mit diversen Optionen gesteuert werden. Eine vollständige Liste findest du in der Manpage. Eine kurze Auflistung gibt dir auch

user@linux ~$ mplayer -zrhelp

Sachen wie das OSD und Skalierung werden nicht von diesem Treiber erledigt, aber sie können natürlich durch Filter realisiert werden. Beispiel: Angenommen, du hast einen Film mit einer Auflösung von 512x272, und du möchtest ihn im Vollbild auf deiner DC10+ anschauen. Du hast dann drei Möglichkeiten: den Film auf eine Breite von 768, 384 oder 192 zu skalieren. Aus Geschwindigkeits- und Qualitätsgründen würde ich empfehlen, den Film auf 384x204 mit dem bilinearen Algorithmus zu skalieren. Die Kommandozeile sieht dazu wie folgt aus:

user@linux ~$ mplayer -vo zr -sws 0 -vop scale=384:204 movie.avi

Das Beschneiden des Bildes kann mit dem crop-Filter geschehen oder vom Treiber selber vorgenommen werden. Angenommen, der Film ist zu breit für die Anzeige deiner Buz, und du möchtest -zrcrop benutzen, um den Film schmaler zu machen. Dann benutzt du folgendes Kommando:

user@linux ~$ mplayer -vo zr -zrcrop 720x320+80+0 benhur.avi

Mit dem crop-Filter sieht es so aus:

user@linux ~$ mplayer -vo zr -vop crop=720:320:80:0 benhur.avi

Mehrfache Verwendung von -zrcrop aktiviert den /cinerama/-Modus. Das heißt, du kannst das Bild über mehrere Fernseher oder Beamer verteilen, um eine größere Anzeigefläche zu erreichen. Angenommen, du hast zwei Beamer. Der linke hängt an deiner Buz an /dev/video1, und der rechte hängt an deiner DC10+ an /dev/video0. Der Film hat eine Auflösung von 704x288. Nehmen wir weiter an, dass du den rechten Beamer schwarz/weiß betreiben möchtest, und dass du auf dem linken Beamer Bilder mit der Qualitätsstufe 10 haben möchtest. Dann benutzt du dafür das folgende Kommando:

user@linux ~$ mplayer -vo zr -zrdev /dev/video0 -zrcrop 352x288+352+0 -zrxdoff 0 -zrbw \ -zrcrop 352x288+0+0 -zrdev /dev/video1 -zrquality 10 movie.avi

Wie du siehst gelten die Optionen vor dem zweiten -zrcrop nur für die DC10+ und die Optionen nach dem zweiten -zrcrop nur für die Buz. Die maximale Anzahl an MJPEG-Karten, die am /cinerama/-Modus teilnehmen, liegt bei vier, sodass du dir eine 2x2-Videowand basteln kannst.

Zuletzt ein wirklich wichtiger Hinweis: Starte oder beende auf keinen Fall XawTV während der Wiedergabe, da das deinen Computer zum Absturz bringen wird. Du kannst aber problemlos ZUERST XawTV, DANN MPlayer starten, warten, bis MPlayer fertig ist und ZULETZT XawTV beenden.



6.3.1.4.2 Blinkenlights

Dieser Trieber kann Video mit dem Blinkenlights UDP-Protokoll wiedergeben. Wenn du nicht weißt, was de Blinkenlights ist, dann brauchst du diesen Treiber auch nicht.




6.3.1.5 Unterstützung für die TV- Ausgabe


6.3.1.5.1 Matrox G400-Karten

Unter Linux hast du zwei Möglichkeiten, den TV-Ausgang deiner G400 anzuschalten:

WICHTIG: Anweisungen für die Matrox G450/G550 und deren TV-Ausgänge findest du in der nächsten Sektion!

  • XFree86: mit dem alten Treiber und dem HAL-Modul, welches es auf der en Matrox-Seite gibt. Damit bekommst du X auf dem Fernseher, aber keine Hardwarebeschleunigung wie unter Windows! Der zweite Ausgang besitzt nur einen YUV-Framebuffer. Der BES (BackEnd Scaler, die YUV-Skalierungseinheit des G200/G400/G450/G550) funktioniert mit ihm nicht! Der Windows-Treiber umgeht das irgendwie, wahrscheinlich dadurch, dass er die 3D-Engine für die Skalierung und den YUV-Framebuffer zur Anzeige des skalierten Bildes verwendet. Wenn du unbedingt X benutzen willst, dann probier -vo x11 -fs -zoom, aber das wird LANGSAM sein und den Macrovision-Kopierschutz aktiviert haben. (Du kannst Macrovision mit diesem en Perlscript umgehen.)
  • Framebuffer: Mit den matroxfb-Modulen in den 2.4er Kerneln. 2.2er Kernel kennen den TV-Ausgang noch nicht und sind somit hierfür nicht geeignet. Du musst ALLE matroxfb-spezifischen Features bei der Kompilierung anschalten (bis auf MultiHead). Kompiliere sie als Module! Du musst ebenfalls I2C anschalten.
    1. Gehe nach TVout/matroxset und gib make. ein. Installiere matroxset in ein Verzeichnis, das in deinem PATH liegt.
    2. Wenn du fbset nicht installiert hast, dann gehe nach TVout/fbset und gib make ein. Installiere fbset in ein Verzeichnis, das in deinem PATH liegt.
    3. Geh jetzt in das Verzeichnis TVout/ in den MPlayer-Quellen und führe dort ./modules als root aus. Deine Textmodusconsole wird danach in den Framebuffermodus umschalten, aus dem es keinen Weg zurück gibt!
    4. Editiere als nächstes das Script ./matroxtv. Es wird dir ein simples Menü präsentieren. Drücke 2 gefolgt von ENTER. Jetzt solltest du auf dem Fernseher das gleiche Bild wie auf dem Monitor sehen. Wenn das TV-Bild (PAL ist die Standardeinstellung) merkwürdige Streifen enthält, dann war das Script nicht in der Lage, die Auflösung richtig zu setzen (standardmäßig 640x512). Probier andere im Menü angebotene Auflösungen aus und/oder experimentier mit fbset.
    So. Die nächste Aufgabe ist es, den Cursor auf tty1 (oder woauchimmer) verschwinden zu lassen, und den Bildschirmschoner auszuschalten. Führ folgende Kommandos aus:

    echo -e '\033[?25l'
    oder
    setterm -cursor off setterm -blank 0

    Wahrscheinlich möchtest du das in ein Script packen und dabei gleich den Bildschirm löschen. Um den Cursor wieder anzuschalten:

    echo -e '\033[?25h'
    oder
    setterm -cursor on

    Yeah, cool! Starte die Wiedergabe mit mplayer -vo mga -fs -screenw 640 -screenh 512 <Dateiname>
    (Wenn du X benutzt, dann wechsel jetzt auf den matroxfb mit z.B. CTRL+ALT+F1!) ändere die 640x512, wenn du eine andere Auflösung verwendest.
    Genieß die ultra-schnelle und featurereiche Wiedergabe mit dem Matrox-TV-Ausgang (sogar noch besser als Xv)!


6.3.1.5.2 Matrox G450/G550-Karten

Unterstützung für den TV-Ausgang dieser Karten wurde erst kürzlich implementiert und ist noch nicht in den Standardkerneln enthalten. Momentan kann das mga_vid-Modul nicht benutzt werden, wenn ich recht informiert bin, da der G450/G550-Treiber nur in einer Konfiguration arbeitet: Der erste CRTC-Chip (mit den vielen Features) am ersten Display (meistens der Monitor), und der zweite CRTC (kein BES - Erläuterungen zum BES gibt's in der G400-Sektion oben) am Fernseher. Somit kannst du momentan nur den fbdev-Treiber benutzen.

Der erste CRTC kann momentan nicht an den zweiten Ausgang umgeleitet werden. Der Author des matroxfb-Kernelmoduls, Petr Vandrovec, wird auch das irgendwann unterstützen, indem die Ausgabe des ersten CRTC auf beiden Ausgängen angezeigt wird, wie es momentan auch für die G400 empfohlen wird (siehe oben).



6.3.1.5.3 TV-Ausgabe mit ATI-Karten

Vorwort:

Momentan möchte ATI keinen einzigen ihrer TV-Ausgabe-Chips unter Linux unterstützen, da sie die Macrovision-Technologie lizensiert haben.

Status der ATI-TV-Ausgabeunterstützung unter Linux:

  • ATI Mach64: Von en gatos unterstützt.
  • ASIC Radeon VIVO: Von en gatos unterstützt.
  • Radeon and Rage128: Von MPlayer unterstützt! Lies die  VESA-Treiber- und  VIDIX-Sektionen.
  • Rage Mobility P/M, Radeon, Rage 128, Mobility M3/M4: Von en atitvout unterstützt.

Benutze bei anderen Karten einfach den  VESA-Treiber ohne  VIDIX. Dafür brauchst du aber eine schnelle CPU.

Nur eines musst du tun - das TV-Kabel vor dem Booten eingesteckt haben, da das BIOS sich nur einmal während der POST-Prozedur initialisiert.



6.3.1.5.4 Voodoo 3

Lies diese en URL.



6.3.1.5.5 nVidia

Zuerst MUSST du die Closed-Soure-Treiber von en http://nvidia.com herunterladen. Ich werde Installation und Konfiguration nicht im Detail beschreiben, da diese außerhalb der Aufgabe dieses Dokuments liegt.

Nachdem du sichergegangen bist, dass XFree86, XVideo und die 3D- Beschleunigung funktionieren, ändere die XF86Config, und passe das folgende Beispiel deiner Karte an:

XF86Config
Section "Device"
        Identifier      "GeForce"
        VendorName      "ASUS"
        BoardName       "nVidia GeForce2/MX 400"
        Driver          "nvidia"
        #Option         "NvAGP" "1"
        Option          "NoLogo"
        Option          "CursorShadow"  "on"

        Option          "TwinView"
        Option          "TwinViewOrientation" "Clone"
        Option          "MetaModes" "1024x768,640x480"
        Option          "ConnectedMonitor" "CRT, TV"
        Option          "TVStandard" "PAL-B"
        Option          "TVOutFormat" "Composite"

EndSection
        

Natürlich ist der wichtige Teil die TwinView-Optionen.





6.3.2 Audio-Ausgabe-Geräte


6.3.2.1 Audio-/VideoSynchronisation

MPlayers Audio-Interface wird libao2 genannt. Es enthält zur Zeit diese Treiber:

oss

OSS (ioctl)-Treiber (unterstützt das Durchreichen von AC3)

sdl

SDL-Treiber (untertstützt Sound-Dämonen wie ESD und ARTS)

nas

NAS (Network Audio System)-Treiber

alsa5

ALSA 0.5-Treiber

alsa9

ALSA 0.9-Treiber (unterstützt das Durchreichen von AC3)

sun

SUN Audiotreiber (/dev/audio) für BSD und Solaris8

arts

ARTS-Treiber (hauptsächlich für KDE-Benutzer)

esd

ESD-Treiber (hauptsächlich für GNOME-Benutzer)

Linux-Soundkartentreiber haben Probleme mit der Kompatibilität. MPlayer benutzt einen in vernünftig implementierten Treibern eingebauten Mechanismus, um die Audio-/Video-Synchronisation korrekt beizubehalten. Leider sind einige Treiberautoren nicht sonderlich gründlich bei der Implementation dieses Mechanismusses, da er nicht benötigt wird, um MP3s abzuspielen oder Soundeffekte zu erzeugen.

Andere Medienplayer wie z.B. en aviplay oder en xine funktionieren bei dir wahrscheinlich so, wie sie sind, weil sie eine "simplere" Methode wie internes Timing für die Audio-/Video-Synchronisation verwenden. Verschiedene Tests haben gezeigt, dass ihre Methoden nicht ganz so effizient wie MPlayers Methoden sind.

Wenn du MPlayer zusammen mit einem korrekt geschriebenen Soundkartentreiber verwendest, dann wirst du niemals A/V-Desyncs aufgrund des Audiotreibers erleben (höchstens mit sehr schlecht erstellten Dateien. Schau in einem solchen Fall in die Dokumentation, wie du das beheben kannst).

Wenn du einen solchen nicht gut implementierten Audiotreiber verwendest, dann probier die Option -autosync aus, die deine Probleme lösen sollte. Schau in der man-Page nach; dort findest du mehr Informationen dazu.

Einige Anmerkungen:

  • Wenn du einen OSS-Treiber hast, versuche als erstes -ao oss (dies ist die Standardeinstellung). Wenn du kleine Fehler, Verzögerungen oder irgendetwas anderes ungewöhliches hörst, versuche mal -ao sdl (HINWEIS: die SDL-Bibliotheken und das dazugehörige Devel-Paket müssen installiert sein). Der SDL- Audiotreiber hilft in vielen Fällen und unterstützt auch ESD (GNOME) und ARTS (KDE).
  • Wenn du ALSA Version 0.5 verwendest, musst du fast immer -ao alsa5 verwenden, weil ALSA 0.5 einen fehlerhaften OSS- Emulationscode hat. MPlayer wird mit etwa so einer Meldung abstürzen:
    DEMUXER: Too many (945 in 8390980 bytes) video packets in the buffer!
  • Unter Solaris solltest du den SUN-Audiotreiber mittels -ao sun benutzen, da ansonsten weder Video noch Audio funktionieren.
  • Wenn beim Ton Klickgeräusche beim Abspielen vom CD-ROM-Laufwerk zu hören sind, dann schalte "IRQ unmasking" an, z.B. mit hdparm -u1 /dev/cdrom (man hdparm). Das ist auch generell von Vorteil, wie du in der  CD-ROM-Sektion nachlesen kannst.


6.3.2.2 Soundkarten-Erfahrungen, -Empfehlungen

Unter Linux wird ein 2.4.x Kernel sehr empfohlen. Kernel 2.2 wird nicht getestet.

Linux-Soundtreiber werden hauptsächlich von der freien Version von OSS bereitgestellt. Diese Treiber werden inzwischen von denen des en ALSA-Projektes abgelöst (Advanced Linux Sound Architecture), die bereits im Entwicklerbaum des Kernels (2.5) zu finden sind. Wenn deine Distribution nicht bereits ALSA verwendet und du Probleme mit dem Sound hast, dann solltest du die ALSA-Treiber mal ausprobieren. Die ALSA-Treiber sind den OSS-Treibern meistens in Sachen Kompatibilität, Performance und Featuren überlegen. Leider werden einige Soundkarten dagegen nur von OSS-Treibern von en 4Front Technologies unterstützt. Sie unterstützen ebenfalls einige Nicht-Linux-Systeme.

SOUNDKARTE TREIBER max kHz max Anz. Kanäle max Anz. Zugriffe
OSS/Free ALSA OSS/Pro andere
VIA onboard (686/A/B, 8233, 8235) en via82cxxx_audio snd-via82xx 4-48 kHz oderr nur 48 kHz, abhängig vom Chipsatz
Aureal Vortex 2 keine keine OK en Linux Aureal-Treiber
buffer size increased to 32k
48 4.1 5+
SB Live! Analog OK, SP/DIF funktioniert nicht beide OK beide OK en Creatives OSS-Treiber (mit SP/DIF) 192 4.0/5.1 32
SB 128 PCI (es1371) OK ? 48 stereo 2
SB AWE 64 max 44kHz 48kHz klingt schlecht 48
GUS PnP keine OK OK 48
Gravis UltraSound ACE nicht OK OK 44
Gravis UltraSound MAX OK OK (?) 48
ESS 688 OK OK (?) 48
C-Media-Karten (welche genau?) nicht OK (zischt) (?) OK ?
Yamaha-Karten (*ymf*) nicht OK (?) (vielleicht mit <CODE>-ao sdl</CODE>) nur mit der OSS-Emulation von ALSA 0.5 OK UND -ao sdl (!) (?) ?
Karten mit envy24-Chips (wie z.b. Terratec EWS88MT) ? ? OK ?
DAC oder PC-Lautsprecher OK none en OSS-Treiber für den PC - Lautsprecher Der Treiber emuliert 44.1, vielleicht auch mehr. mono 1

Die Anzahl der Anwendungen, die zur gleichen Zeit auf das Gerät zugreifen können.

Rückmeldungen zu diesem Dokument sind willkommen. Bitte sag uns, wie MPlayer und deine Soundkarte(n) zusammen funktionieren.



6.3.2.3 Audiofilter

Die alten Audioplugins wurden von einer neuen Filterschicht abgelöst. Audiofilter werden benutzt, um die Parameter der Daten zu ändern, bevor sie die Soundkarte erreichen. Die Aktivierung der Filter geschieht normalerweise automatisch, kann aber auch erzwungen oder verhindert werden. Die Filter werden aktiviert, wenn die Parameter der Daten von denen der Soundkarte abweichen und deaktiviert, wenn sie gleich sind. Die Option -af filter1,filter2,... wird benutzt, um Filter einzufügen, die nicht automatisch eingefügt werden. Diese Filter werden in der Reihenfolge abgearbeitet, wie sie angegeben wurden.

Beispiele:

user@linux ~$ mplayer -af resample,pan movie.avi

Schickt die Audiodaten durch das Resample-Filter und danach durch den Pan-Filter. Die Liste darf keine Leerzeichen enthalten, sonst klappt's nicht.

Viele Filter kennen Parameter, mit denen ihr Verhalten geändert werden kann. Diese Parameter werden unten detailliert beschrieben. Wenn keine Parameter angegeben werden, dann verwendet der Filter seine Standardwerte. Hier ist ein Beispiel, wie Filter mit Parametern verwendet werden können:

user@linux ~$ mplayer -af resample=11025,pan=1:0.5:0.5 -channels 1 -srate 11025 media.avi

Das setzt die Ausgabefrequenz des Resampleplugins auf 11025Hz und downmixt das Audio auf einen Kanal mit dem Pan-Filter.

Die allgemeine Kontrolle der Filterschicht geschieht über -af-adv. Diese Option kennt zwei Parameter:

force ist ein Bitfeld, das angibt, wie die Filter einzufügen sind und welche Geschwindigkeits-/Genauigkeitsoptimierungen sie verwenden:

0 Benutzt automatisches Einfügen und optimiert in Abhängigkeit der CPU-Geschwindigkeit.
1 Benutzt automatisches Einfügen und optimiert für die höchstmögliche Geschwindigkeit.
Warnung: Einige Features der Audiofilter werden kommentarlos deaktiviert, und die Soundqualität könnte niedriger sein als erwartet.
2 Benutzt automatisches Einfügen der Filter und optimiert für Qualität.
3 Fügt nicht automatisch Filter ein.
Warnung: Hiermit kann MPlayer eventuell zum Absturz gebracht werden.
4 Fügt automatisch Filter so wie bei 0 hinzu, benutzt aber Fließkommaarithmetik, wo dies möglich ist.
5 Fügt automatisch Filter so wie bei 1 hinzu, benutzt aber Fließkommaarithmetik, wo dies möglich ist.
6 Fügt automatisch Filter so wie bei 2 hinzu, benutzt aber Fließkommaarithmetik, wo dies möglich ist.
7 Fügt keine Filter automatisch hinzu, benutzt aber Fließkommaarithmetik, wo dies möglich ist.

list ist ein Synonym für -af.

Die Filterschicht wird auch von den folgenden allgemeinen Optionen beeinflusst:

-v Gibt ausführlichere Meldungen aus. Die meisten Filter geben hiermit auch mehr Statusinformationen aus.
-channels Diese Option setzt die Anzahl der Ausgabekanäle, die du von deiner Soundkarte ausgegeben haben möchtest. Sie beeinflusst auch die Anzahl der Kanäle, die vom Quellstream decodiert werden. Wenn der Stream weniger als die hiermit geforderte Anzahl Kanäle enthält, so werden automatisch Filter eingefügt (siehe unten). Das Routing ist das Standardrouting des channels-Filters.
-srate Diese Option gibt die Samplerate an, die die Soundkarte benutzen soll, sofern sie diese Rate unterstützt. Wenn die Samplefrequenz deiner Soundkarte anders ist als die des aktuellen Quellstreams, so wird der resample-Filter (siehe unten) automatisch eingefügt, um diese Differenz auszugleichen.
-format Diese Option setzt das Sampleformat zwischen Audiofilterschicht und der Soundkarte. Wenn das angeforderte Format der Soundkarte nicht das gleiche wie das des Quellstreams ist, dann wird der format-Filter (siehe unten) automatisch eingefügt, um das Format zu konvertieren.

6.3.2.3.1 Up/Down-sampling

MPlayer unterstützt vollständig Up-/Downsampling mit dem resample-Filter. Dieser Filter kann benutzt werden, wenn du eine Soundkarte hast, die nur eine feste Frequenz unterstützt, oder die nur maximal 44.1kHz unterstützt. Dieser Filter wird automatisch aktiviert, wenn er benötigt wird. Er kann aber auch explizit auf der Kommandozeile aktiviert werden. Er kennt drei Optionen:

srate <8000-192000> wird benutzt, um die Ausgabesmaplefrequenz in Hz anzugeben. Der gültige Bereich liegt zwischen 8kHz und 192kHz. Wenn Eingangs- und Ausgabefrequenz gleich sind, oder wenn dieser Parameter nicht angegeben wurde, so wird der Filter wieder entladen. Hohe Samplefrequenzen verbessern normalerweise die Audioqualität, vor allem, wenn auch andere Filter benutzt werden.
sloppy Mit dieser Option wird zugelassen, dass die Ausgabefrequenz leicht von der geforderten Frequenz (srate) abweicht. Diese Option kann benutzt werden, wenn das Playback nur sehr langsam startet. Diese Option ist standardmäßig aktiviert.
type <0-2> ist ein optional anzugebender Integer zwischen 0 und 2, der den zu benutzenden Resamplealgorithmus auswählt. Hier wählt 0 lineare Interpolation und 1 mehrphasige Filterbänke mit Ganzahlarithmetik. 2 wählt mehrphasige Filterbänke mit Fließkommaarithmetik. Lineare Interpolation ist sehr schnell, liefert dafür aber auch schlechte Qualität, vor allem, wenn sie benutzt wird, um die Samplerate zu erhöhen. Die beste Qualität liefert 2. Dafür benötigt sie aber auch die meiste CPU-Zeit.

Beispiele:

user@linux ~$ mplayer -af resample=44100:0:0

Dies setzt die Ausgabefrequenz des Resample-Filters auf exakt 44100Hz mit linearer Interpolation.



6.3.2.3.2 Ändern der Anzahl der Kanäle

Der channels-Filter kann benutzt werden, um Kanäle hinzuzufügen oder zu entfernen. Er kann auch benutzt werden, um Kanäle umzuleiten oder sie zu kopieren. Er wird automatisch aktiviert, falls die Anzahl der Kanäle bei Eingang und Ausgang der Audiofilterschicht unterschiedlich ist, oder wenn ein anderer Filter diesen Filter benötigt. Wenn er nicht gebraucht wird, so entlädt sich dieser Filter automatisch. Die Anzahl der Parameter ist dynamisch:

nch <1-6> ist eine ganze Zahl zwischen 1 und 6, die die Anzahl der Ausgabekanäle festlegt. Dieser Parameter wird benötigt. Wenn er weggelassen wird, dann erhält man einen Laufzeitfehler.
nr <1-6> ist eine ganze Zahl zwischen 1 und 6, die die Anzahl der Umleitungen festlegt. Dieser Parameter ist optional. Wenn er weggelassen wird, dann werden keine Umleitungen vorgenommen.
von1:nach1:von2:nach2... sind paare von Nummern zwischen 0 und 5, die festlegen, wohin jeder Kanal umgeleitet werden soll.

Wenn nur nch angegeben wird, dann werden die Standardumleitungen benutzt, die so aussehen: Wenn mehr Ausgabekanäle gefordert sind als Eingangskanäle existieren, so werden leere Kanäle erzeugt (bis auf's Mixen von Mono auf Stereo: hier wird der Monokanal auf beide Kanäle kopiert). Ist die Anzahl dagegen kleiner, so werden die überschüssigen Kanäle entfernt.

Beispiel 1:

user@linux ~$ mplayer -af channels=4:4:0:1:1:0:2:2:3:3 media.avi

ändert die Anzahl der Kanäle auf 4 und legt vier Routen fest, die die Kanäle 0 und 1 vertauschen und die Kanäle 2 und 3 intakt lassen. Wenn die Quelldatei nur zwei Kanäle hat, so sind die Kanäle 2 und 3 leise, aber 0 und 1 werden trotzdem vertauscht.

Beispiel 2:

user@linux ~$ mplayer -af channels=6:4:0:0:0:1:0:2:0:3 media.avi

ändert die Anzahl der Kanäle auf 6 und gibt 4 Routen an, die Kanal 0 auf Kanal 0 und 3 kopieren. Die Kanäle 4 und 5 bleiben stumm.



6.3.2.3.3 Formatkonvertierung

Der format-Filter konvertiert zwischen verschiedenen Sampleformaten. Er wird automatisch aktiviert, wenn er von der Soundkarte oder einem anderen Filter benötigt wird.

bps <Nummer> kann 1, 2 oder 4 sein und gibt die Anzahl der Bytes pro Sample an. Dieser Parameter wird benötigt und führt zu einem Laufzeitfehler, wenn er weggelassen wird.
f <format> ist ein Textstring, der das Sampleformat beschreibt. Der String besteht aus einem Mix der folgenden Schlüsselwörter: alaw, mulaw oder imaadpcm, float oder int, unsigned oder signed, le oder be (little oder big endian). Dieser Parameter wird benötigt und führt zu einem Laufzeitfehler, wenn er weggelassen wird.

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer -af format=4:float media.avi

setzt das Ausgabeformat auf 4 Bytes pro Sample Fließkommadaten



6.3.2.3.4 Verzögerung - Audiofilter

Der delay-Filter verzögert den Sound auf dem Weg zum Lautsprecher, damit die verschiedenen Kanäle zur gleichen Zeit bei der Sitzposition ankommen. Dieser Filter ist nur dann nützlich, wenn du mehr als zwei Lautsprecher hast. Dieser Filter erhält eine variable Anzahl Parameter:

d1:d2:d3... sind Fließkommazahlen, die die Verzögerung in ms für den jeweiligen Kanal angeben. Minimum ist 0ms, das Maximum 1000ms.

Um die benötigte Verzögerung für die verschiedenen Kanäle zu berechnen, tu folgendes:

  1. Miss die Entfernung zwischen den Lautsprechern und deiner Sitzposition in Metern. Dies gibt dir die Distanzen s1 bis s5 (bei einem 5.1-System). Es lohnt sich nicht, auch für den Subwoofer zu kompensieren, weil man den Unterschied eh nicht hört.
  2. Subtrahiere die Distanzen s1 bis s5 von der maximalen Distanz, z.B.
    s[i] = max(s) - s[i]; i = 1...5
  3. Berechne die benötigte Verzögerung wie folgt:
    d[i] = 1000s[i]/342; i = 1...5

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer -af delay=10.5:10.5:0:0:7:0 media.avi

verzögert die Kanäle vorne links und vorne rechts um 10.5ms, die beiden hinteren Kanäle um 0ms und den zentrierten Kanal um 7ms.



6.3.2.3.5 Lautstärkekontrolle mit Software

Lautstärkeregelung in Software wird mit dem volume-Filter realisiert. Sei bei der Benutzung dieses Filters vorsichtig, da er den Signal-zu-Rausch-Abstand verringern kann. In den meisten Fällen ist es besser, beim Mixer deiner Soundkarte den PCM-Regler auf's Maximum zu setzen und diesen Filter wegzulassen. ändere dann die Lautstärke mit dem Hauptregler des Mixers. Wenn deine Soundkarte einen digitalen PCM-Mixer anstelle eines analogen besitzt und du Verzerrungen hörst, dann benutze statt dessen den MASTER-Mixer. Wenn der Computer an einen externen Verstärker angeschlossen ist (was meistens der Fall ist), dann kann der Rauschpegel minimiert werden, indem der Hauptregler und der Lautstärkeregler des Verstärkers angepasst werden, bis das Hintergrundzischen verschwunden ist. Der Filter selber kennt zwei Parameter:

v <-200 - +60> ist eine Fließkommazahl zwischen -200 und +60 und gibt die Lautstärke in dB an. Der Standardlevel ist 0dB. c ist ein Binärwert, der soft clipping an- oder ausschaltet. Soft clipping kann den Sound glätten, wenn sehr laute Passagen auftreten. Aktivier diese Option, wenn die Dynamikbandbreite deiner Lautsprecher gering ist. Sei gewarnt, dass dieses Feature Verzerrungen hervorruft. Es sollte nur als letzte Möglichkeit benutzt werden.

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer -af volume=10.1:0 media.avi

verstärkt den Sound um 10.1dB und schneidet hart ab, wenn die Lautstärke zu hoch wird.

Dieser Filter besitzt noch ein zweites Feature: Er misst die maximale Lautstärke und gibt sie aus, wenn MPlayer beendet wird. Dieser Wert kann benutzt werden, um die Verstärkung in MEncoder so zu setzen, dass die Dynamikbandbreite vollständig ausgenutzt wird.



6.3.2.3.6 Equalizer

Der equalizer-Filter ist ein 10-Band Graphicequalizer, der durch 10 IIR-Bandpassfilter (infinite impulse response, rekursive Filter) realisiert wird. Das bedeutet, dass er unabhängig vom wiederzugebenden Audiotyp funktioniert. Die Mittenfrequenzen der zehn Bändern sind:

Band Nr. Mittenfrequenz
0 31.25 Hz
1 62.50 Hz
2 125.0 Hz
3 250.0 Hz
4 500.0 Hz
5 1.000 kHz
6 2.000 kHz
7 4.000 kHz
8 8.000 kHz
9 16.000 kHz

Wenn die Samplefrequenz des Sounds niedriger als die Mittenfrequenz eines Bandes ist, so wird dieses Band deaktiviert. Ein bekannter Fehler dieses Filters liegt darin, dass die Charakteristiken des höchsten Bandes nicht ganz symmetrisch sind, wenn die Samplefrequenz nahe der Mittenfrequenz des Bandes liegt. Das kann umgangen werden, wenn vorher ein Upsampling mit dem resample-Filter vorgenommen wird.

Dieser Filter bekommt zehn Parameter:

g1:g2:g3...g10 sind Fließkommazahlen zwischen -12 und +12, die die Verstärkung in dB des jeweiligen Bandes angeben.

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer -af equalizer=11:11:10:5:0:-12:0:5:12:12 media.avi

verstärkt den Sound in den oberen und unteren Frequenzbereichen und löscht ihn um 1kHz beinahe komplett aus.



6.3.2.3.7 Panning-Filter

Der pan-Filter kann benutzt werden, um Kanäle beliebig zu mischen. Er ist grundlegend nur eine Kombination des Lautstärkefilters und des channels-Filters. Es gibt zwei Haupteinsatzgebiete für diesen Filter:

  1. Heruntermischen vieler Kanäle auf wenige, z.B. Stereo zu Mono.
  2. Verändern der Breite des zentrierten Kanals bei Sourround-Sound-Systemem.

Dieser Filter ist nicht ganz leicht zu bedienen und benötigt viel Ausprobieren, bevor die gewünschten Ergebnisse erzielt werden. Die Anzahl der Parameter hängt von der Anzahl der Ausgabekanäle ab:

nch <1-6> ist eine ganze Zahl zwischen 1 und 6 und wird benutzt, um die Anzahl der Ausgabekanäle zu setzen. Dieser Parameter wird benötigt.
Wenn er weggelassen wird, erhält man einen Laufzeitfehler.
l00:l01:l02:.. sind Fließkommazhalen zwischen 0 und 1. l[i][j] gibt an, wieviel vom Einganskanal j in den Ausgabekanal i zu mischen ist.

Beispiel 1:

user@linux ~$ mplayer -af pan=1:0.5:0.5 -channels 1 media.avi

mischt stereo auf mono.

Beispiel 2:

user@linux ~$ mplayer -af pan=3:1:0:1:0.5:0.5 -channels 3 media.avi

gibt drei Kanäle aus, lässt dabei Kanäle 0 und 1 intakt und mischt die Quellkanäle 0 und 1 in den Ausgabekanal 2 (welcher z.B. an einen Sub-woofer geschickt werden kann).




6.3.2.4 Sub-woofer

Der sub-Filter fügt dem Audiostream einen Sub-woofer-Kanal hinzu. Die dazu verwendeten Audiodaten sind der Durchschnitt der Kanäle 0 und 1. Der resultierende Sound wird dann mit einem Butterworth-Filter vierten Grades tiefpassgefiltert. Der Filter schneidet bei 60Hz ab.

Warnung:
deaktivier diesen Filter, wenn du DVDs mit Dolby Digital 5.1-Sound abspielst, weil dieser Filter ansonsten den bereits vorhandenen Sub-woofer-Kanal stört. Dieser Filter bekommt zwei Parameter:

fc <20-300> ist eine optionale Fließkommazahl, die die Frequenz in Hz angibt, bei der Tiefpass abschneidet. Gültig sind Werte zwischen 20 und 300. Das beste Ergebnis erhälst du, wenn du die Frequenz so niedrig wie möglich setzt. Das wird das Stereo- und Surround-Sound-Erlebnis verbessern. Der Standardwert für die Frequenzgrenze liegt bei 60Hz.
ch <0-5> ist eine optionale ganze Zahl zwischen 0 und 5, die angibt, auf welchem Kanal der Sub-woofer-Kanal auszugeben ist. Der Standardkanal ist 5. Die gesamte Anzahl an Kanälen wird auf ch erhöht, falls dies notwendig sein sollte.

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer -af sub=100:4 -channels 5 media.avi

fügt einen Sub-woofer-Kanal mit Grenzfrequenz von 100Hz hinzu und gibt ihn auf Kanal 4 aus.


6.3.2.4.1 Surround-sound-Decoder

Matrix encodierter Surround-Sound kann mit dem surround-Filter decodiert werden. Dolby Surround ist ein Beispiel für ein matrix encodiertes Format. Viele Dateien mit Zweikanalaudio enthalten tatsächlich matrix encodierten Surround-Sound. Um diesen Filter zu benutzen, brauchst du eine Soundkarte, die mindestens vier Kanäle unterstützt. Dieser Filter kennt einen Parameter:

d <0-1000> ist eine optionale Fließkommazahl zwischen 0 und 1000, die die Verzögerung in ms für den hinteren Lautsprecher angibt. Die Verzögerung sollte wie folgt gewählt werden: Wenn d1 die Entfernung zwischen der Sitzposition und den vorderen Lautsprechern ist, und wenn d2 die Entfernung zwischen der Sitzposition und den hinteren Lautsprechern ist, dann sollte d auf 15ms gesetzt werden, wenn d1 <= d2 ist, und auf 15 + 5(d1-d2), wenn d1 > d2 ist. Der Standardwert d ist 20ms.

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer -af surround=15 -channels 4 media.avi

decodiert Surround-Sound mit einer Verzögerung von 15ms für die hinteren Lautsprecher.




6.3.2.5 Audio-Plugins (veraltet)

Anmerkung:

Audioplugins sind veraltet und wurden durch Audiofilter ersetzt. Sie werden bald entfernt werden.

MPlayer bietet Unterstützung für Audio-Plugins. Audio- Plugins können benutzt werden, um die Einstellungen der Audio-Daten zu ändern, bevor sie die Soundkarte erreichen. Sie aktiviert durch die Option -aop aktiviert, welche list=plugin1,plugin2,... als Argument hat. Das list wird benötigt, um festzulegen, in welcher Reihenfolge die Plugins benutzt werden sollen.

Beispiel:

user@linux ~$ mplayer media.avi -aop list=resample,format

würde den Ton durch das Resampling-Plugin laufen lassen, gefolgt vom Format-Plugins.

Die Plugins können auch Schalter haben, welche ihr Verhalten ändern. Diese Schalter werden im unteren Abschnitt im Detail beschrieben. Ein Plugin wird mit den Standardeinstellungen gestartet, wenn dem Plugin Optionen mitgegeben werden. Hier ist ein Beispiel, wie man Plugins in Kombination mit pluginspezifischen Schaltern verwendet:

user@linux ~$ mplayer media.avi -aop list=resample,format:fout=44100:format=0x8

würde die Ausgabefrequenz des Resample-Plugins auf 44100Hz and das Ausgabeformat des Format-Plugins auf AFMT_U8 stellen.

Momentan können Audio-Plugins nicht im MEncoder verwendet werden.


6.3.2.5.1 Up/Downsampling

MPlayer unterstützt vollständiges up/downsampling von Audiostreams. Dieses Plugin kann verwendet werden, wenn man eine Soundkarte mit fester Frequenz besitzt, oder wenn man eine alte Soundkarte am Hals hat, welche nur max 44.1kHz verarbeitet. Ob die Verwendung dieses Plugins benötigt wird oder nicht erkennt MPlayer automatisch. Dieses Plugin hat einen Schalter, fout, welcher benutzt wird, um die gewünschte Ausgabefrequenz zu setzen. Der Standard ist 48kHz und wird in <Hz> angegeben.

Verwendung:

user@linux ~$ mplayer medium.avi -aop list=resample:fout=<erforderliche Frequenz in Hz, z.B. 44100>

Hinweis:

Die Ausgabefrequenz sollte nicht vom Standard-Wert hochskaliert werden. Die Skalierung führt dazu, dass der Audio- und Video-Stream in Zeitlupe wiedergegeben werden, und man erhält zusätzlich Audioverzerrungen.


6.3.2.5.2 Surround-Sound-Decodierung

MPlayer hat ein Audio-Plugin das matrix-codierten Surround Sound decodieren kann. Dolby Surround ist ein Beispiel eines matrix-codierten Formats. Viele Dateien mit zwei Audiokanälen enthalten tatsächlich matrix Surround Sound. Um dieses Feature zu benutzen, brauchst du eine Soundkarte mit mindestens vier Kanälen.

Verwendung:

user@linux ~$ mplayer medium.avi -aop list=surround


6.3.2.5.3 Sample-Format-Konvertierer

Wenn deine Soundkarte keinen signed 16bit int Datentyp unterstützt, kann dieses Plugin benutzt werden, um das Format in eines zu ändern, das deine Soundkarte versteht. Es hat nur einen Schalter format, welcher auf eine Nummer gestellt werden kann, die man der Datei libao2/afmt.h findet. Dieses Plugin wird praktisch nie gebraucht und ist für erfahrene Anwender gedacht. Bedenke, dass dieses Plugin nur das Sampleformat und nicht die Samplefrequenz oder die Anzahl Kanäle ändert.

Verwendung:

user@linux ~$ mplayer medium.avi -aop list=format:format=<required output format>


6.3.2.5.4 Verzögerung - Audio-Plugins

Dieses Plugin verzögert den Ton und ist als Beispiel gedacht, wie man neue Plugins schreibt. Es kann für nichts sinnvolles aus der Anwenderperspektive verwendet werden und ist hier nur aus Gründen der Vollständigkeit erwähnt. Verwende dieses Plugin nicht, wenn du kein Entwickler bist.

Wenn du eine Datei mit einer konstanten A/V-Sync-Differenz hast, dann benutze einfach die Tasten + und -, um das Timing während des Abspielens anzupassen. Wenn das OSD aktiviert ist, dann werden die aktuellen Werte angezeigt, was die Anpassung erleichtert.



6.3.2.5.5 Software Lautstärkeregelung

Dieses Plugin ist ein Software-Ersatz für die Lautstärkereglung und kann in Maschinen mit kaputtem Mixer-Device verwendet werden. Es kann auch verwendet werden, um die Ausgabelautstärke von MPlayer zu ändern, ohne die Einstellung der PCM-Lautstärke im Mixer zu ändern. Es gibt einen Schalter volume, welcher verwendet wird, um den anfänglichen Schallpegel festzulegen. Der anfängliche Schallpegel kann auf Werte zwischen 0 und 255 festgelegt werden (normal auf 101, was 0db Verstärkung entspricht). Benutze dieses Plugin mit Vorsicht, da es den Signal/Rauschabstand verringern kann. In den meisten Fällen ist es das beste, den Regler für PCM auf das Maximum zu stellen, dieses Plugin nicht zu verwenden und die Lautstärke zu deinen Boxen mit der Master-Lautstärkeregelung zu kontrollieren. Wenn deine Soundkarte einen digitalen PCM-Mixer anstelle eines analogen verwendet und du Verzerrungen hörst, so verwende statt dessen den MASTER-Mixer. Wenn ein externer Verstärker mit dem Computer verbunden ist (was fast immer der Fall ist), kann der Geräuschpegel durch die Anpassung des Master-Stufe und der Lautstärkeknöpfe des Verstärkers minimiert werden, bis das Hintergrundrauschen verschwindet.

Verwendung:

user@linux ~$ mplayer media.avi -aop list=volume:volume=<0-255>

Dieses Plugin besitzt auch einen Kompressor oder "soft-clipping"- Fähigkeiten. Die Kompression kann benutzt werden, wenn der Dynamikbereich des Sounds sehr hoch ist, oder wenn der Dynamikbereich der Lautsprecher sehr niedrig ist. Sei dir bewusst, dass dieses Feature Verzerrungen verursacht. Es sollte erst als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden.

Verwendung:

user@linux $ mplayer media.avi -aop list=volume:softclip


6.3.2.5.6 Extrastereo

Dieses Plugin erhöht linear die Differenz zwischen dem linken und rechten Kanal (wie das XMMS Extrastereo-Plugin), was zum Teil zu "live"- Effekten bei der Wiedergabe führt.

Verwendung:

user@linux ~$ mplayer media.avi -aop list=extrastereo
user@linux ~$ mplayer media.avi -aop list=extrastereo:mul=3.45

Der Koeffizient (mul) ist eine Fließkommazahl, welche standardmäßig auf 2.5 gestellt ist. Wenn man den Wert auf 0.0 setzt, erhält man einen Mono-Ton (Durchschnitt beider Kanäle). Wenn man den Wert auf 1.0 setzt, bleibt der Ton gleich. Wenn man den Wert auf -1.0 setzt, werden der linke und rechte Kanal vertauscht.



6.3.2.5.7 Lautstärkenormalisierer

Dieses Plugin maximiert die Lautstärke, ohne den Ton zu verzerren.

Verwendung:

user@linux ~$ mplayer media.avi -aop list=volnorm





6.4 TV input

Dieser Teil der Docs zeigt, wie man mit einem V4L-kompatiblen Gerät (z.B. einer TV-Karte) fernsehen oder Sendungen aufnehmen kann. In der man-page findest du eine Beschreibung aller TV-Optionen sowie die Belegung der Tastatur für's Fernsehen.


6.4.1 Kompilierung für TV input

  1. Als erstes musst du MPlayer neu kompilieren. ./configure erkennt automatisch die Kernel-Header von v4l und ob die /dev/video-Einträge existieren. Wenn sie existieren, wird die TV-Unterstützung eingebaut (siehe Ausgabe von configure).
  2. stelle sicher, dass dein Tuner mit anderer TV-Software unter Linux funktioniert, zum Beispiel xawtv.


6.4.2 Tipps zur Benutzung

Die vollständige Auflistung der vorhandenen Optionen ist in der man-page verfügbar. Hier nur ein paar Tipps:

  • Benutze die Option channels. Ein Beispiel: -tv on:channels=26-MTV1,23-TV2 Erklärung: Mit dieser Option sind nur die Kanäle 26 und 23 anwählbar, und das OSD zeigt eine nette Meldung beim Kanalwechsel an, nämlich den Namen des Kanals. Leerzeichen im Namen müssen durch "_" ersetzt werden.
  • Wähle vernünftige Bildabmessungen. Höhe und Breite des resultierenden Bildes (nach Anwendungen aller Filter) sollten durch 16 teilbar sein.
  • Wenn du Video mit einer Höhe aufnimmst, die mehr als die Hälfte der Fernsehauflösung beträgt (z.B. 288 für PAL oder 240 für NTSC), dann schalte Deinterlacing an. Andernfalls wirst du Video bekommen, das bei Szenen mit viel vertikaler Bewegung sehr viele Artefakte aufweist. Zusätzlich wird der zur gerechten Verteilung der Bitrate verwendete Algorithmus damit warhscheinlich nicht zurecht kommen, da Interlacing-Artefakte sehr viele Details erzeugen und der Codec somit eine Unmenge an Bandbreite für die Encodierung benötigt. Du kannst Deinterlacing mit der Option -vop pp=DEINT_TYPE anschalten. Normalerweise funktioniert pp=lb sehr gut, aber das hängt auch vom persönlichen Geschmack ab. Schau in der man-page nach. Dort findest du eine Beschreibung der einzelnen Deinterlacing-Algorithmen. Probier sie einfach aus.
  • Schneide nicht benutze Bildteile weg. Wenn du Video aufnimmst, dann hast du an den Rändern oftmals schwarze Bereiche oder Bereiche, in denen viele Bildstörungen auftreten. Diese benötigen wiederum eine sehr große Bandbreite. Genauer gesagt sind es nicht die schwarzen Bereiche, die soviel Bandbreite benötigen, sondern der übergang zwischen Bild und schwarzem Bereich, sprich die Kanten. Bevor du also mit der Aufnahme anfängst, solltest du die Argumente des crop-Filters so anpassen, dass all der Müll an den Rändern weggeschnitten wird. Vergiss aber wiederum nicht, die Bildabmessungen sinnvoll zu wählen.
  • Achte auf die CPU-Auslastung. Sie sollte die 90%-Barriere die meiste Zeit über nicht überschreiten. Wenn du große Aufnahmepuffer verwendest, dann kann MEncoder auch ein paar Sekunden mit höherer Auslastung überleben, aber auch nicht mehr. Somit solltest du besser deine 3D-OpenGL-Bildschirmschoner und allgemein alles andere, was viel Performance kostet, vor der Aufnahme ausschalten.
  • Spiel nicht mit der Systemuhr herum. MEncoder benutzt die Systemuhr, um Audio und Video synchron zu halten. Wenn du die Uhrzeit veränderst (besonders, wenn du sie zurücksetzt), dann wird das MEncoder verwirren, und er wird Bilder wegwerfen. Das ist besonders dann wichtig, wenn dein Rechner die Systemzeit automatisch über das Netzwerk anpasst, z.B. mit einer Software wie NTP. Schalte also NTP während der Aufnahme aus, wenn du verlässliche Resultate erzielen willst.
  • ändere das outfmt nicht, es sei denn, du weißt wirklich, was du da tust, oder wenn deine Karte/dein Treiber wirklich das Standardausgabeformat nicht beherrscht (YV12-Farbraum). In älteren Versionen von MPlayer/MEncoder musste das outfmt immer mit angegeben werden, aber heute nicht mehr, und die Standardwerte passen eh in den meisten Fällen. Wenn du z.B. nach mit DivX aufnehmen willst, dafür die libavcodec benutzt und outfmt=RGB24 angibst, um die Bildqualität zu verbessern, so wird das aufgenommene Bild eh später wieder in den YV12-Farbraum zurückkonvertiert. Das einzige, was du somit erreichst, ist die Verschwendung von CPU-Zeit.
  • Wenn du den I420-Farbraum verwenden möchtest (outfmt=i420), dann musst du auch die Option -vc rawi420 angeben, weil es ansonsten einen Konflikt mit der FourCC des Intel Indeo-Videocodecs gibt.
  • Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Ton aufzunehmen. Zum einen kannst du den Ton mit der Soundkarte aufnehmen und die TV-Karte mit einem Kabel an die Soundkarte anschließen. Zum anderen kannst du den im bt878-Chip eingebauten ADC verwenden. Im zweiten Fall musst du das btaudio-Kernelmodul verwenden. Lies die Datei linux/Documentation/sound/btaudio, die in den Kernelquellen zu finden ist. Sie enthält Informationen darüber, wie du diesen Treiber benutzt.
  • Falls MEncoder das Audiogerät nicht öffnen kann, dann geh sicher, dass es auch wirklich verfügbar ist. Probleme machen vor allem die Soundserver wie z.B. arts vom KDE oder esd vom GNOME. Wenn du eine Full-Duplex-Soundkarte hast (und das ist heutzutage praktisch jede Karte) und KDE verwendest, dann versuche, die Option "full duplex" im Optionsmenü des KDE-Soundservers zu aktivieren.


6.4.3 Beispiele

Dummy-Ausgabe mittels AAlib ;)

user@linux ~$ mplayer -tv on:driver=dummy:width=640:height=480 -vo aa

Standard-V4L-Gerät als Quelle

user@linux ~$ mplayer -tv on:driver=v4l:width=640:height=480 -vo xv

Hier ein sinnvolleres und umfassenderes Beispiel. MEncoder wird mit voller PAL-Größe aufnehmen, das Bild an den Rändern beschneiden und mit einem linear-blend-Algorithmus ein Deinterlacing vornehmen. Audio wird mit einer Bitrate von 64kbps mit dem LAME-Codec in MP3 komprimiert.Diese Einstellungen sind dazu geeignet, um Filme aufzunehmen.

user@linux ~$ mencoder -tv on:driver=v4l:width=768:height=576 -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vbitrate=900 -oac mp3lame -lameopts cbr:br=64 -vop pp=lb,crop=720:544:24:18 -o output.avi

In diesem Beispiel wird das Bild noch auf 384x288 verkleinert und mit einer Bitrate von nur 350kbps im Qualitätsmodus komprimiert. Die vqmax-Option lockert die Beschränkungen der Quantizer und erlaubt es dem Codec erst, wirklich so eine niedrige Bitrate zu erreichen, was natürlich auf Kosten der Bildqualität geschieht. Dieses Beispiel kann verwendet werden, um z.B. lange TV-Serien aufzuzeichnen, wobei es auf die Qualität nicht so sehr wie auf den Platzbedarf ankommt.

user@linux ~$ mencoder -tv on:driver=v4l:width=768:height=576 -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vbitrate=350:vhq:vqmax=31:keyint=300 -oac mp3lame -lameopts cbr:br=48 -vop scale=384:288,pp=tn/lb,crop=720:540:24:18 -sws 1 -o output.avi

Du könntest auch in der -tv-Option eine kleinere Bildgröße angeben und dafür auf die Softwareskalierung verzichten. Aber der oben gewählte Ansatz gibt MEncoder die maximal zur verfügung stehende Information zur Verarbeitung und ist ein bischen resistenter gegen Bildrauschen. Dazu kommt, dass der bt8x8-Chip wegen einer Hardwarebeschränkung nur in der Horizontale zwischen Pixeln interpolieren kann.




6.5 Edit Decision Lists (EDL)

Die Edit Decision Lists (EDL) erlauben es, bestimmte Stellen bei der Wiedergabe automatisch zu überspringen oder stummzuschalten. Dabei werden EDL-Konfigurationsdateien ausgewertet.

Das ist dann ganz nützlich, wenn du einen Film in einer "familienfreundlichen" Version sehen möchtest. Du kannst damit Gewalt, Obszönitäten oder Jar-Jar Binks rausschneiden, ganz so, wie du's willst. Davon abgesehen kannst du z.B. auch automatisch Werbung überspringen.

Das EDL-Dateiformat ist ziemlich simpel gestrickt. Wenn das EDL erst einmal einen gewissen Reifegrad erreicht hat, wird wahrscheinlich ein auf XML basierendes Dateiformat eingeführt (aber die Kompatibilität zu alten EDL-Formaten trotzdem gewahrt) werden.

Die maximale Anzahl von EDL-Einträgen beträgt momentan 1000. Falls du mehr davon brauchst, dann ändern einfach #define MAX_EDL_ENTRIES in der Datei edl.h.


6.5.1 Benutzung von EDL-Dateien

Gib mit der Option -edl <Dateiname> die EDL-Datei an, die du auf dein Video angewandt haben möchtest.



6.5.2 Erstellen von EDL-Dateien

Das aktuelle EDL-Dateiformat sieht so aus:

[Start in Sekunden] [Ende in Sekunden] [Aktion]

Die Sekundenangaben sind Fließkommazahlen, und die Aktion ist entweder 0 (überspringen) oder 1 (stummschalten).

Beispiel:

5.3 7.1 0
15 16.7 1
420 422 0

Hier wird von Sekunde 5.3 bis Sekunde 7.1 ausgelassen. Von Sekunde 15 bis Sekunde 16.7 wird stummgeschaltet, bei 16.7 wieder lautgestellt, und von Sekunde 420 bis Sekunde 422 wird das Video übersprungen. Diese Aktionen werden ausgeführt, sobald der Abspieltimer die angegebenen Werte erreicht.

Wenn du eine EDL-Datei erstellen möchtest, dann benutze -edlout <filename>. Während der Wiedergabe kannst du i drücken. Es wird dann ein Eintrag erstellt, der an dieser Stelle 2 Sekunden überspringt. Du kannst dann mit einem Editor deiner Wahl die generierte EDL-Datei verfeinern.





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