Für den Aufbau des digitalen Videorecorder auf der Basis von Linux
und der VDR-Software reicht grundsätzlich ein PC mit
Minimalausstattung, bestückt mit einem Prozessor der PII-Klasse
und etwa 32 MByte RAM und natürlich mindestens einer DVB-Karte mit
MPEG2-Decoderchip. Ausserdem benötigt man eine auf das
ASTRA-Satellitensystem ausgerichtete digitaltaugliche Empfangsanlage
mit Universal-LNB. Die Bedienung kann vollständig per Fernbedienung
an Hand eines ins Bild eingeblendeten Menüs (OSD) erfolgen.
Aufnahmen von digitalen TV-Sendungen lassen sich komfortabel auf
der Basis der vom EPG (Electronic Programm Guide) übermittelten Daten
realisieren. Ebenfalls ist ein Videoschnitt um z. B. Werbeeinblendungen
in den digitalen Aufnahmen auszublenden möglich. Wie bei einer
digitalen Aufnahme nicht anders zu erwarten, ist die Bildqualität
der Wiedergabe hervorragend, da das MPEG2-Signal ohne weitere
Kompression 1:1 abgespeichert wird. 1 GByte Speicherplatz auf der
Festplatte reichen dabei für rund eine 1/2 Stunde Aufnahmedauer.
Die Ausgabe von Bild und Ton erfolgt im einfachsten Fall direkt
über den FBAS-Ausgang und die Stereo-Klinkenbuchse der DVB-Karte.
Der Vorteil dieser Realisierung auf PC-Basis liegt in der beliebigen
Erweiterbarkeit wie z. B. in diesem Fall mit der zusätzlichen Nutzung
als DVD-, VCD- und MP3-Player. Auch die Wiedergabe von Audio-CD's und
DivX ist möglich, ebenso das automatisierte Konvertieren von Aufnahmen
in das DivX-Format sowie das Erstellen von VCD's bzw. SVCD's.
Die Bedienung und Programmierung kann neben einer Fernbedienung
auch über ein lokales Netzwerk oder sogar per Internet erfolgen.
Das offene Konzept von VDR ermöglicht die Entwicklung zu einer
universellen Multimediazentrale fürs Wohnzimmer mit mehr
Möglichkeiten als es kommerzielle Fertiggeräte vermutlich
jemals bieten werden. Dahinter steckt der Gedanke von Open Source
und freier Software. Dies alles sollte Grund genug sein sich
einmal mit dem Betriebssystem Linux zu beschäftigen. Es lohnt sich!
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