Als Alternative zur dauerhaften Archivierung der VDR-Aufnahmen im
DivX-Format kann man diese auch zu SVCD's konvertieren, die sich auf
vielen preisgünstigen DVD-Playern problemlos abspielen lassen. Auch
die Wiedergabe mittels der VDR-Box ist möglich für den Fall, dass die
Prozessorleistung für DivX-Wiedergabe ein wenig zu dürftig ausfällt.
Zur Umwandlung der VDR-Aufnahmen in das benötigte MPEG2-Format für
SVCD's gibt es ein Tool mit der treffenden Bezeichnung tosvcd. Es
lassen sich bei Bedarf mannigfaltige Optionen wie z. B. zum Festlegen
der maximalen Anzahl der benötigten CDR's, der maximalen Größe der
Rohlinge, usw. übergeben. Eine Umrechnung auf die Auflösung von 480x576
findet automatisch statt. Abweichend vom Standard für SVCD's wird der
Ton aber mit einer Samplingfrequenz von 48 kHz statt 44,1 kHz erstellt.
Auf vielen DVD-Playern bereitet das aber keine Probleme beim Abspielen.
Es können auch gleich SVCD- und VCD-konforme Image-Dateien erstellt werden.
http://muse.seh.de/tosvcd/
Es wird installiert mit:
root@linux ~#
tar -xjvf tosvcd-0.9.tar.bz2
root@linux ~#
cd tosvcd-0.9
root@linux ~/tosvcd-0.9#
make
root@linux ~/tosvcd-0.9#
make install
|
Voraussetzung sind die installierten MJPEG-Tools.
http://mjpeg.sourceforge.net/
Die Installation des RPM-Paketes muss ggf. ohne Berücksichtigung
der Abhängigkeiten erfolgen:
root@linux ~#
rpm -ivh --nodeps mjpegtools-1.6.0-1.i386.rpm
|
Weiterhin wird VCDImager benötigt um automatisch die Images zu erstellen,
welche den gültigen Spezifikationen für VCD bzw. SVCD entsprechen.
http://www.vcdimager.org
Hier wird ebenfalls das geeignete RPM-Paket für die Installation gewählt:
root@linux ~#
rpm -ivh vcdimager-0.7.12-1.i386.rpm
|
Zusätzlich braucht man noch für weitere Schritte wie die Erstellung eines
Startmenüs für die fertigen SVCD's das Paket Netpbm.
http://sourceforge.net/projects/netpbm/
Bei der Installation lassen sich zunächst die Voreinstellungen übernehmen.
root@linux ~#
tar -xzvf netpbm-10.9.tgz
root@linux ~#
cd netpbm-10.9
root@linux ~/netpbm-10.9#
./configure
root@linux ~/netpbm-10.9#
make
root@linux ~/netpbm-10.9#
make package
root@linux ~/netpbm-10.9#
./installnetpbm
|
Beim abschließenden Schritt wird für den "install prefix" der Pfad
"/usr" gewählt und die weiteren Default-Werte lässt man unverändert.
Zwar ist es auch mit dem Tool tosvcd möglich direkt Images von SVCD's
zu erstellen, doch haben diese den Nachteil, dass diese kein Menü
haben und der Wechsel häufig Mitten in einer Szene oder gar einem
Dialog erfolgt. Ausserdem besteht beim Abspielen mit VDR das Problem
durch lückenhafter Wiedergabe am Anfang und Ende einer SVCD. Hier kann
ein Vor- und Abspann Abhilfe schaffen. Ein entsprechendes Konzept
mit den passenden Skripten findet sich hier:
http://www.mannitec.de/SVCD.htm
Für die Zwischenspeicherung der temporären Dateien und der fertig
gestellten Images habe ich ein Unterverzeichnis unter der
Video-Partition vorgesehen. Nur hier kann ich auf meinem VDR-Rechner
genügend freien Speicherplatz bereit stellen. Das Verzeichnis muss
erstellt und mit den notwendigen Zugehörigkeiten versehen werden:
root@linux ~#
mkdir /video/mpeg
root@linux ~#
chown vdr:vdrdaem /video/mpeg
|
Bei diesem Konzept ist erst einmal die gewünschte Aufnahme mit der
Schnittfunktion des VDR von Werbung zu befreien und der Schnitt mit
der Taste "2" einzuleiten. In dieser bereits geschnittenen Version
werden die Anfangs- und Ende-Markierungen für die Aufteilung der
Aufnahme auf die einzelnen CD-Roms sinnvoll bei einem Szenenwechsel
gesetzt. Es sollten etwa 40 Minuten Filmlänge auf einen
80-Minuten-Rohling passen. Für die weiteren Verarbeitung werden diese
Schnittpunkte in der Datei marks.vdr automatisch beachtet, sodass
es an dieser Stelle nicht mehr nötig ist den Schnitt mit der Taste
"2" zu beenden. Wenn man im Auswahlmenü der Aufzeichnungen diesen
Eintrag markiert, wird mit dem anschließenden Drücken der Taste "1"
diese Aufnahme der Liste mit den zu konvertierenden Aufnahmen in der
Datei toconvert.txt hinzu gefügt. Dazu dient eine entsprechende
Zeile in der Datei reccmds.conf.
Todoliste ergänzen? : /usr/local/bin/todolist.sh
Das hier aufgerufene Skript namens todolist.sh muss noch erstellt
todolist.sh |
#!/bin/bash
TODOLIST=/video/toconvert.txt
[ `echo $1 >> ${TODOLIST}` ] && echo "Fehler mit der TODOLIST ${TODOLIST}!!!"
|
und anschließend ausführbar gemacht werden.
root@linux ~#
chmod +x /usr/local/bin/todolist.sh
|
Das eigentliche Konvertieren startet man aus dem Befehls-Menü des OSD
heraus. Dazu ist eine entsprechende Zeile in der commands.conf zu
ergänzen.
commands.conf |
run conversion : if [ `ps -ef | grep -e "/svcd.sh"| grep -c -v grep` -eq 0 ];
then at now -f /usr/local/bin/tosvcd.sh && echo "conversion
gestartet";else echo "Läuft schon";fi
status conversion : [ -f /video/mpeg/status ] && cat /video/mpeg/status;
[ -f /video/mpeg/TOSVCD.log ] && cat /video/mpeg/TOSVCD.log
|tr "\r" "\n"|tail -1
view jobs : cat /video/toconvert.txt|cut -c1-38
clear jobs : rm -f /video/toconvert.txt && echo "clean"
list /video/mpeg : cd /video/mpeg; du -sk */*.mpg |cut -c1-38
|
Es sind hier noch weitere Zeilen zum Überwachen der Vorgänge
enthalten.
Auch das hier aufgerufene Skript namens tosvcd.sh muss noch
erstellt werden.
tosvcd.sh |
#!/bin/bash
nice -n 19 /usr/local/bin/svcd.sh
|
Es muss ebenfalls ausführbar sein.
root@linux ~#
chmod +x /usr/local/bin/tosvcd.sh
|
Die eigentliche Arbeit, bestehend aus dem Erstellen der
SVCD-konformen MPGE2-Files in der passenden Länge, erledigt
das Beispielskript svcd.sh von obiger Site. Es wird ebenfalls
aus den in der summary.vdr enthaltenen EPG-Daten zum Film
automatisch ein Startmenü generiert. Ein für meine Verhältnisse
angepasstes Skript habe ich hier abgelegt: svcd.sh
Zudem braucht man für das Erstellen der fertigen Images noch ein
weiteres Skript namens vcdbatch.sh. Für meine Zwecke habe ich das
Beispielskript ebenfalls ein wenig ändern müssen. Ich lasse es
ausserdem direkt im Anschluss aus dem vorhergehenden Skript
starten. Meine Variante des Skripts liegt hier: vcdbatch.sh
Beide Scripte müssen ausführbar gemacht werden.
root@linux ~#
chmod +x /usr/local/bin/svcd.sh
root@linux ~#
chmod +x /usr/local/bin/vcdbatch.sh
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Die kurzen MPEG-Dateien, welche als Vor- und Abspann dienen
sollen, müssen hierfür im Verzeichnis /video/mpeg als intro.mpg
und outtro.mpg vorhanden sein.
Man sollte natürlich darauf achten, dass die automatische
Abschaltung des VDR-Rechners für die Dauer der Konvertierung
deaktiviert ist, da die Umwandlungen in der Regel längere Zeit
in Anspruch nehmen.
Stilecht brennt man die fertigen Images dann mit Linux und der
freien Software CDRDAO auf Rohlinge. Es lassen sich die Images
aber auch z. B. per Samba auf Windows-Rechner exportieren und
dann mit Sharewareprogrammen wie CDRWin bzw. FireBurner brennen.
Grundsätzlich lassen sich die erzeugten Images auf der Basis der
Cuesheets auch mit Nero verarbeiten.
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