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Dokument Dokumentation zu Kmail - Abschnitt 2 Revision: 1.1.2.10
Autoren:  KDE-Dokumentations-Team,  Alexander Fischer
Formatierung:  Axel Gross
Lizenz:  GPL
 

2 KMail verwenden


2.1 Das Hauptfenster

Das Hauptfenster erscheint nach dem Start von KMail. Es ist in drei Bereiche unterteilt:


2.1.1 Ordnerbereich (links)

Dieser Bereich enthält die Liste Ihrer Nachrichtenordner (andere Programme nennen das eventuell auch Postfächer). Ein Ordner wird durch Klicken mit der Maus ausgewählt. Die Nachrichten, die er enthält, werden dann im Vorspannbereich angezeigt. Der Ordnerbereich kann als eine kurze Ansicht, die nur einen kleinen Bereich des Fensters benutzt, oder eine lange Ansicht, die die gesamte linke Seite des Fensters benutzt und daher mehr Ordner gleichzeitig aufnehmen kann, angezeigt werden. In "Erscheinungsbild/Layout" in dem Dialog "Einstellungen" -> "KMail einrichten..." kann zwischen beiden Ansichten umgeschaltet werden. Nähere Informationen über Benutzung der Ordner bekommen Sie im Kapitel Nachrichtenordner.




2.2 Vorspannbereich (oben rechts)

In diesem Bereich werden Informationen (Status der Nachricht, Absender, Betreff und Absendedatum, optional Größe und Bewertung) über die Nachrichten im ausgewählten Ordner angezeigt. Wenn Sie auf einen Vorspann ("Header") klicken, wird die dazugehörige Nachricht ausgewählt und im Nachrichtenbereich angezeigt. Man kann mehrere Nachrichten auswählen, indem man beim Klicken die Strg-Taste gedrückt hält. Um Nachrichten zu sortieren, klickt man einfach auf das Feld in der Kopfzeile der Spalte, nach der man sortieren will. Klickt man mehrmals hintereinander auf dieselbe Spalte, wird die Sortierrichtung zwischen Aufwärts und Abwärts umgeschaltet.



2.3 Nachrichtenbereich (unten rechts)

Dieser Bereich zeigt die ausgewählte Nachricht an. Anhänge erscheinen als Symbole oder eingebettet in der Nachricht. Die Darstellung ist abhängig von der Auswahl unter "Ansicht" -> "Anhänge". Sie können den Text seitenweise mit den Tasten Bild hoch und Bild runter, oder zeilenweise mit den Pfeiltasten Aufwärts und Abwärts durchlaufen. Um zu einer anderen Nachricht zu gelangen, ohne die Maus benutzen zu müssen, kann man Tastenkürzel verwenden.



2.4 Tastenzuordnung

Folgende Tastenkürzel können im Hauptfenster verwendet werden:

Tastenzuordnungen Aktion
Leertaste Scrollt in der gewählten Nachricht nach unten oder geht zur nächsten ungelesenen Nachricht, falls Sie schon am unteren Rand sind.
Pfeil Rechts Taste oder N Wechselt zur nächsten Nachricht im aktuellen Ordner.
Pfeil Links Taste oder P Wechselt zur vorigen Nachricht im aktuellen Ordner.
+ Wechselt zur nächsten ungelesenen Nachricht in diesem Ordner.
- Wechselt zur vorigen ungelesenen Nachricht in diesem Ordner.
Strg++ Wechselt zum nächsten Ordner mit ungelesenen Nachrichten.
Strg+- Wechselt zum vorigen Ordner mit ungelesenen Nachrichten.
Strg+Pfeil links Bewegung aufwärts in der Ordnerliste. Um in einen Ordner zu wechseln, muss man Strg+Leertaste betätigen.
Strg+Pfeil rechts Bewegung abwärts in der Ordnerliste. Um in einen Ordner zu wechseln, muss man Strg+Leertaste betätigen.
Strg+Leertaste Wechselt in den aktuellen Ordner, also den Ordner, den man mit Hilfe der Tasten Strg+Pfeil links und Strg+Pfeil rechts ausgewählt hat.
Shift+Pfeil links und Shift+Pfeil rechts Wählt beginnend mit der aktuellen Nachricht Nachrichten in der Nachrichtenliste aus.


2.5 Nachrichten erstellen

Im Fenster zum Nachricht erstellen kann man neue Nachrichten schreiben. Es kann über "Nachricht" -> "Neue Nachricht..." oder über das Symbol "Neue Nachricht" des Hauptfensters aufgerufen werden.


2.5.1 Eine Nachricht schreiben

Um eine Nachricht zu erstellen, muss man die entsprechenden Felder im Fenster zum Nachricht erstellen ausfüllen. Im Ansicht-Menü kann man die anzuzeigenden Vorspannfelder auswählen. Neben dem Feld "Identität " befindet sich das Ankreuzfeld Beibehalten. Markiert man dieses Feld, so wird die aktuelle Identität die Standardidentität für alle zukünftig erstellten neuen Nachrichten.

Für die Erstellung der Nachricht gibt es eine Reihe von Abkürzungen. Die Knöpfe neben den Feldern "An:", "Kopie:" und "Blindkopie:" ermöglichen die Auswahl von Adressen direkt aus dem Adressbuch.

Wenn Sie anfangen eine Adresse in das Feld "An:", "Kopie:", "Blindkopie:" einzugeben, wird ein Ausklappmenü erscheinen, welches entsprechende Adressen anbietet, welche Sie vor Kurzem benutzt haben, oder die in Ihrem Adressbuch vorhanden sind. Man kann dieses automatische Ausklappmenü deaktivieren, indem man mit der rechten Maustaste auf das Feld klickt und einen andere Vervollständigungsmodus auswählt.

Wann immer Sie mehr als einen Empfänger in einem der Felder eingeben wollen, trennen Sie diese bitte mit einem Komma. Sie müssen abhängig von der Systemkonfiguration u.U. vollständige Adressen (also benutzer@domain.de) auch für lokale Benutzer angeben.

Wenn die Nachricht fertig geschrieben ist, klickt man auf das Symbol Senden, um die Nachricht sofort zu versenden, oder In Postausgang, um die Nachricht in den Ordner Postausgang zu stellen. Falls die Nachricht noch nicht fertig ist, kann man im Menü "Nachricht" -> "In Entwürfe-Ordner speichern" auswählen. Falls man eine Nachricht verschlüsselt oder digital signiert versenden möchte, muss man das Symbol "Nachricht verschlüsseln" bzw. "Nachricht signierten" in der Werkzeugleiste auswählen.

Falls man mindestens eines der Verschlüsselungsmodule installiert hat, kann man für Signierungen/Verschlüsselungen zwischen der eingebauten OpenPGP-Unterstützung und dem Modul wählen. Falls man Klartextnachrichten oder eingebettete verschlüsselte Nachrichten senden möchte, kann man die eingebaute Unterstützung verwenden. Für signierte oder verschlüsselte Nachrichten mit Anhängen sollte man eines der Krypto-Module verwenden. Die eingebaute OpenPGP-Unterstützung kann Anhänge nicht signieren oder verschlüsseln.



2.5.2 Dateien anhängen (Attachments)

Folgende Möglichkeiten gibt es, Dateien an eine Nachricht anzuhängen:

  • Klicken Sie auf "Datei anhängen" (Büroklammer) und wählen Sie die Datei, die Sie anhängen wollen. Ziehen Sie eine Datei mit der Maus von der Arbeitsfläche oder einem Verzeichnis in das Fenster zum Erstellen der Nachrichten und lassen Sie sie dort fallen.
  • Wählen Sie einen Punkt aus dem Menü Anhängen.

Wenn eine Datei angehängt wurde, erscheint diese im Anhang-Bereich am unteren Ende des 'Nachricht erstellen'-Fensters. Sie können eine angehängte Datei wieder entfernen, speichern oder die Eigenschaften ändern, indem auf die Nachricht mit der rechten Maustaste klicken und im angezeigten Menü "Entfernen", "Speichern" oder "Ansicht" wählen.

Der Eintrag "Eigenschaften..." öffnet den Dialog "Nachrichtenteil-Eigenschaften". Das erste Feld enthält den MIME-Typ des Anhangs. Es wurde wie das Feld "Name" automatisch mit einem geeigneten Wert gefüllt. Der MIME-Typ kann manchmal falsch sein. Sie können ihn dann selbst eintippen, oder aus einer Liste den korrekten Typ wählen. Sie können auch noch eine Kodierungsmethode auswählen (normalerweise ist der Standardwert in Ordnung). Man kann Automatische Anzeige vorschlagen auswählen, um den Empfänger die automatische Anzeige dieses Nachrichtenteils in der Nachrichtenvorschau anstelle des Standardsymbols vorzuschlagen.

Sie können auch PGP/GnuPG Schlüssel anhängen, indem Sie die entsprechende Option aus dem Anhängen-Menü auswählen. Angehängte PGP-Schlüssel werden wie angehängte Dateien behandelt.

Warnung: Bei Verwendung der eingebauten OpenPGP-Unterstützung können Anhänge nicht verschlüsselt werden. Sollen Anhänge verschlüsselt werden, muss man zunächst ein Verschlüsselungsmodul installieren und einrichten.



2.5.3 Die Nachricht auf Rechtschreibfehler überprüfen

Um die Rechtschreibung Ihrer Nachricht zu überprüfen benutzen Sie "Extras" -> "Rechtschreibung...". KMail benutzt KSpell um die Rechtschreibung zu überprüfen. Das ist die KDE Oberfläche für ispell oder aspell. Bitte beachten Sie, dass das Rechtschreibprogramm über "Einstellungen" -> "Rechtschreibprüfung..." zuerst eingerichtet werden muss.




2.6 Nachrichtenordner

Nachrichtenordner sind nützlich, um Ihre Nachrichten zu organisieren. Standardmäßig werden alle Nachrichtenordner im Verzeichnis Mail, das in Ihrem Persönlichen Verzeichnis erstellt wird, gespeichert. Beim ersten Start von KMail werden die Ordner Posteingang, Postausgang, Gesendete Nachrichten, Mülleimer und Entwürfe automatisch angelegt. Diese Ordner haben spezielle Funktionen:

  • Posteingang: Hier legt KMail Ihre neu abgeholten Nachrichten ab.
  • Postausgang: Hier werden Nachrichten zwischengespeichert, die für den Versand bestimmt sind. Man sollte hierhin keine Nachrichten verschieben, sondern statt dessen das Symbol Senden im Fenster Nachricht erstellen verwenden.
  • Gesendete Nachrichten: Enthält Kopien von allen versandten Nachrichten.
  • Mülleimer: Enthält alle Nachrichten, die Sie in den Mülleimer verschoben haben.
  • Entwürfe: Enthält Nachrichten, die Sie angefangen dann in diesem Ordner gespeichert anstatt abgesandt haben.

Möglicherweise genügen Ihnen die Ordner, die standardmäßig erstellt werden. Eventuell werden Sie aber mehr Ordner brauchen, um Ihre Nachrichten zu organisieren. Um einen neuen Ordner zu erstellen, wählen Sie "Ordner" -> "Neuer Ordner...". Der Dialog Ordner-Eigenschaften fragt daraufhin die notwendigen Informationen ab. Wenn Sie die Einstellungen eines Ordners ändern wollen, müssen Sie ihn im Ordnerbereich auswählen und dann "Ordner" -> "Eigenschaften..." wählen.

Um Nachrichten von einem Ordner in einen anderen zu verschieben, wählen Sie diese aus und drücken dann die Taste M oder wählen Sie "Nachricht" -> "Verschieben" danach geben Sie den gewünschten Zielordner an. Alternativ können Sie die Nachrichten auch mit der Maus aus dem Vorspannbereich auf den gewünschten Ordner in der Liste ziehen.

Wenn Sie alle Nachrichten eines Ordners entfernen wollen, wählen Sie diesen aus und wählen Sie "Ordner" -> "Alle Nachrichten in den Mülleimer verschieben". Um einen Ordner und alle Nachrichten zu entfernen, kann man "Ordner" -> "Ordner entfernen" auswählen.



2.7 Ordner-Eigenschaften

Der Dialog Eigenschaften des Ordners erlaubt neben Umbenennen und Verschieben die Angabe aller anderen Eigenschaften des Ordners. Die meisten Eigenschaften sind nur für eigene Ordner und nicht für Standardordner wie inbox usw. verfügbar. Standardordner können auch nicht verschoben oder umbenannt werden.

Man kann einen Ordner zu einem Unterordner manchen, indem man den übergeordneten Ordner im Feld Gehört zu auswählt.

Der Abschnitt Ordner-Symbole erlaubt die Auswahl von eigenen Symbolen zur Darstellung in der Ordnerliste.

Weitergehende Informationen zum Mailbox-Format findet man im Abschnitt Ordnerformat.

Wenn dieser Ordner einer Mailingliste zugeordnet werden soll, kann man diese unter Dazugehörige Mailingliste auswählen. Dadurch wird es möglich, den Menüeintrag "Nachricht" -> "An Mailingliste antworten..." zu verwenden. Es erstellt eine Antwortnachricht, bei der im Feld "An:" bereits die Mailingliste eingetragen wird (damit wird also das Feld "Antwort-An" der beantworteten Nachricht ignoriert). Eine zweite Möglichkeit ist, in der Ordnerliste mit der mittleren Maustaste zu klicken, um eine Nachricht an die zugehörige Mailingliste zu erstellen.

Im Abschnitt Verfallsdatum für alte Nachrichten (abhängig von den Einstellungen im Abschnitt Ordner im Einrichtungsdialog von KMail) oder über "Datei" -> "Verfallsdatum" für alle Ordner aktivieren kann man die automatische Löschung alter Nachrichten beim Verlassen von KMail veranlassen.

Warnung: Verfallene Nachrichten werden gelöscht. Sie werden nicht in den Mülleimer verschoben. Daher sollte man diese Einstellung mit Bedacht einsetzen.

Im Abschnitt Identität kann man die Standardidentität für neue Nachrichten festlegen. Für Antworten auf Nachrichten wird standardmäßig dennoch die im Feld "An:" angegebene Adresse verwandt, falls eine entsprechende Identität existiert.

Mit Absender/Empfänger anzeigen kann man die sichtbaren Spalten des Vorspannbereiches ändern. Das ist nützlich, falls man einen Ordner zur Speicherung von eigenen versandten Nachrichten nutzen will.



2.8 Ordnerformat

Ein Nachrichtenordner kann entweder im mbox- oder im maildir-Format gespeichert werden. Das mbox-Format speichert alle Nachrichten eines Ordners in einer einzigen Datei, während das maildir-Format für jede Nachricht eine eigene Datei verwendet. Aus diesem Grund wird das standardmäßig verwendete maildir-Format als robuster allerdings auf manchen Systemen langsamer erachtet. Im Zweifelsfall sollte man das maildir-Format auswählen.

Hinweis: Momentan gibt es keine Funktion in KMail zur automatischen Konvertierung zwischen beiden Formaten - man kann aber einfach alle Nachrichten aus einem alten mbox-Ordner in einen neuen maildir-Ordner verschieben.



2.9 Nachrichtenfilter

Wenn Sie KMail eine Weile benutzt haben, haben Sie vielleicht Probleme neue Nachrichten in Ihrem Posteingang auszusortieren. Filter erlauben es Ihnen, automatisch bestimmte Aktionen auf eingehende Nachrichten anzuwenden oder manuell auf ausgewählte Nachrichten in einem Ordner.

Hinweis: Die in diesem Abschnitt beschriebenen Filter werden angewandt, nachdem die Nachrichten vom Server heruntergeladen wurden. Falls man Nachrichten auf dem Server filtern möchte, findet man Informationen unter Pop-Filter.

Filter bestehen aus Suchmustern, deren Regeln bestimmen, ob der Filter auf eine Nachricht angewendet werden soll und welche Aktionen ausgeführt werden sollen. Lesen Sie mehr zu Suchmustern und Filteraktionen in den folgenden Unterabschnitten.

Anmerkung: Filter werden der Reihe nach abgearbeitet beginnend mit dem ersten Filter in der Liste. Der erste Filter, dessen Muster passt wird ausgeführt. Sie können wählen, ob nachstehende Filter ebenfalls angewendet werden sollen, oder ob das Anwenden von Filtern für diese Nachricht angehalten werden soll.

Normalerweise werden Filter auf eingehende Nachrichten angewandt, aber sie können ebenso auf gesendete Nachrichten, einzelne oder mehrere Nachrichten angewandt werden. Dazu wählen Sie die Nachrichten in der Nachrichtenliste aus, die Sie filtern wollen, und drücken Sie Strg+J , oder wählen Sie "Nachrichten" -> "Filter anwenden". Beachten Sie, dass alle Filter, die im Filter-Dialog für manuelle Filterung vorgesehen sind, auf diese Nachrichten angewandt werden.



2.10 Schnelle Filtererstellung

Es gibt zwei Möglichkeiten Filter anzuwenden. Die schnelle Methode benutzt "Extras" -> "Filter anlegen". Dies wird den Filter Dialog mit einem neuen Filter aufrufen, dessen erste Regel und Aktion (Verschieben in Ordner) gesetzt sind. In vielen Fällen müssen Sie nur noch einen Ordner auswählen, in den die Nachricht verschoben werden soll, aber Sie können den Filter natürlich einstellen wie Sie möchten.

Das Interessante an dieser Methode ist, dass das Anlegen eines Filters für eine Mailing-Liste alles versuchen wird, um ein Kriterium zu finden, das eine Nachricht, die zu dieser Liste gehört, eindeutig identifiziert. Falls dies gelingt, wird der wahrscheinliche Name der Liste in "Extras" -> "Filter anlegen" -> "Nach Mailing-Liste filtern..." eingefügt.

Die zweite Methode ist, einen Filter manuell durch Aufruf von "Einstellungen" -> "Filter einrichten..." zu erzeugen. Der Filter-Dialog wird im folgenden Abschnitt detailliert beschrieben.



2.11 Der Filter-Dialog

Dieser Dialog erlaubt es Ihnen Ihre Liste mit Filtern zu verwalten und zu ändern.

Man kann ihn durch "Extras" -> "Filter anlegen..." oder durch "Einstellungen" -> "Filter einrichten" aufrufen. Dieser Dialog ist in vier Hauptteile getrennt.


2.11.1 Vorhandene Filter:

Diese Gruppe enthält eine Liste mit Filtern und Aktionsknöpfen um Filter zu ändern. Filter können hinzugefügt werden, in der Liste nach oben oder unter verschoben werden, oder gelöscht oder umbenannt werden. Wenn Sie einen Filter in der Liste auswählen, werden seine Eigenschaften in der rechten Hälfte des Dialogs angezeigt.



2.11.2 Filterkriterien:

In dieser Gruppe können Sie die Muster ändern, denen eine Nachricht entsprechen muss, damit der Filter auf sie anspricht. Sie können hier auch auswählen, ob alle Muster zutreffen müssen, oder ob es reicht, wenn eines der Muster passt. Sehen Sie dazu auch Suchmuster weiter unten für eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Regeltypen.

Sie können "Mehr" klicken um eine zusätzliche (leere) Filterregel zu erhalten, falls Sie komplexere Muster festlegen wollen. Oder wählen Sie "Weniger" um die letzte Regel zu entfernen. "Löschen" löscht das Muster, also es werden alle bis auf zwei Regeln vom Bildschirm entfernt und diese werden zurückgesetzt. Ungültige oder leere Regeln werden nicht ausgewertet.



2.11.3 Filter Aktionen:

In dieser Gruppe können Sie die Liste der Aktionen, die auf Nachrichten angewendet werden, die dem Suchmuster entsprechen ändern. SieheFilteraktionen weiter unten für eine genauer Beschreibung jedes Aktionstyps.

Man kann auf "Mehr" klicken, um eine neue leere Filteraktion zu bekommen, falls man mehr als eine Filteraktion benötigt, und auf "Weniger", um die letzte Aktion zu entfernen. Zurücksetzen löscht die Liste, entfernt also alle bis auf die letzte Aktion und setzt diese zurück. Ungültige oder leere Aktionen werden nicht ausgeführt.



2.11.4 Erweiterte Filter-Einstellungen

In diesem Abschnitt können einige Einstellungen zur Verfeinerung des Filters geändert werden.

Mit Hilfe der ersten Zeile von Ankreuzfeldern können Sie auswählen, auf welche Nachrichten der entsprechende Filter angewandt wird. Eine Markierung bei Eingehende Nachrichten zeigt, dass der Filter auf gerade ankommende Nachrichten angewandt werden soll (also bei Aufruf von Nach E-Mail sehen). Eine Markierung bei Versendete Nachrichten gilt entsprechend für gesendete Nachrichten (genauer gesagt: nach dem Senden), und eine Markierung bei manuelle Filterung zeigt, ob dieser Filter bei manueller Filterung (also über "Nachricht" -> "Filter anwenden") angewandt werden soll.

Anmerkung: Filter werden automatisch benannt, wenn man sie nicht explizit durch Klicken auf den Knopf Umbenennen benennt. Der Dialog nimmt an, das die automatische Benennung verwendet werden soll, solange der Filtername mit "<" beginnt.

Anmerkung: Klickt man auf "OK" oder "Anwenden", werden nur gültige Filter in den internen Filter-Manager übernommen.

Ein Filter ist ungültig, wenn die Filterbedingungen nur leere Regeln enthalten oder die Liste der Aktionen leer ist. Genauso werden leere Regeln und Aktionen von der Liste der Filterbedingungen und Aktionen entfernt, bevor der Filter gespeichert wird.



2.11.5 Filterbedingungen

Die häufigste Verwendung von Filtern stellen Filter nach dem Absender der Nachricht dar. Das kann durch Auswahl von From erreicht werden. Für eine Mailingliste könnte man "Empfänger" verwenden. Es gibt aber auch andere Kriterien für Filter. Hinweis: Alle Suchkriterien machen keinen Unterschied zwischen Groß- und Kleinschreibung:

Nachricht Durchsucht die gesamte Nachricht (also Vorspann, Nachricht und Anhänge, falls vorhanden).
Nachrichtentext Durchsucht den Nachrichtentext.
Feld im Vorspann Durchsucht den Vorspann der Nachricht.
Empfänger Durchsucht die Vorspannfelder "An" und "Kopie".
Größe Setzt eine Unter- und Obergröße für die Nachricht fest.
Alter in Tagen Setzt obere und untere Grenze für das Alter einer Nachricht.
Irgendein anderer Name Durchsucht des Vorspann-Feld, das durch diesen Namen angegeben ist.


2.11.6 Filter Aktion

Die häufigste Anwendung für Filter ist die Einsortierung von eingehenden Nachrichten in verschiedene Eingangsverzeichnisse. Das kann durch verschieben in Ordner erreicht werden. Folgende Aktionen sind möglich:


2.11.6.1 Verschieben nach

Verschiebt Nachrichten in einen anderen Ordner. Sie können derzeit keine IMAP Ordner als Ziel benutzen.



2.11.6.2 Identität setzen

Diese Aktion setzt Ihre Identität für die Antwort auf diese Nachricht fest.



2.11.6.3 markieren als

Dies erlaubt es, eine Nachricht als gelesen oder wichtig (markiert) aber auch als weitergeleitet, beantwortet usw. zu kennzeichnen.



2.11.6.4 Versandart setzen

Diese Aktion setzt die Versandart (z.B. SMTP) für die Antwort auf diese Nachricht fest.



2.11.6.5 Antwortadresse festlegen

Diese Aktion ändert das Feld Antwortadresse dieser Nachricht. Das kann für eine Mailingliste sinnvoll sein, da diese automatisch eine Antwortadresse einsetzen.



2.11.6.6 weiterleiten an

Leitet die Nachricht an einen anderen Empfänger weiter.



2.11.6.7 zurückschicken

Versucht die Nachricht als unzustellbar an den Absender zurückzusenden.

Warnung: Dies wird nur funktionieren, wenn die Absenderadresse korrekt gesetzt ist. Für die meiste Werbepost ist diesnicht der Fall.



2.11.6.8 Zustellung bestätigen

Versucht eine Nachricht zum Absender zurückzusenden, um ihn zu benachrichtigen, dass die Mail angekommen ist, falls dieser eine solche angefordert hat.

Mit dieser Aktion kann ausgewählt werden, wer von Ihnen eine Zustellungsbestätigung erhält. Obwohl man den Versand einer Zustellungsbestätigung im Dialog KMail einrichten... (Karteikarte Sicherheit) global aktivieren kann, ist es empfehlenswert, nicht jedem eine solche Bestätigung zu senden, da ansonsten Versender von Werbepost eine leichte Kontrolle haben.



2.11.6.9 Befehl ausführen

Führt ein Programm aus, verändert aber nicht die Nachricht. Der gesamte Pfad zum Programm muss angegeben werden. KMail wird bis zur Beendigung dieses Programms blockiert. Man kann dem Programm Nachrichtenteile übergeben: %0, %1 usw. stehen für Dateien, die die Nachrichtenteile repräsentieren. Für übliche Nachrichten steht %0 für den Nachrichtentext, %1 für den ersten Anhang und so weiter. Zusätzlich wird die gesamte Nachricht über den Standardeingabe stdin dem Programm übergeben.

Warnung: Das funktioniert bisher nur für Nachrichten, die mindestens einen Anhang haben. Nicht einmal %0 funktioniert ansonsten!

Tipp: Man kann hier beliebig komplexe Shell-Befehle verwenden, da KMail diese in einer Subshell ausführt. Daher funktioniert sogar (mit Einschränkungen) dieser Befehl:

user@linux ~$ uudecode -o $(mktemp kmail-uudecoded.XXXXXX) && echo $'\a'


2.11.6.10 durch Programm leiten

Das leitet die Nachricht durch ein Programm. Wenn das Programm eine Ausgabe liefert, wird die gesamte Nachricht durch die erzeugte Ausgabe (einschließlich des Vorspanns) ersetzt. Wenn das Programm keine Ausgabe liefert, wird die Nachricht nicht verändert. Der volle Programmpfad muss angegeben werden.

Warnung: Diese Aktion muss mit Vorsicht eingesetzt werden, da man leicht seine Nachrichten zerstören kann, wenn das Filterprogramm nur Müll oder zusätzliche Zeilen zurückgibt.



2.11.6.11 Vorspann entfernen

Entfernt alle Vorspannfelder mit dem angegebenen Namen aus der Nachricht. Das ist nützlich, um ungewünschte "Antwortadressen" zu entfernen.



2.11.6.12 Vorspann hinzufügen

Wenn noch kein Vorspannfeld dieses Namens existiert, wird eines hinzugefügt. Existiert bereits eines, wird dessen Inhalt überschrieben. Gibt es bereits mehrere Vorspannfelder dieses Namens (z.B. "Received:"-Vorspann) wird ein zufällig ausgewähltes überschrieben und die Anderen nicht verändert. Das ist eine bekannte Einschränkung. Man kann diesen Filter mit dem Filter Vorspann entfernen kombinieren, um sicher zu stellen, dass nur eine Vorspannzeile vorhanden ist.



2.11.6.13 Vorspann neu schreiben

Liest das bisherige Vorspannfeld, verändert seinen Inhalt und schreibt diesen veränderten Inhalt. Der Suchtext ist immer ein regulärer Ausdruck mit Unterscheidung der Klein-/Großschreibung. Der Ersetzungstext wird wörtlich eingefügt, außer den Sonderzeichen \n, $n und ${nn}, wobei n für eine positive (mit Ausnahme der dritten Form einziffrige) Zahl oder 0 steht. Diese Sonderzeichen verweisen zurück auf Teiltexte in Anführungszeichen, die im Suchtext vorkamen. Analog zur add header Aktion bestehen auch hier Einschränkungen.




2.11.7 Beispiele für Filter

Wenn man in der Mailingliste für KDE-Benutzer eingetragen ist, könnte man einen extra Ordner für Nachrichten aus dieser Liste erstellen (er könnte z.B. KDE-Benutzer heißen) und einen Filter benutzen, um automatisch von dieser Liste eingehende Nachrichten in diesen Ordner zu verschieben. Hier ist eine Beschreibung, wie man einen solchen Filter erstellt:


2.11.7.1 Prozedur 1: Eine Mailingliste herausfiltern

Wenn "Extras" -> "Filter anlegen" -> "Nach Mailingliste filtern..." die Mailingliste identifizieren kann, erscheint der Name der Liste im Menüeintrag. Im Beispiel funktioniert es und ein Filter mit dem Eintrag "X-Mailing-List gleich kde@lists.netcentral.net" wird erzeugt. Man kann den gewünschten Zielordner aus dem Auswahlfeld der Gruppe Filteraktionen auswählen und der Filter ist fertig.

Falls das nicht funktioniert, überlegen Sie sich einen eindeutigen Weg zum Identifizieren der Nachrichten, die Sie filtern wollen. Das (beinahe) eindeutige Kennzeichen der Nachrichten aus der Liste für KDE Benutzer ist, dass die Felder "An:" oder "Kopie:" immer 'kde@lists.netcentral.net' enthalten. Diese Identifikation versagt bei "cross-posted" Nachrichten.

Man wählt "Einstellungen" -> "Filter einrichten...".

Wählen Sie Neu, um einen leeren Filter zu erzeugen. Er erscheint als Unbenannt.

Im Bereich Filterkriterien wählen Sie Empfänger aus der ersten Auswahlliste und enthält aus der zweiten Liste. In das Textfeld geben Sie kde@lists.netcentral.net ein.

Wechseln Sie in den Bereich Filteraktionen und wählen Sie Verschieben in Ordner aus der ersten Auswahlliste. Es erscheint daraufhin eine neue Auswahlliste, die die möglichen Ordner enthält. Wählen Sie den Ordner, in den Sie die Nachrichten übertragen möchten, falls sie den Filterkriterien entsprechen. In diesem Beispiel würden Sie den Ordner KDE-Generalwählen.

Vielleicht brauchen Sie kompliziertere Kriterien, um Ihre Nachrichten zu filtern. So könnten Sie z.B. nur Nachrichten aus der KDE Benutzerliste speichern wollen, die von Ihrem Freund Martin Mustermann mm@irgendwo.de geschrieben wurden. Hier kommen die restlichen Filterkriterien ins Spiel:



2.11.7.2 Prozedur 2: Den Filter erweitern

Öffnen Sie das Fenster Filterregeln und wählen Sie den gerade erstellten Filter aus.

Da Sie alle Nachrichten filtern wollen, die kde@lists.netcentral.net im Feld "An:" oder "Kopie:" haben und die von Martin Mustermann sind, wählen Sie den Auswahlknopf Trifft auf alle Folgenden zu.

Gehen Sie jetzt zum zweiten Filterkriterium und wählen Sie folgendes aus den Auswahllisten aus: "From und enthält". Im Eingabefeld geben Sie dann mm@irgendwo.com ein.

Sie haben nun einen Filter, der alle Nachrichten von Martin.Mustermann@Irgendwo.de aus der KDE-Benutzerliste überträgt.




2.11.8 Filter zum Herunterladen

Filter zum Herunterladen können verwendet werden, um Nachrichten eine POP-Server vor dem vollständigen Herunterladen anzuwenden. Man kann auf diese Weise das Herunterladen von großen Nachrichten verhindern und somit Zeit sparen.

Im Einrichtungsdialog des POP-Kontos kann man Filter zum Herunterladen durch Markierung des Ankreuzfeldes Nachrichten filtern, falls sie die angegebene Größe überschreiten aktivieren. Danach kann man eine maximale Nachrichtengröße festlegen. Alle Nachrichten, die diesen Grenzwert überschreiten, werden durch die Filterregeln gefiltert. Falls keine der Regeln zutrifft, wird für die Nachrichten ein Bestätigungsdialog angezeigt und somit das weitere Vorgehen erfragt. Die Standardgröße beträgt 50000 Bytes. Damit wird der Zusatzaufwand für das zweifache Herunterladen des Nachrichtenvorspanns gering gehalten. Die Standardaktion ist Nachrichten herunterladen, um den irrtümlichen Verlust von Nachrichten zu verhindern.

Warnung: Setzen Sie die Option Nachrichten vom Server löschen mit Bedacht ein, da vom Server entfernte Nachrichten nicht wiederhergestellt werden können.

Durch gute Filterregeln ist es möglich, alle zu großen Nachrichten automatisch (also ohne weitere Bestätigung) für eine Aktion zu markieren (Herunterladen, Löschen oder auf dem Server belassen). Man sollte allerdings sorgfältig vorgehen, da man nicht mit Sicherheit die Möglichkeit hat, die Aktion zu ändern, bevor sie ausgeführt wird. Nur wenn eine Nachricht von keiner der Filterregeln erfasst wird, erscheint ein Bestätigungsdialog.



2.11.9 Der Dialog Pop-Filter einrichten

Das Hinzufügen von neuen Filterregeln funktioniert analog zu anderen Filtern. Im linken Bereich werden die vorhandenen Filter aufgelistet. Durch Klicken auf "Neu" kann man einen Filter hinzufügen. Auf der rechten Seite kann man die Regeln für den aktuellen Filter bearbeiten. Unter "Filter-Aktion" kann man festlegen, wie der Filter auf passende Nachrichten reagiert. Es stehen folgende Aktionen zur Auswahl:


2.11.9.1 Nachricht herunterladen

Lädt die Nachricht wie jede andere Nachricht herunter, die nicht die Maximalgröße überschreitet.



2.11.9.2 Nachricht später herunterladen

Markiert die Nachricht für späteres Herunterladen. Das bedeutet, die Nachricht verbleibt auf dem POP-Server bis man später manuell die Aktion ändert.



2.11.9.3 Nachricht vom Server löschen

Löscht die Nachricht vom Server und lädt sie nicht herunter. Nachdem eine Nachricht vom Server gelöscht wurde, gibt es keine Möglichkeit, diese Aktion rückgängig zu machen. Man muss sicherstellen, dass der Filter auf keine Nachrichten zutrifft, die man doch lesen wollte.

Die Option Für das 'spätere Herunterladen' markierte Nachrichten im Bestätigungsdialog immer anzeigen zeigt einen Bestätigungsdialog, wenn mindestens eine Nachricht beim Überprüfen des Posteingangs für die Aktion Später Herunterladen markiert wurde - auch dann, wenn für alle zu großen Nachrichten ein passender Filter gefunden wurde. Diese Option ist nützlich, wenn Nachrichten durch einen Filter für Später Herunterladen markiert wurden, aber für lange Zeit keine zu große Nachricht empfangen wird. Ohne diese Option würde der Bestätigungsdialog nie angezeigt und man hätte keine Möglichkeit, die Aktion für diese Nachrichten jemals zu ändern.



2.11.9.4 Der Bestätigungsdialog

Dieser Dialog erscheint immer dann, wenn man Pop-Filter aktiviert hat und es Nachrichten auf dem Server gibt, die die maximale Nachrichtengröße überschreiten. Im Dialog hat man die Möglichkeit, über den weiteren Verbleib der Nachricht zu entscheiden. Die Wahlmöglichkeiten sind Herunterladen (grün), Später Herunterladen (gelb mit Eieruhr) und Vom Server entfernen (rotes 'x'). Vorsicht mit der letzten Möglichkeit: Nach dem Löschen gibt es keine Möglichkeit, die Nachricht wiederherzustellen.

Wenn man das Ankreuzfeld "Zeige Nachrichten", die von einer Filterregel betroffen sind markiert, erscheint ein Dialog, wenn es Nachrichten gibt, die von einer Filterregel für eine bestimmte Aktion (Herunterladen, später Herunterladen, Löschen) markiert worden sind. Dieses Ankreuzfeld ist nur dann aktiviert, wenn es solche Nachrichten gibt. Falls das Ankreuzfeld markiert ist, erscheint ein dem Bestätigungsdialog ähnlicher Dialog, der die Möglichkeit bietet, für jede Nachricht einzeln die gewünschte Aktion zu verändern.

Zu beachten ist, dass nur dann dieser Dialog erscheint, wenn mindestens eine der zu großen Nachrichten nicht von einer Filterregel verarbeitet worden ist. Eine Ausnahme davon gibt es: Wenn man das Ankreuzfeld Für das 'spätere Herunterladen' markierte Nachrichten im Bestätigungsdialog immer anzeigen im Abschnitt Globale Einstellungen des Einrichtungsdialogs für Pop-Filter markiert. In diesem Falls wird der Dialog auch angezeigt, wenn man nur verarbeitete Nachrichten erhalten hat, falls mindestens eine der Nachrichten zum später Herunterladen markiert worden ist.




2.11.10 Mehrere Postfächer verwenden

Wenn Sie E-Mail von mehreren E-Mail-Adressen und/oder Mailservern bekommen, müssen Sie weitere Postfächer anlegen. Wählen Sie "Einstellungen" -> "KMail einrichten..." und benutzen Sie die Seite Netzwerk, um Postfächer hinzuzufügen oder zu ändern. Für Details zu den Einstellungen auf der Seite Netzwerk schauen Sie bitte im Kapitel Nutzung von KMail nach.

Um neue Nachrichten für ein bestimmtes Postfach abzurufen, wählt man das Untermenü "Datei" -> "Nach E-Mail sehen in" und wählt dort das gewünschte Postfach aus. Man kann auch die linke Maustaste auf dem Symbol Nachrichten abrufen für einige Zeit gedrückt halten, um eine Liste der Postfächer zu erhalten.




2.12 Signierung und Verschlüsselung von Nachrichten mit Hilfe von PGP oder GnuPG

Dies ist eine kurze Einleitung zur Konfiguration von KMail's PGP-Unterstützung (Pretty Good Privacy). Es sind außerdem einige Hinweise zur Verwendung von PGP enthalten. Der Abschnitt ist für Anfänger geschrieben. Wenn Sie mit der Bedienung von PGP vertraut sind, können Sie die meisten Schritte überspringen. Diese Dokumentation (und die KMail Benutzeroberfläche) gehen hauptsächlich auf PGP ein, treffen aber für PGP und GnuPG (GNU Privacy Guard) zu, wenn auch einige Befehlszeilenparameter von GnuPG unterschiedlich sein können.

Informationen zu PGP findet man außerdem unter FAQ zu PGP.

Warnung: Falls man die eingebaute OpenPGP-Unterstützung verwendet, können Anhänge nicht verschlüsselt werden. Um Anhänge zu verschlüsseln, muss man zunächst eines der Verschlüsselungsmodule installieren und einrichten. Danach kann man für jeden Anhang einzeln festlegen, ob er verschlüsselt werden soll.

Warnung: KMail ist auf die Ausgabe von PGP angewiesen. Das Ausgabeformat hat sich bei PGP mehrfach zwischen den Versionen geändert. Daher ist es unbedingt notwendig, die Verschlüsselung zu testen, bevor man sie ernsthaft verwendet. KMail warnt nicht in jedem Fall, wenn etwas schiefgeht. Man sollte sicherheitshalber "Nach Erstellung signierten/verschlüsselten Text" anzeigen aktivieren.

Um die PGP-Unterstützung in KMail verwenden zu können, muss man zunächst PGP installieren und einrichten. Hier kann keine vollständige Einführung zu PGP gegeben werden. Die wichtigsten Schritte zur Einrichtung von PGP werden aber erläutert. Detaillierte Informationen findet man in der hervorragenden PGP-Dokumentation oder in The GNU Privacy Handbook.

Es ist sicherlich hilfreich, diese Dokumentation und eine generelle Einführung in Verschlüsselung mit öffentlichen Schlüsseln (z.B. aus dem Paket zu PGP 6.5.x) zu lesen. Dort werden die grundlegenden Konzepte erläutert, die ein Verständnis des Ablaufes erleichtern. Außerdem werden dort viele sicherheitsrelevante Themen erläutert.


2.12.1 Voraussetzungen

KMail erwartet, dass Ihr PGP Programm den Namen pgp hat. Falls Sie GnuPG verwenden wird nach gpg gesucht. Sollten Ihre Programme andere Namen haben, machen Sie einfach einen symbolischen Link.

Falls noch nicht erfolgt, muss zunächst ein Schlüsselpaar (aus öffentlichem und privatem Schlüssel) für die eigene Identität erzeugt werden. Das wird in einem Konsolenfenster gemacht:

user@linux ~$ pgp -kg bzw. gpg --gen-key.

Es gibt in KMail noch keine Unterstützung für diese Prozedur der Schlüsselerzeugung. Die Identität (überlicherweise der Name gefolgt von der E-Mail-Adresse in spitzen Klammern, wie z.B. Hans Mustermann Hans.Mustermann@beispiel.de) und das Passwort sind wichtig für das Zusammenspiel zwischen KMail und PGP.



2.12.2 Einstellungen zu PGP innerhalb von KMail

Man wählt die Karteikarte OpenPGP im Abschnitt Sicherheit des Einrichtungsdialogs. Dort findet man die folgenden Einstellmöglichkeiten:


2.12.2.1 Verschlüsselungsprogramm

Hier können Sie auswählen, ob Sie PGP , GnuPG.oder gar kein Verschlüsselungsprogramm verwenden wollen. Das Programm, welches Sie verwenden wollen muss natürlich auf Ihrem System installiert sein. Es ist außerdem wichtig, die richtige Version auszuwählen.



2.12.2.2 Passwort im Speicher halten

Wenn dieses Ankreuzfeld nicht aktiviert ist, fragt KMail bei jeder Signierung oder der Auswahl einer verschlüsselten Nachricht nach dem Passwort. Sobald man dieses Feld aktiviert, speichert KMail das Passwort nach der ersten erfolgreichen Abfrage bis zum Programmende von KMail. Das Passwort wird im Arbeitsspeicher gehalten und nicht auf die Festplatte geschrieben. Falls man eines der Krypto-Module oder den gpg-agent von GnuPG verwendet, fragt ein externes Programm nach der Passphrase und speichert diese optional für eine gewisse Zeit.



2.12.2.3 Zusätzlich eigenen Schlüssel verwenden

Wenn dieses Ankreuzfeld nicht aktiviert ist, kann man nach dem Versenden einer verschlüsselten Nachricht diese nach der Verschlüsselung selbst auch nicht mehr lesen. Will man selbst die Nachricht noch lesen können, sollte man diese Option aktivieren.



2.12.2.4 Nach Erstellung signierten/verschlüsselten Text anzeigen

Ist dieses Feld angekreuzt, wird das Resultat der Verschlüsselung oder Signierung noch einmal angezeigt, bevor die Nachricht versandt wird. Auf diese Weise kann man den Versand stoppen, falls ein Fehler passiert ist. Diese Option sollte man möglichst aktivieren.



2.12.2.5 Wahl des Schlüssel für die Verschlüsselung immer bestätigen lassen

Es wird vor dem Versand einer verschlüsselten Nachricht immer ein Dialog geöffnet, der die Wahl der Schlüssel für jeden Empfänger ermöglicht. Wenn dieses Ankreuzfeld nicht markiert ist, zeigt KMail diesen Dialog nur dann an, wenn für einen der Empfänger kein passender Schlüssel gefunden werden kann oder wenn die Verschlüsselungseinstellungen widersprüchlich oder unvollständig sind.



2.12.2.6 Nachrichten automatisch mit OpenPGP signieren

Hier kann man einstellen, ob Nachrichten automatisch signiert werden sollen. Natürlich kann man dennoch eine unsignierte Nachricht senden, indem man das entsprechende Symbol im Fenster 'Nachricht erstellen' deselektiert.



2.12.2.7 Nachrichten möglichst automatisch verschlüsseln

Mit dieser Einstellung verschlüsselt KMail Nachrichten automatisch mit Hilfe der eingebauten OpenPGP-Unterstützung oder dem PGP/MIME-Modul, vorausgesetzt, es existiert für jeden Empfänger der Nachricht im Schlüsselring ein vertrauenswürdiger PGP-Schlüssel, und weiterhin vorausgesetzt, dass man nicht in KMail die Verschlüsselung für einige Empfänger abgeschaltet hat. Im Zweifelsfall fragt KMail, ob die Nachricht verschlüsselt werden soll.

Nach Einrichtung des Verschlüsselungsprogramms muss man KMail mitteilen, welcher OpenPGP-Schlüssel zum Signieren und Verschlüsseln von Nachrichten verwendet werden soll. Dazu legt man bei der Identitäten-Einrichtung auf der Karteikarte Erweitert den gewünschten Schlüssel fest.

Nun ist man in der Lage, eigene Nachrichten vor dem Versand zu signieren. Damit andere Benutzer Nachrichten an Sie schicken und Ihre Signatur überprüfen können, muss man seinen öffentlichen Schlüssel an diese Personen senden oder an einen öffentlichen Key-Server schicken, von dem sie dann herunter geladen werden können. Um verschlüsselte Nachrichten an andere Personen versenden zu können oder um signierte Nachrichten anderer Personen zu überprüfen, benötigt man die öffentlichen Schlüssel dieser Personen. Man kann seine öffentlichen Schlüssel auf einem öffentlichen PGP-Key-Server wie z.B. en www.cam.ac.uk.pgp.net/pgpnet/ speichern.




2.12.3 Signieren von Nachrichten

Man erstellt seine Nachricht wie gewöhnlich im 'Nachricht erstellen'-Fenster von KMail. Vor dem Versand der Nachricht sollte man das Symbol Nachricht signieren in der Werkzeugleiste überprüfen. Nun kann man die Nachricht versenden. Für die Signierung muss die verwendete Identität unter Identität im Dialog "KMail einrichten..." mit einem OpenPGP-Schlüssel verbunden worden sein. Für die Signierung ist das PGP-Passwort erforderlich. Wenn man nicht Passwort im Speicher halten auf der Seite Sicherheit bei den Einstellungen von KMail gewählt hat, fragt KMail nach dem Passwort. Andernfalls wird die Nachricht ohne Nachfrage von KMail signiert, falls man das Passwort bereits einmal eingegeben hatte.



2.12.4 Verschlüsseln von Nachrichten

Um jemandem, dessen öffentlichen Schlüssel man besitzt, eine verschlüsselte Nachricht zu senden, schreibt man die Nachricht zunächst im Dialog 'Nachricht erstellen'. Vor dem Versand der Nachricht klickt man auf das Symbol "Nachricht verschlüsseln" in der Werkzeugleiste. Falls man im Einrichtungsdialog bereits Nachrichten möglichst automatisch verschlüsseln markiert haben, ist dieser Schritt überflüssig (siehe auch weiter oben). Dann kann die Nachricht versandt werden.

Falls man den Knopf "Nachricht verschlüsseln" gedrückt hat und KMail für einen Empfänger keinen passenden vertrauenswürdigen Schlüssel findet, wird eine Liste der verfügbaren vertrauenswürdigen Schlüssel im Dialog Wahl des Verschlüsselungs-Schlüssels angezeigt. Falls KMail mehr als einen vertrauenswürdigen Schlüssel für einen Empfänger findet, wird eine Liste der Schlüssel für diesen Empfänger angezeigt. In beiden Fällen kann man den Schlüssel auswählen, der zur Verschlüsselung der Nachricht verwendet werden soll. Falls man die Auswahl für zukünftige Nachrichten beibehalten möchte, markiert man das Ankreuzfeld Auswahl speichern.

Falls man einen Schlüssel das erste Mal verwendet, widersprüchliche Verschlüsselungseinstellungen vorhanden sind oder man Wahl des Schlüssels für die Verschlüsselung immer bestätigen lassen im Einrichtungsdialog von KMail im Abschnitt Sicherheit auf der Karteikarte "OpenPGP" markiert hat, wird der Dialog Wahl des Verschlüsselungs-Schlüssels bestätigen angezeigt. Hier kann für die Empfänger ein anderer Schlüssel ausgewählt und außerdem für jeden Empfänger ein Primärer Schlüssel festgelegt werden. Die Standardeinstellung Möglichst immer verschlüsseln verschlüsselt jede Nachricht, bei der für alle Empfänger ein vertrauenswürdiger Schlüssel vorhanden ist.

Weiter oben wurde bereits erwähnt, dass man nicht in der Lage ist, die verschlüsselte Nachricht wieder zu entschlüsseln, wenn man nicht bei den Einstellungen unter Sicherheit das Ankreuzfeld Zusätzlich eigenen Schlüssel verwenden markiert hat.



2.12.5 Den öffentlichen Schlüssel versenden

Man schreibt zunächst eine Nachricht an die Person, die den öffentlichen Schlüssel erhalten soll. Dann wählt man "Anhängen" -> "Öffentlichen Schlüssel anhängen..." im 'Nachricht erstellen'-Fenster. Damit wird der für diese Identität festgelegte öffentliche Schlüssel an die Nachricht angefügt. Nun kann man die Nachricht abschicken.

Man sollte daran denken, das die Signierung der Nachricht kein verlässlicher Weg ist, den Schlüsselversand abzusichern. Die Nachricht kann auf dem Weg abgefangen werden ("man-in-the-middle"-Attacke) und von einer Person mit einem falschen Schlüssel versehen und mit diesem falschen Schlüssel auch signiert werden. Daher sollte der Schlüsselempfänger die Signatur mit einer Signatur vergleichen, die er auf einem sicheren Weg erhalten hat. Genauere Hinweise dazu findet man in der Dokumentation zu PGP.



2.12.6 Empfang einer verschlüsselten Nachricht

Man muss lediglich die Nachricht in KMail auswählen. Dann wird man nach dem Passwort gefragt. KMail versucht nun, die Nachricht zu entschlüsseln und zeigt danach den unverschlüsselten Text, wenn die Nachricht mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselt worden ist (falls nicht, ist das Ergebnis unleserlich). KMail speichert diese Nachricht verschlüsselt ab, sodass niemand ohne Passwort die Nachricht lesen kann.



2.12.7 Einen öffentlichen Schlüssel erhalten

Sie können einen öffentlichen Schlüssel als Anhang oder per http, ftp oder Diskette erhalten. Bevor Sie diesen Schlüssel benutzen, um eine Nachricht an den Besitzer zu verschlüsseln, sollten Sie den Schlüssel überprüfen (Überprüfen Sie den Fingerabdruck oder schauen Sie nach vertrauenswürdigen Signaturen). Danach können Sie den Schlüssel Ihrem Schlüsselbund hinzufügen, indem Sie folgendes eingeben an der Kommandozeile eingeben:

Für PGP:

user@linux ~$ pgpka Dateiname

oder für GnuPG

user@linux ~$ gpg--import Dateiname.

Falls der Schlüssel keine vertrauenswürdige Signatur enthält, können Sie KMail nicht benutzen, um Nachrichten damit zu verschlüsseln, es sei denn Sie signieren den Schlüssel mit dem eigenen Schlüssel.





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