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Für die Teilnahme an T-DSL via Satellit unter Linux werden folgende
Hardwarekomponenten benötigt:
PC mit Linux-Betriebssystem und Modem oder ISDN-Karte bzw.
-Terminaladapter Satelliten-Antenne mit digitaltauglichem LNB
DVB-PCI-Steckkarte
Wie schon eingangs erwähnt, soll dieses HowTo nicht die komplette
Konfiguration und Installation des Systems abdecken, sondern sich auf
die Spezialitäten des T-DSL-Angebotes konzentrieren. Es sollte jedoch
klar sein, dass die hier beschriebene Vorgehensweise nur funktioniert,
wenn die Hardware entsprechend konfiguriert und installiert ist.
Überlassen Sie im Zweifelsfall einem Fachmann das Aufstellen und
Ausrichten der Antennenanlage sowie die Verkabelung der einzelnen
Komponenten. Die Satelliten-Antenne muss auf den ASTRA-Satelliten,
Orbitalposition 19.2 Grad ausgerichtet sein. Die Schnittstelle
zwischen Antenne und PC stellt die DVB-Karte dar. Diese PCI-
Steckkarte ist zwar primär für den Empfang von digitalen Radio- und
Fernsehprogrammen gedacht, kann aber auch für den Empfang von
IP-Paketen über den Satelliten genutzt werden. Achten Sie beim Kauf
darauf, eine Karte mit einem von den Linux-Treibern unterstützten
Chipsatz zu kaufen. Informationen, welche Karten derzeit unter
Linux laufen, erhalten Sie bei http://LinuxTV.org. Derzeit sind zwei
Varianten der DVB-Karten gebräuchlich. Zum einen die vollwertigen
DVB-s Karten mit integriertem MPEG2-Decoder (z.B. Hauppauge WinTV
DVBs) und zum anderen die "budget"-Karten ohne MPEG-Decoder (Hauppauge
WinTV nova und Technotrend budget PCI). Grundsätzlich sind beide
Typen für das IP-Networking via Satellit geeignet, allerdings gibt es
derzeit bei den vollwertigen Karten mit MPEG2-Decoder noch einen Bug
der beim Proxy-Zugang mit Multicasting zu regelmäßgen Abstürzen des
LINUX-Systems führt. Stabil läuft TDSLvSAT über Multicasting derzeit
nur mit den "budget"- Karten. Als stabile Alternative für die Karten
mit MPEG-Decoder bietet sich der VPN-Zugang über Unicast an.
Als optimale Lösung würde ich die Kombination von zwei DVB-Karten
erachten - eine "vollwertige" DVB-s mit MPEG-Decoder für digitales
Fernsehen und DVD in hervorragender Qualität und eine "Budget"-Karte
für den Internet-Zugang. Mit einer solchen Lösung können Sie dann auch
parallel surfen und fernsehen.
Ich selbst verwende für den Satelliten-Empfang folgende Hardware:
85 cm Satellitenantenne mit digitalem Doppel-LNB
Technotrend budget PCI DVB-Karte
PC mit Elitegroup K7S5A-Motherboard, AMD Thunderbird 1.4 GHz
Prozessor, 512 MB RAM, ATI Radeon ViVo 64MB DDR Grafikkarte
Sowohl der Netzwerkzugriff als auch Digital-TV und Radio funktionieren
damit problemlos.
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Im Februar 2001 haben die Entwickler der Linux-DVB-Treiber einen
harten Schnitt in der Architektur der Treiber vollzogen, um sich an
die geänderten Gegebenheiten der neuen Linux-Kernel-Versionen 2.4.x
anzupassen. Dies hat zur Folge, dass die bis dahin entwickelten
Treiber-Versionen bis einschließlich 0.8.2 nur auf den Kerneln 2.2.x
laufen und für Kernel 2.4.x und folgende die Treiber 0.9.x verwendet
werden müssen. Da die 0.8.x-Treiber nicht mehr weiterentwickelt werden
und ich selbst einen 2.4.16er Kernel einsetze, wird die Konfiguration
des SAT-IP-Zugangs nur für die 0.9er-Generation der Treiber
beschrieben. Wer in seinem System allerdings immer noch einen
2.2.x-Kernel laufen hat und sich vor einem Kernel-Update scheut,
sollte sich die Seiten von Andrei Boros einmal genauer anschauen. Dort
wird der Zugang mit der älteren Kernel- und Treiberversionen
detailliert beschrieben. Die Treiber für die DVB-Karte werden als
Source-Tarball ausgeliefert. Sie benötigen daher auf jeden Fall die
Sourcen des aktuell verwendeten Kernels um die Treiber kompilieren zu
können. Manche Distributionen installieren diese nicht automatisch
mit, weshalb Sie vorher prüfen sollten, ob Sie diese evtl.
nachinstallieren müssen. Normalerweise befinden sich die
Kernel-Sourcen im Verzeichnis /usr/src/linux. Im Kernel sollte
außerdem I2C und Video4Linux zumindest als Modul enthalten sein.
Es ist bei den Linux-DVB-Treibern immer empfehlenswert, die neueste
CVS-Version zu benutzen, da die Entwicklung hier noch sehr dynamisch
ist. Die derzeit letzte "offizielle" Version 0.9.4 hat z.B. noch
keinen Multicast-Support, der aber für den Zugang zu T-DSL via
Satellit in der hier beschriebenen Form unerlässlich ist. Die
CVS-Versionen der Treiber erhält man am bequemsten als nächtlichen
Snapshot bei http://www.linuxdvb.tv. Der verwendete Treiber-Snapshot sollte
nicht älter als der 26.Februar 2002 sein, weil an diesem Datum der
Multicast-Support realisiert wurde. Nutzer einer Budget-Karte sollten
sogar nicht weiter als bis zum 18. März 2002 zurückgehen, weil an
diesem Tag ein schwerer Bug aus den Treiber entfernt wurde, der zum
Systemstillstand bei der Konfiguration des Netzwerk-Devices führte. Am
7. April 2002 wurden auch noch einige kleinere Verbesserungen am
Netzwerk-Teil der Treiber eingebaut, weshalb momentan ein
Treiber nach diesem Datum empfehlenswert ist. Ich selbst verwende die
CVS-Version der Treiber vom 21. Mai 2002 mit einem 2.4.16er-Kernel aus
der SuSE-7.3 Distribution. Bei Treiber späteren Datums (Ende
Juli/Anfang August) kann es Probleme mit dem Tuning über dvbtune
geben. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, versuchen Sie zunächsten
die Treiberversion vom 21. Mai zu verwenden, die garantiert mit
dvbtune funktionieren.
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Da es sich bei dem Satelliten-Zugang der Deutschen Telekom lediglich
um einen "One-Way-Service" handelt, über den Daten lediglich empfangen
aber nicht gesendet werden können, ist ein funktionierender
Internet-Zugang über Modem, ISDN o.ä. unbedingt erforderlich. Sollten
Sie einen solchen Zugang noch nicht haben, richten Sie diesen bitte
zuerst ein (obwohl ich mich in dem Falle eigentlich frage, wie Sie
überhaupt dieses Dokument lesen können?! ;-)
Hilfestellung bei der Konfiguration finden Sie mit Sicherheit in den
Dokumentationen Ihrer Linux-Distribution oder in den HowTo's des Linux
Documentation Projects.
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Neben der Hardware und den dazu gehörigen Treibern werden für den
Zugang zu T-DSL via Satellit noch die folgenden Programme benötigt:
Die IP-Pakete der T-DSL-Dienstes werden vom Satelliten auf einer
bestimmten Frequenz ausgesendet. Auf diese Frequenz muß der LNB über
die DVB-Karte eingestellt werden, was von dem kleinen
Kommandozeilen-Tool dvbtune von Dave Chapman erledigt wird. Das
Programm ist Open-Source und unterliegt der GNU GPL. Sie können
die Quellen von der Seite http://www.linuxstb.org herunterladen. Achten Sie
darauf, die Version 0.2 oder 0.3 zu verwenden, weil erst in diesen
Versionen der Netzwerk-Support von Hilmar Linder enthalten ist. Falls
Sie einen LNB-Umschalter (DiSeq) verwenden, sollten Sie auf jeden Fall
die Version 0.3 einsetzen, weil diese über eine Steuermöglichkeit des
DiSeq verfügt.
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Der Internet-Zugang über T-DSL via Satellit wird über eine
Proxy-Lösung realisiert. Der hierzu verwendete Proxy wurde von der
Firma Tellique entwickelt und kann hier heruntergeladen werden.
Das Programm ist Closed-Source und wird als binary zur Verfügung
gestellt.
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Sollten Sie beabsichtigen, statt des standardmässigen Proxy-Zugangs
die alternative Zugangsmöglichkeit über eine VPN-Verbindung zu nutzen,
benötigen Sie den Linux pptp-Client, der in der Lage ist, eine
VPN-Verbindung zu einem Windows-VPN-Server aufzunehmen. Zu finden ist
diese Software unter http://pptpclient.sourceforge.net. Der VPN-Zugang sollte
auf jeden Fall für Besitzer einer "full featured" DVB-s Karte (mit
MPEG2-Decoder) erste Wahl sein, da mit diesem die Mulitcast-Probleme
dieser Karten nicht auftreten.
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